TSG Neustrelitz II verteidigt die Tabellenführung
In der Fußball-Landesklasse III hat die TSG Neustrelitz II bei Kickers JuS knapp mit 2:1 gewonnen.
STAVENHAGEN – Da war mal ordentlich Druck auf dem Kessel. Als Schiedsrichter Robert Schultz das Spiel zwischen Kickers JuS 03 und der TSG Neustrelitz II im Stavenhagener Waldstadion abpfiff, war die Partie zwar auf dem Platz entschieden, viel Redebedarf gab es aber noch bis zum Gang in die Kabinen. Im Mittelpunkt stand TSGSchlussmann Claudius Schröder, der von den Hausherren noch ein paar Worte mit auf die Rückfahrt bekam.
Stein des Anstoßes war spätestens die 92. Minute. Als er einen Ball vor Robbie Ackermann abfing, ging er ein erstes Mal zu Boden, nachdem der JuS-Stürmer nicht aufgab. Schiedsrichter Schultz war schnell da und zückte Gelb für Ackermann.
Doch damit nicht genug. Viel Theatralik unterstellte ihm Paul Elberg, es kam zum leichten Schubser. Der TSGSchlussmann nahm es dankend an. Eine Rote Karte für Elberg wurde erteilt. Eine kleine Rudelbildung und ein Gespräch mit Assistent Frank Schubert waren die Folge. Elberg hatte Glück. Nach einem kurzen Gespräch der Unparteiischen wurde der Platzverweis vom Spielleiter revidiert, stattdessen gab es nur Gelb.
Der Neustrelitzer Trainer André Schröder sagte: „Wir waren am anderen Ende des Spielfeldes und konnten das nicht so genau sehen. Aber ich zolle dem Schiedsrichter großen Respekt für die Entscheidung. Eine Rote Karte zurückzunehmen, das macht nicht jeder“. Nicht so toll fand André Schröder das Verhalten einiger Zuschauer. „Ich habe niemanden in Stavenhagen etwas getan und muss mich von den Zuschauern auch nicht beleidigen lassen“, sagte André Schröder.
Schlimmer fand er, dass seine Spieler auf dem Gang zur Kabine von den Zuschauern „angemacht“wurden. „Das sind junge Fußballer, die zu recht stolz auf ihre Leistung sein dürfen. Und da gehört es sich einfach nicht, sie zu beschimpfen“, sagte der TSG-Coach.
Dabei waren diese Aktionen völlig unnötig. Denn was die Zuschauer über die 94 Minuten zu sehen bekamen, war beste Werbung für die Landesklasse. Spielerische Akzente, dazu viele faire
Zweikämpfe gab es zu sehen.
Die Partie nahm auch sofort Fahrt auf. Zellermann prüfte Voß im Kickers-Tor bereits nach 40 Sekunden. Ohnehin erwiesen sich die Gäste als sehr spielfreudig, JuS hingegen sollte sich als harte Nuss erweisen. So waren es Gießelmann (11.) und Robbie
Ackermann (24.), die Neustrelitz in Alarmbereitschaft versetzen. Dass die Neustrelitzer zu den besten Mannschaften der Liga gehören, bewiesen sie in Minute 30. Als Nils Kaiser nicht einzufangen war und Torben Gäbel perfekt auf legte, nagelte Dominik Teller das Spielgerät sehenswert ans Lattenkreuz. Ansonsten gab es viel Kampf und eine torlose erste Hälfte der besseren Sorte.
„Das Spiel in Stavenhagen war sehr schwer, wie ich auch befürchtet hatte. Jeder will den Tabellenführer schlagen, das hatte ich den Jungs auch zuvor so gesagt. Und die haben das richtig gut gemacht. Nur mit der Chancenverwertung bin ich nicht zufrieden. Wir hätten schon zur Pause klar führen müssen“, sagte André Schröder. Zu Beginn der zweiten Hälfte tauschte Gäste-Coach Schröder die offensive Reihe. Moritz Nittel und Leo Intreß kamen für Zellermann und Teller in die Partie. Es sollte sich als spielentscheidender Schachzug erweisen. Doch zunächst hatten die Hausherren die dicke Chance zur Führung. Clemens Eutin bediente Kimi Hartwig, der nur um Zentimeter das Tor verfehlte.
Es sollte die beste Phase der Kokel-Elf folgen. Nach einer Stunde musste Claudius Schröder alles geben, um gegen Gießelmann und Ackermann zu klären. Nur zwei Minuten später klingelte es überraschend auf der anderen Seite. Als sich die Kickers einen katastrophalen Querball leisteten, war Leo Intreß da und traf links unten ins Tor (0:1/62.). Der Jubel war groß und sollte wenig später noch größer sein. Als Luksik einen zu kurzen Ball abfing, stand Intreß wieder im Mittelpunkt.
Dieses Mal wurde er klar im Strafraum gefoult. Den unstrittigen Elfmeter verwandelte Torben Gäbel. JuSSchlussmann Voß war noch am Ball, konnte den Einschlag jedoch nicht verhindern (0:2/67.). Wer jetzt dachte, die Partie sei durch, sah sich getäuscht. Clemens Eutin stach nun heraus.
Sein erstes Solo über die rechte Außenbahn verpasste Max Kolbe (71.). In der 84. Minute war die Situation ähnlich. Dieses Mal kratzte Eutin das Leder von der Grundlinie auf den Kopf von Kolbe, der zum 1:2 traf.
In der Nachspielzeit kam es zur besagten Szene. Die Gäste verpassten die Entscheidung. Joker Leo Intreß hatte das letzte Wort, der Versuch f log drüber. Es sollte nicht mehr wichtig sein.