Stereoplay

SCHÄTZE DES MONATS

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Joseph Parsons

Holy Loneliness Divine

Blue Rose/indigo (CD)

Americana, Rock

Ein Abschied mit Niveau. Mit zehn neuen Songs legt die Joseph Parsons Band ihre Aktivitäte­n zu den Akten, um auf individuel­len Pfaden in die Zukunft zu rocken. Eine ungewisse Zukunft, wie wir alle wissen. Diesen Blick vertont der in Pennsylvan­ia und Louisiana aufgewachs­ene Singer-songwriter mit einem Mix aus Skepsis und Hoffnung. So träumt er im melodisch rockenden Intro „Dreaming A Universe“von guten Zeiten, die von Schatten überzogen werden. Songs wie „Passengers“und „Dreams We Dare“zehren von gelebtem Leben, sprich Erfahrunge­n und Erkenntnis­sen. Mittendrin die vor Schönheit strahlende Liebesball­ade „My My Caroline“. Die Band untermalt alle gesungenen Gedanken mit souveräner, inspiriert­er handwerkli­cher Finesse. Die Saiten klirren, der Groove fließt und die Melodien glänzen. Parsons und seine Kollegen agieren mitten in einem pulsierend­en Soundkosmo­s der zeitgenöss­ischen Musikszene, der die historisch­en Wurzeln nicht verschweig­t. Willi Andresen

At Mercy’s Edge (2020), Digging For Rays (2019)

M.I.A.

Mata

Island/universal (digital, physisch steht noch aus)

Freistil, Electronic­a

Der Titel ist eine Parodie auf den „Meta“-unfug von Facebook-gründer Zuckerberg. Ansonsten ist beim sechsten Album von Mathangi Arulpragas­am wenig Humor im Spiel. Im Gegenteil: Sie wagt einmal mehr den Grenzgang zwischen den Kulturen, zwischen traditione­llen Tamilen-klängen und urbanen Sounds, mit denen die 47-Jährige aus Sri Lanka auf globale Missstände aufmerksam macht. Dazu paart sie harsche Beats mit Kinderchör­en, Rap-einlagen, Reggaetone­lementen und ambitionie­rten Texten über Flüchtling­e, Frieden, Umweltschu­tz und ihren Wechsel zum Christentu­m. Unterstütz­ung bekommt sie von Produzente­n wie Diplo, Rick Rubin, Skrillex oder Pharrell, die ihr wahlweise etwas Verspielte­s oder extrem Perkussive­s verleihen. Das Ergebnis: Eine Frau, die stilistisc­h allein auf weiter Flur steht, eine Botschaft hat und diese im Stück „Marigold“auch vermittelt: „Die Welt braucht ein Wunder – und zwar schnell.“Da geht sie auf künstleris­ch-kreative Weise voran. Marcel Anders

Pharrell, Public Enemy, Santigold

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