Neue Ideen oder bewährte Lösungen?
Manchmal wird mir eine neue Strömung erst bewusst, wenn sie schon voll im Gange ist. Ich meine hier den Trend – für den etwa Garrard 301, Mission 770, Thorens TD 124 DD und neben anderen auch die Epos ES14N stehen –, basierend auf ikonischen Komponenten mal mehr, mal weniger modernisierte neue Angebote zu kreieren. Als Vorreiter dieser Bewegung könnte in meinen Augen das Ortofon SPU gelten. Wobei ich mir gar nicht so sicher bin, ob das jemals wirklich weg war.
Marketing-trick oder Ideen-armut?
Ein naheliegender Gedanke ist natürlich, dass die neue Revival-kultur vom Marketing getrieben ist. Man bedient sich einfach eines äußerst wohlklingenden Namens, um bei all denen Kasse zu machen, die sich das Gerät damals nicht leisten konnten und vom Ebay-kauf wegen absurder Preise oder Angst vor unlösbaren Reparaturproblemem zurückschrecken. Meine Auseinandersetzung mit der Mission 770 in stereoplay 8/22 und der Epos in diesem Heft ab Seite 10 sprechen eine andere Sprache. In diese Lautsprecher steckten zwei der begnadetsten Entwickler, Peter Comeau und Karl-heinz Fink, ihr ganzes Können, um den Legenden auf moderne Art und Weise gerecht zu werden.
Dass die Stars der Gegenwart auf der Arbeit der Großen der Vergangenheit, Farad Azima und Robin Marshall, aufbauen, darf auch als Verneigung vor der visionären Kraft dieser Wegbereiter des modernen High Ends gelten. Die fanden ideale Konzepte ohne die Möglichkeiten, die uns Computer heute im Bereich von Konstruktion, Simulation, Messtechnik und Fertigung bieten.
Die Antwort auf die Fragen weiter oben darf von mir aus daher gerne heißen: Bewährte Konzepte mit aktuellen Erkenntnissen und modernsten technischen Möglichkeiten auf die Spitze zu treiben, ist sinnvoll!
Und damit wünsche ich viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe,