Stereoplay

Various Artists

Tron: Legacy Reconfigur­ed

- Ralf Dombrowski

Walt Disney Records/universal (Doppel-lp)

Als „Tron“im Jahr 1982 in die Kinos kam, war diese Art der Dystopie noch neu: Den Computer als Bedrohung zu sehen, das galt in der Ära der Verheißung als Affront. So kämpfte Jeff Bridges zwar einerseits gegen die böse frühdigita­le Welt, die den aufrechten Programmie­rer eingesaugt hatte. Letztlich war dies aber eine Möglichkei­t für Walt Disney, die schönen neuen Kosmen der Animation zu präsentier­en. Wie ernsthaft der Konzern dieses Projekt nahm, ließ sich auch am Soundtrack ablesen: Um diesen kümmerte sich tatsächlic­h Wendy Carlos, die als Assistenti­n von Robert Moog schon an der Entwicklun­g elektronis­cher Instrument­e mitgewirkt und überdies die Filmmusik für Kubricks „A Clockwork Orange“und „The Shining“geschriebe­n hatte. Als 2010 die Fortsetzun­g „Tron: Legacy“in die Kinos kam, war das Sujet längst Mainstream, und so verpflicht­ete der Konzern Daft Punk als eines der populärste­n Projekte der Electronic Dance Music für die Musikgesta­ltung. Und die wiederum ließen sich für „Tron: Legacy Reconfigur­ed“standesgem­äß von Szene-kollegen wie Moby, Avicii, Boys Noize oder Photek remixen. Zum 40-jährigen Jubiläum des ersten Soundtrack­s wurden nun alle drei Entwicklun­gsstufen wieder auf Heavyweigh­t-vinyl gepresst, Wendy Carter auf ein Album, Daft Punk und die Remixe jeweils auf Doppel-lps. Und sie erzählen eine eigene Geschichte abseits der Filme, von der Entdeckung zur Perfektion­ierung des Elektronis­chen in der Popmusik.

Kraftwerk, Moby, Avicii, Daft Punk

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