Stefan Größler, CTO, Burmester Audio Systeme
Was unterscheidet die Burmester 216 und ihre Geschwister von ihren erfolgreichen Vorgängern Burmester 909 und 911?
Stefan Größler: Die 909 und 911 waren sehr lange und erfolgreich am Markt und sind immer wieder verbessert worden. Doch irgendwann waren wir an einem Punkt angelangt, an dem wir innerhalb des Konzepts keine weiteren Verbesserungen mehr erzielen konnten. Das war der Punkt, an dem wir uns entschlossen haben, Konstruktionen noch einmal ganz neu zu durchdenken, was zu den Endstufen Burmester 159, Burmester 218 und Burmester 216 geführt hat.
Gibt es konkrete Beispiele, was sich geändert hat?
Größler: Nehmen wir etwa das Thema der Hitze-abführung. Auch wenn sich etwa die Burmester 216 äußerlich nur wenig von ihrer Vorläuferin unterscheidet, hat sich im Inneren einiges getan. Mittlerweile gibt es sehr universelle Heat-pipes, die es uns ermöglichen, die Temperaturen an beliebigen Stellen innerhalb des Gehäuses konstant und niedrig zu halten. Die ermöglichen ein besseres Thermo-management, das uns mehr Freiheit bei der Entwicklung gibt und der Lebensdauer unserer über viele Jahre eingesetzten Endstufen entgegenkommt. Auch bei der Verfügbarkeit von Bauelementen hat sich einiges getan. Nicht zuletzt ist es uns nun möglich, einen Microcontroller in der Schutzschaltung einzusetzen, was eine Überwachung außerhalb des Signalwegs ermöglicht. Damit erreichen wir die von Burmester zu Recht erwartete Betriebssicherheit bei einer Endstufe, die sich noch unbeeindruckter von schwierigen Lasten zeigt und die noch freier in ihrer Leistungsentfaltung ist. Auch in Bezug auf sich verschärfende Sicherheitsstandards haben wir reagiert. So folgt die optimierte Innenverkabelung noch immer den über Jahre gewonnenen Erkenntnissen. Die äußere Isolation der Kabel erfüllt nun aber auch die schärfsten neueren Sicherheitsstandards der USA.
Viel Neues also?
Größler: Viel ist aber auch von der letzten Generation übernommen worden. So halten wir am voll-symmetrischen Aufbau fest, der zur DNA der Marke Burmester geworden ist. Dieter Burmester war Musiker und ich bin es auch. Wir kennen also die Vorzüge symmetrischer Verbindungen, was Einstreuungsempfindlichkeit und Vermeidung von Brummschleifen betrifft, sehr genau. Ich will nicht behaupten, dass sich mit unsymmetrischen Verkabelungen keine exzellenten Anlagen aufbauen lassen, doch gerade auch wenn es um lange Kabel geht, ist das symmetrische Prinzip im Vorteil. Auch bei der direkt-gekoppelten Bauweise ohne kritische Kondensatoren im Signalweg sind wir geblieben, hier machen wir uns die Erfahrung aus unserer Vergangenheit zunutze.