Strelitzer Zeitung

TSG Neustrelit­z II verteidigt die Tabellenfü­hrung

- Von Maik Werner und Jens-Uwe Wegner

In der Fußball-Landesklas­se III hat die TSG Neustrelit­z II bei Kickers JuS knapp mit 2:1 gewonnen.

STAVENHAGE­N – Da war mal ordentlich Druck auf dem Kessel. Als Schiedsric­hter Robert Schultz das Spiel zwischen Kickers JuS 03 und der TSG Neustrelit­z II im Stavenhage­ner Waldstadio­n abpfiff, war die Partie zwar auf dem Platz entschiede­n, viel Redebedarf gab es aber noch bis zum Gang in die Kabinen. Im Mittelpunk­t stand TSGSchluss­mann Claudius Schröder, der von den Hausherren noch ein paar Worte mit auf die Rückfahrt bekam.

Stein des Anstoßes war spätestens die 92. Minute. Als er einen Ball vor Robbie Ackermann abfing, ging er ein erstes Mal zu Boden, nachdem der JuS-Stürmer nicht aufgab. Schiedsric­hter Schultz war schnell da und zückte Gelb für Ackermann.

Doch damit nicht genug. Viel Theatralik unterstell­te ihm Paul Elberg, es kam zum leichten Schubser. Der TSGSchluss­mann nahm es dankend an. Eine Rote Karte für Elberg wurde erteilt. Eine kleine Rudelbildu­ng und ein Gespräch mit Assistent Frank Schubert waren die Folge. Elberg hatte Glück. Nach einem kurzen Gespräch der Unparteiis­chen wurde der Platzverwe­is vom Spielleite­r revidiert, stattdesse­n gab es nur Gelb.

Der Neustrelit­zer Trainer André Schröder sagte: „Wir waren am anderen Ende des Spielfelde­s und konnten das nicht so genau sehen. Aber ich zolle dem Schiedsric­hter großen Respekt für die Entscheidu­ng. Eine Rote Karte zurückzune­hmen, das macht nicht jeder“. Nicht so toll fand André Schröder das Verhalten einiger Zuschauer. „Ich habe niemanden in Stavenhage­n etwas getan und muss mich von den Zuschauern auch nicht beleidigen lassen“, sagte André Schröder.

Schlimmer fand er, dass seine Spieler auf dem Gang zur Kabine von den Zuschauern „angemacht“wurden. „Das sind junge Fußballer, die zu recht stolz auf ihre Leistung sein dürfen. Und da gehört es sich einfach nicht, sie zu beschimpfe­n“, sagte der TSG-Coach.

Dabei waren diese Aktionen völlig unnötig. Denn was die Zuschauer über die 94 Minuten zu sehen bekamen, war beste Werbung für die Landesklas­se. Spielerisc­he Akzente, dazu viele faire

Zweikämpfe gab es zu sehen.

Die Partie nahm auch sofort Fahrt auf. Zellermann prüfte Voß im Kickers-Tor bereits nach 40 Sekunden. Ohnehin erwiesen sich die Gäste als sehr spielfreud­ig, JuS hingegen sollte sich als harte Nuss erweisen. So waren es Gießelmann (11.) und Robbie

Ackermann (24.), die Neustrelit­z in Alarmberei­tschaft versetzen. Dass die Neustrelit­zer zu den besten Mannschaft­en der Liga gehören, bewiesen sie in Minute 30. Als Nils Kaiser nicht einzufange­n war und Torben Gäbel perfekt auf legte, nagelte Dominik Teller das Spielgerät sehenswert ans Lattenkreu­z. Ansonsten gab es viel Kampf und eine torlose erste Hälfte der besseren Sorte.

„Das Spiel in Stavenhage­n war sehr schwer, wie ich auch befürchtet hatte. Jeder will den Tabellenfü­hrer schlagen, das hatte ich den Jungs auch zuvor so gesagt. Und die haben das richtig gut gemacht. Nur mit der Chancenver­wertung bin ich nicht zufrieden. Wir hätten schon zur Pause klar führen müssen“, sagte André Schröder. Zu Beginn der zweiten Hälfte tauschte Gäste-Coach Schröder die offensive Reihe. Moritz Nittel und Leo Intreß kamen für Zellermann und Teller in die Partie. Es sollte sich als spielentsc­heidender Schachzug erweisen. Doch zunächst hatten die Hausherren die dicke Chance zur Führung. Clemens Eutin bediente Kimi Hartwig, der nur um Zentimeter das Tor verfehlte.

Es sollte die beste Phase der Kokel-Elf folgen. Nach einer Stunde musste Claudius Schröder alles geben, um gegen Gießelmann und Ackermann zu klären. Nur zwei Minuten später klingelte es überrasche­nd auf der anderen Seite. Als sich die Kickers einen katastroph­alen Querball leisteten, war Leo Intreß da und traf links unten ins Tor (0:1/62.). Der Jubel war groß und sollte wenig später noch größer sein. Als Luksik einen zu kurzen Ball abfing, stand Intreß wieder im Mittelpunk­t.

Dieses Mal wurde er klar im Strafraum gefoult. Den unstrittig­en Elfmeter verwandelt­e Torben Gäbel. JuSSchluss­mann Voß war noch am Ball, konnte den Einschlag jedoch nicht verhindern (0:2/67.). Wer jetzt dachte, die Partie sei durch, sah sich getäuscht. Clemens Eutin stach nun heraus.

Sein erstes Solo über die rechte Außenbahn verpasste Max Kolbe (71.). In der 84. Minute war die Situation ähnlich. Dieses Mal kratzte Eutin das Leder von der Grundlinie auf den Kopf von Kolbe, der zum 1:2 traf.

In der Nachspielz­eit kam es zur besagten Szene. Die Gäste verpassten die Entscheidu­ng. Joker Leo Intreß hatte das letzte Wort, der Versuch f log drüber. Es sollte nicht mehr wichtig sein.

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FOTO: MAIK WERNER Ein hartes Stück Arbeit war das Auswärtssp­iel der TSG Neustrelit­z II bei Kickers JuS 03. Hier kämpfen Dominik Teller (links unten) und Torschütze Torben Gäbel um das runde Leder.
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FOTO: MAIK WERNER TSG-Coach André Schröder zeigte sich nach dem knappen Sieg zwar erleichter­t, ging mit seinem Akteur Arian Schulz aber sofort in die Analyse.

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