Die Lausitz als Kulturmarke
Nach der Sturmflut hatte sich Treibsand am Ostseestrand gebildet. Es dürfte noch dauern, bis er wieder fest ist. Neu ist das Phänomen nicht, es gab vor Jahren schon einen Vorfall.
KÜhLUNGSBORN. Mit Schaufeln, einem Eisschlitten und Überlebensanzügen musste die Freiwillige Feuerwehr Kühlungsborn zuletzt eine Familie aus dem Treibsand am Ostseestrand retten. Sturmflut und Wassermassen hatten dafür gesorgt, dass der Sand seine Festigkeit verlor. Immer wieder blieben Leute stecken. Der Sand sei an einigen Stellen so mit Wasser gesättigt, dass er weniger dicht gelagert ist, hieß es von der Feuerwehr und aus dem Umweltministerium in Schwerin. Doch wie lange kann es dauern, bis man wieder Stand auf dem Strand hat?
Der Nordkurier fragte den Meeresgeologen Professor Dr. Helge Wolfgang Arz vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde. Der Experte betonte: „Der Sand wird nicht dauerhaft in seiner jetzigen Form blieben. Er wird sich wieder verfestigen. Es ist eine Frage der Zeit, bis sich der wassergesättigte Bereich absetzt und der Untergrund wieder kompakter wird.“
Frau steckte bis zur hüfte tief im Sand
Der Wissenschaftler weiter: „Je feiner das schluffige Sediment ist, umso länger könnte es dauern.“Der Forscher geht davon aus, dass sich die Bereiche in den kommenden Wochen wieder verfestigen werden. Dies sei aber abhängig von der Anzahl und Stärke der Stürme und dem Wasserstand.
Wehrführer Maik Garkisch von der Feuerwehr Kühlungsborn fasst dies treffend zusammen: „Sobald die Sonne länger scheint und es trocken bleibt, wird der Treibsand wieder fest.“Der Wehrführer hat Erfahrung mit dem tückischen Strand-Sand. Schon vor zwei Jahren musste die Kameraden eine Frau, die hüfttief im Sand steckte, bei Seegang retten. „Der Boden ist an kleinen Stellen manchmal wie ein weicher Teppich. Wer dann in ein Wasserloch tritt, sackt sofort ein“. Er empfiehlt in dem Zusammenhang, sobald der Boden etwas weicher wird, sofort zurück auf den letzten festen Standpunkt zurückzugehen.
Es braucht also trockenes Wetter. DWD-Meteorologin Anne-Kathrin Brätsch sagt allerdings: „Das Wetter an der Ostseeküste wird in den nächsten Tagen eher durch Ausläufer des Orkantiefs Emir dominiert. Für Kühlungsborn ist derzeit davon auszugehen, dass es immer wieder zu Regen und Schauern kommt und keine längere Trockenperiode in Aussicht ist. Starke Stürme und eine neue Sturmf lut sind aber nicht zu erwarten.“
Dass es übrigens an Seen wie der Müritz oder dem
DOBERLUG-KIRChhAIN. Die Lausitz soll sich als europäische Kulturregion und Kulturmarke etablieren. Zu einem ersten thematischen Austausch haben sich dazu am Freitag etwa 130 Akteure aus Sachsen und Brandenburg auf dem ersten Kulturforum Lausitz in Doberlug-Kirchhain (Landkreis Elbe-Elster) getroffen. Die Lausitz verfüge mit der sorbisch-wendischen Kultur über einen einzigartigen Schatz, sagte Sachsens Kulturministerin Barbara Klepsch. „Diese Besonderheit findet sich auch in den
Tollensesee zu Treibsand kommen könnte, schloss Meeresgeologe Professor Dr. Arz aus. „Die Seen sind viel zu klein, dass dort überhaupt eine solche Dynamik zum Ausspülen der Strand
Programmen zur Gestaltung des Strukturwandels wieder“, betonte die CDU-Politikerin. Es gehe darum, mit Kulturakteuren und -interessierten aus der Ober- und der Niederlausitz Strategien für gemeinsame Projekte zu entwickeln, sagte Brandenburgs Kulturministerin Manja Schüle. „Kultur ist der Schlüssel, um regionale Identität zu stärken, und der Motor, um neue Beschäftigungspotenziale zu erschließen und die Strukturwandelregion strahlen zu lassen“, erläuterte die SPDPolitikerin. bereiche entsteht. Da sinkt man eher ein, wenn man im Schlamm des Schilfgürtels stecken bleibt.“