Bitte niemals „oben ohne“!
Bei einem Test des ADAC haben Fahrradhelme erfreulich gut abgeschnitten. Auch ein preisgünstiges Produkt bietet einen überraschend hohen Schutz
Kleiner Dialog unter Freunden. „Fahrradhelme sind lästig“, sagt der eine, der sowieso lieber ins Auto steigt. „Würdest du jemals, ohne den Sicherheitsgurt anzulegen, Auto fahren?, entgegnet der andere.
● In dieser Frage steckt die ganze Wahrheit. Beim Helm darf es genauso wenig zwei Meinungen geben wie beim Gurt. Fahrradhelme absorbieren bei einem Aufprall zwei Drittel der Energie, die sonst direkt auf den Kopf einwirken würde, sagt das Bundesverkehrsministerium. Ein weiteres Argument ist die stark steigende Zahl an Unfällen, an denen Radfahrer beteiligt sind. Trotzdem gibt es keine allgemeine gesetzliche Helmpflicht – auch nicht für Pedelecs, die nicht schneller als 25 km/h fahren. Für alle anderen, die flotter sind, gibt es sie. ● Grundsätzlich gilt, dass jeder Helm besser ist als gar keiner. Trotzdem testet der ADAC regelmäßig nicht nur die Schutzwirkung des Kopfschutzes, sondern auch den Tragekomfort. Der trägt eben maßgeblich dazu bei, dass ein Helm auch genutzt wird.
● Testsieger (Note: 2,0) wurde der im oberen Preissegment angesiedelte Uvex Urban Planet (ca. 80 Euro), der den besten Unfallschutz bietet. Dass Sicherheit auch recht günstig zu haben ist, beweist der von einem Discounter angebotene Crivit für 20 Euro (Note 2,9). Erfreulich auch, dass nur ein Helm als mangelhaft abgestraft werden musste. Beim E.Motion 2 von Casco brach beim Abziehen des Helmes das Gurtschloss.
● Noch eine Erkenntnis aus dem Test: S-Pedelec-Helme, die eine in den Niederlanden entwickelte, strengere Norm erfüllen, bieten keinen besseren Unfallschutz als die nach EU-Richtlinien zugelassenen Helme. Grundsätzlich positiv beurteilen die Tester Helme mit LED-Beleuchtung, weil sie die Sichtbarkeit deutlich verbessern. Regelmäßig gereinigt und trocken gelagert behält der Kopfschutz übrigens über Jahre seine Schutzkraft.