Ein Stein für Einstein geht in die Welt
Initiative Der Verein hat in der Bessererstraße neue Räume bezogen und beginnt sich nun auf die internationale Werbung für das Projekt vorzubereiten. Von Ulrike Schleicher
Ein wenig verhält sich der gemeine Ulmer zu dem berühmtesten Sohn der Stadt, Albert Einstein, so wie zu ihrer weltweit bekannten Hochschule für Gestaltung (HFG) auf dem Kuhberg: nämlich gar nicht. Fans und Kenner aus dem Ausland, die sich begeistert äußern, werden oft mit überraschten Blicken bedacht – viel zu sagen haben die meisten dazu nicht.
Deshalb ist die Begeisterung und Beharrlichkeit der Vereinsmitglieder für ihr Projekt, das Albert Einstein Discovery Center hier zu bauen, umso eindrücklicher. Jetzt hat der Verein einen weiteren Schritt auf dem Weg zu seinem Ziel vervollständigt: Am Wochenende sind die neuen Räume in der Bessererstraße mit einer kleinen Feier offiziell erö net worden.
„Von nun an haben die Ulmer eine Anlaufstelle“, sagte Vereinsvorsitzende Nancy Hecker-denschlag. Sie seien eingeladen, sich über das Projekt zu informieren, an der Spendenaktion „Ein Stein für Einstein“teilzunehmen und Mitglied zu werden.
Nobelpreisträger signieren
Hinter dem Ziel, ein Albert Einstein-museum in Ulm zu bauen, stehe eine Initiative von Bürgern – ähnlich wie damals beim Bau des Münsters, unterstrich sie den festen Willen des Vereins. Für diesen seien die Räume ein Hort der Kreativität, des Lebens und des Austausches. „Ich ho e, dass wir von hier aus das Bild der Stadt ändern können.“
Das sah Prof. Wolfgang Ketterle, Nobelpreisträger für Physik (2001), und einer der beiden Schirmherren des Projektes, ähnlich: „Ich wünsche mir, dass mit dieser Initiative Ulm noch berühmter und schöner wird.“Und Schirmherr Bert Sakmann, Nobelpreisträger für Physiologie (1991) ergänzte: „Die Idee ist hervorragend.“Nancy Hecker-denschlags Begeisterung sei ansteckend. Er ho e, dass sie noch viele andere zum Mitmachen motiviere.
Ein Teil des Finanzplanes für das ehrgeizige Projekt ist der Erlös aus Spenden. Wer 100 Euro oder mehr spendet, bekommt im Gegenzug einen Würfel, der aus den Grundmauern von Einsteins Geburtshaus in der Bahnhofsstraße geschnitten worden ist. Bedruckt
sind sie jeweils mit einer Karikatur von Einsteins Kopf. Die zweite Charge, es sind 2500 Stück, werden gerade ausgegeben. Bis zu einer Million sollen es einmal sein. Jeder Stein habe eine eigene Nummer, erklärte Vereinsschriftführer Karsten Bischo . „Man kann sie sich auch aussuchen.“ Bei der Feier bekam man noch eine Signatur der beiden Nobelpreisträger und Schirmherren extra.
Die Aufgaben im Verein sind weitestgehend verteilt, sagte die Vorsitzende. „Wir haben viele Mitglieder, die ihre Fähigkeiten einbringen.“So hat sich der Architekt Harald Frey auf die Produktion der Würfel spezialisiert – „mit viel Vorarbeit und Recherche“. Jens Burkert kümmert sich mit seiner Werbeagentur ums Marketing, andere gestalten den Internetauftritt. Wenn die Logistik, die Datenaufbereitung und vieles mehr stimmten, dann erst gehe es an die weltweite Werbung für das Discovery Center, sagt die Nancy Hecker-denschlag. „Es darf nichts schief gehen, wenn wir Einstein-würfel zum Beispiel nach China, in die USA oder Israel senden.“Ulm sei der Testlauf, um Professionalität aufzubauen: „Jetzt wollen wir bekannt werden – hier und in der Welt.“