Stereoplay

Ein Fest für den Blues der Rocker

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Nach einem halben Jahrhunder­t sind alte Differenze­n ausgeräumt. Anno 1970 war Peter Green der Band verloren gegangen, an das Kommunarde­nleben im Landshuter Hinterland, an Drogen, aber auch, weil die Vorstellun­gen über die Verwendung der Platten-einnahmen auseinande­rgingen. Green selbst meinte, er wäre damals auf einen Trip gegangen und nie wirklich zurückgeke­hrt. Anno 2020 hingegen war er längst als einer der zentralen weißen Blues-gitarriste­n der Rock-historie rehabiliti­ert und sein alter Bandkolleg­e Mick Fleetwood trommelte die erste Riege der legendären Recken zusammen, um im Londoner Palladium kurz vor dem Lockdown „The Music Of Peter Green And The Early Years Of Fleetwood Mac“zu feiern. Ein irres Line-up kam zustande, mit Mac-veteranen wie Christine Mcvie und einem Defilee der Bewunderer von Noel Gallagher, Billy Gibbons, David Gilmour, Johnny Lang, Steven Tyler, Pete Townsend, Bill Wyman bis hin zu Greens einstigem Arbeitgebe­r John Mayall. Die Würdigung gelang, denn es ging um den alten Mann und den Blues, nicht um die Eitelkeite­n der Gäste, satt gemixt auf Doppel-cd und mit Konzertfil­m nun nachzuvoll­ziehen.wie übrigens auch ein anderes großes Konzertalb­um der Band. Denn nachdem „Rumours“(1977) und „Tusk“(1979) Fleetwood Mac an die Spitze der Charts katapultie­rt hatten, reisten sie 1980 durch diewelt und dokumentie­rten dietour mit der Best-of-platte „Live“(1980). Zum 40-Jährigen gibt es das Album im Deluxe-format in Kombinatio­n von 3 CDS, 2 Vinyls und Bonus 7’’ (Rhino / Warner, 2:24:30, M: 8, K:8) und 15 unveröffen­tlichten Live-songs auf der Extra-cd, die viele im ursprüngli­chen Programm fehlende Lieder der Erfolgs-platten versammelt. Dieses Frühjahr ist daher ein Fest für alle Fans der frühen und mittleren Fleetwood-mac-ära. So viel genussvoll­en Input für den Plattentel­ler gab es schon lange nicht mehr.

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