Hansa-Coach bleibt zuversichtlich Trainer-Schmiede sucht neuen Coach
Gegen Hertha muss ein sieg her, damit die Mannschaft sich aus der Gefahrenzone entfernt. Nach der trennung von Bo svensson muss sich der FsV Mainz 05 neu sortieren. Eine Chance erhält nun Jan siewert. Das schlusslicht lässt offen, wie lange.
ROSTOCK. In der 2. FußballBundesliga auf Talfahrt, im DFB-Pokal mit Pech beim Liga-Konkurrenten 1. FC Nürnberg ausgeschieden: Trainer Alois Schwartz erlebt beim FC Hansa Rostock seine derzeit schwierigste Phase. Vor mehr als sieben Monaten hatte er sein Amt an der Ostseeküste angetreten, seine Zuversicht hat der 56-Jährige jedoch nicht verloren. „Die Mannschaft macht Freude. Sie lebt und sie arbeitet gut“, sagte er am Freitag.
Nach sechs Niederlagen in den vergangenen sieben LigaSpielen und dem Sturz in die Nähe der Abstiegszone hofft Schwartz, dass am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen Hertha BSC ein Umschwung erfolgt. „Es ist ein wichtiges Spiel für uns, den Verein und die Fans. Wir wissen um die Bedeutung“,
sagte er. Allerdings findet sich der Absteiger aus Berlin nach schwachem Saisonstart allmählich in der 2. Liga zurecht. Vier Tage nach dem 3:1 gegen den SC Paderborn im Punktspiel setzte der Club durch das 3:0 gegen den Erstligisten Mainz 05 am Mittwoch im DFB-Pokal ein Ausrufezeichen.
„Hertha ist schlecht gestartet und hat sich gefangen. Sie haben in Fabian Reese und Haris Tabakovic Unterschiedsspieler in ihren Reihen“, so Schwartz.
MAINZ. Die einstige TrainerSchmiede FSV Mainz 05 ist nach dem Abgang von Bo Svensson auf der Suche nach einem neuen Erfolgscoach. Den Posten übernimmt zunächst der bisherige U23Verantwortliche Jan Siewert. Offen ist, ob der 41-Jährige auf Dauer eine Lösung ist. „Bis auf Weiteres“sitzt Siewert auf der Bank, wie der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga mitteilte. Am Samstag (15.30 Uhr/Sky) steht für ihn gleich die schwere Aufgabe gegen RB Leipzig an.
Die Trennung von Svensson fiel den Mainzern sichtlich schwer. Trotz der jüngsten Krise sprachen sie dem Ex-Profi immer wieder das Vertrauen aus. Der 44-jährige Däne schien lange auf einem Weg zu einer großen Trainerkarriere, führte die Nullfünfer mit 32 Punkten und der besten Rückrunde der Vereinsgeschichte 2021 zum Klassenerhalt. Die vergangene sorglose Spielzeit beendete der Außenseiter gar auf Rang acht.
Zuletzt gab es immerhin 14 sieglose Partien in Serie
Die heutigen Startrainer Jürgen Klopp (2001 und 2008 in Mainz/FC Liverpool) und Thomas Tuchel (2009 bis 2014/FC Bayern München) prägten einst eine Ära bei den Rheinhessen. Bei Svensson ging seit dem vorerst letzten Erfolg im April gegen den FC Bayern kaum noch etwas – am Ende waren es 14 sieglose Partien in Serie.
Dazu kam das sang- und klanglose DFB-Pokal-Aus am Mittwoch bei Hertha BSC. So habe man sich „nach einem langen Gespräch mit Sportvorstand Christian Heidel und Sportdirektor Martin
Schmidt am Donnerstag gemeinsam zu diesem Schritt entschieden“.
Noch am Montag hatte Svensson einen Rücktritt ausgeschlossen. „Ich bin seit 16 Jahren ein Mainzer. Ich habe hier unendlich viel gelernt, so viele tolle Menschen kennengelernt, im Verein, unter den Fans, in der Stadt, meine Kinder sind hier in Mainz aufgewachsen“, sagte er nun bei seinem Abgang.
„Die Erfahrungen werden mich für mein Leben prägen.“Siewert war 2020/21 schon einmal bei den Mainzern in der Bundesliga eingesprungen. Er kann im Gegensatz zu Svensson nicht auf eine Profikarriere verweisen, war aber 2019 Chefcoach bei Huddersfield Town. Mit dem Club stieg er aus der englischen Premier League ab und musste nach einem Fehlstart in der zweiten Liga gehen. Danach heuerte er im Leistungszentrum des FSV an.
„Verein und Mannschaft brauchen jetzt mehr denn je den Zusammenhalt, der uns immer ausgezeichnet hat“, mahnte Svensson in der Pressemitteilung des Krisenclubs.