Seit sechs Jahrzehnten sportlich aktiv
Bewegung tut auch im Alter gut und hält jung: Das ist eine Maxime der Seniorinnen der Sportgruppe Lychen. Ehemalige und aktive Mitglieder feierten ihr Jubiläum. Einmal in der Woche trifft man sich zu Dehnungsübungen und Gymnastik.
Lychen. Im Jubiläumsjahr der Stadt Lychen, die vor 775 Jahren zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde, hat auch die Lychener Senioren-Sportgruppe etwas zu feiern: Vor 60 Jahren trafen sich zum ersten Mal Frauen in der Stadt, die sich in ihrer Freizeit sportlich betätigen wollten. Das war die Geburtsstunde der Sportgruppe. „Elfriede Herms war damals Kita-Leiterin und hat dafür gesorgt, dass wir uns der Kita treffen konnten“, erinnerte Ruth Gladow, Chefin der Sportgruppe, während der Jubiläumsfeier im Mehrgenerationenhaus „Erich Rückert“. Dort trafen sich Aktive und Ehemalige, unter anderem, um in Erinnerungen zu schwelgen.
Zu denen gehört, dass sich die Freizeitsportlerinnen über viele Jahre mal hier und mal dort trafen, um zu üben. Der „Schlenker-Verein“, wie Else Mielenz es in einem Gedicht vortrug, das zum 30-jährigen Bestehen der Gruppe entstand, hatte also lange Zeit kein festes Dach über dem Kopf. „Das änderte sich erst, als sich Erich Rückert dafür einsetzte, dass wir uns einmal in der Woche zum Sport in den Räumen des Mehrgenerationenhauses treffen können“, ergänzte Ruth Gladow. Während ihres Rückblicks erwähnte sie auch ihre Vorgängerinnen: Von 1969 bis 1993 habe Inge Waß die Gruppe geleitet, dann übernahm Else Fischer diese Aufgabe. Ruth Gladow gehört seit 1970 zu den Mitgliedern der Sportgruppe. „Mein Mann war in der Feuerwehr, ich war auf der Suche nach einem Hobby. Meine Wahl fiel auf den Sport.“
Im Laufe der Jahre ist die Zahl der aktiven Teilnehmerinnen kleiner geworden. Eine Tatsache, die dem Alter geschuldet ist. Zehn treffen sich mittwochs von 16 bis 17 Uhr im Mehrgenerationenhaus, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. Zu ihnen gehört die 90-jährige Elisabeth Bischoff. Warum ihr dieses Angebot wichtig ist? „Der Sport hält mich jung“, so die Lychenerin. Ursula Stärke ist vor drei Jahren von Bernau nach Lychen zu ihrer Tochter gezogen. Sie fühlt sich wohl in der Flößerstadt. Auch deshalb, weil es viele Angebote für Senioren gibt, bei verschiedenen Aktivitäten gemeinsam Zeit zu verbringen. Ursula Stärke hat sich für den Seniorensport entschieden: „Man braucht auch als älterer Mensch Bewegung“, so die Lychenerin.
Gymnastik und Dehnungsübungen gehören zum Programm der Sportgruppe. „Dazu arbeiten wir mit Therabändern“, erklärte Hilde Paul. Dank der Unterstützung von Brigitte Wendland, die für die passende Musik sorge, könne man auch fast schon tänzerische Bewegungen in die Übungsstunde einbringen. „Das bringt Abwechslung und macht richtig Spaß“, schwärmte Hilde Paul.
Zum guten Ton gehörten in der Gruppe auch immer gemeinsame Unternehmungen. Davon künden viele Aufnahmen in den Fotoalben, die bei der Feier die Runde machten. Und was die Mitglieder außerdem verbindet, ist die Freude am Gesang. Der durfte beim Jubiläumsfest nicht fehlen. Dafür sorgte Brigitte Gottlick, die dazu Gitarre spielte. Schließlich sei das Singen ja auch Sport, meinte sie.
Von so viel Fröhlichkeit zeigte sich auch Lychens Bürgermeisterin Karola Gundlach (parteilos) beeindruckt. Sie war gekommen, um zum 60-Jährigen Bestehen der Gruppe zu gratulieren. Die kleinen sportlichen Geschenke der Stadt können die Frauen bei ihren Treffen verwenden.
Übrigens, neue Mitstreiter sind bei der Senioren-Sportgruppe jederzeit willkommen. „Wer sich dafür interessiert, der kann mittwochs ins Mehrgenerationenhaus kommen, um sich ein Bild zu machen“, so Ruth Gladow.