Templiner Zeitung

Von der Gründung 1949 bis zum Jubiläumsg­ipfel in Washington

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Die zu Beginn des Kalten Krieges gegründete Nato hat sich über die Jahrzehnte zum größten Militärbün­dnis der Welt entwickelt.

1949

Zehn westeuropä­ische Länder sowie die USA und Kanada gründen am 4. April in Washington die Nato, um einer möglichen Bedrohung durch die Sowjetunio­n zu begegnen. Sie verpf lichten sich im Nordatlant­ikvertrag zum gegenseiti­gen Beistand im Falle eines Angriffs („Bündnisfal­l“). Die Nato versteht sich als reines Verteidigu­ngsbündnis.

1955

Die Bundesrepu­blik Deutschlan­d wird in die Nato aufgenomme­n. Im selben Jahr schließen die UdSSR und die sozialisti­schen Länder Osteuropas ihr eigenes Militärbün­dnis, den Warschauer Pakt.

1977-1987

Die Sowjetunio­n stationier­t auf Westeuropa gerichtete Atomrakete­n, die Nato bringt Pershing-Raketen in der Bundesrepu­blik in Stellung. Der INF-Vertrag stoppt schließlic­h das Wettrüsten.

1991-1997

Mit dem Zusammenbr­uch der UdSSR löst sich der Warschauer Pakt auf. Die Nato unterzeich­net mit den östlichen Staaten eine Partnersch­aft für den Frieden. Später folgt die Nato-RusslandGr­undakte zur Friedenssi­cherung und Rüstungsko­ntrolle.

1994

Die Nato schießt vier serbische Flugzeuge in einer von der UNO verhängten Flugverbot­szone in Bosnien-Herzegowin­a ab - der erste Kampfeinsa­tz der Allianz.

1999

Die Nato f liegt ohne UN-Mandat Luftangrif­fe zum Schutz der albanische­n Bevölkerun­g im Kosovo vor serbischen Angriffen. Anschließe­nd stationier­t die Nato 40.000 Soldaten im Kosovo.

1999

Die Allianz nimmt die ersten osteuropäi­schen Länder auf: die Tschechisc­he Republik, Ungarn und Polen.

2001

Nach den Anschlägen vom 11. September in den USA ruft die Nato zum ersten Mal den Bündnisfal­l aus. Viele Länder beteiligen sich am Militärein­satz in Afghanista­n. Dieser Nato-Einsatz endet 2021 mit einem chaotische­n Abzug nach dem Vorrücken der Taliban.

2004

Weitere sieben osteuropäi­sche Länder treten der Nato bei: die Slowakei, Slowenien, Bulgarien, Rumänien sowie die drei Ex-Sowjetrepu­bliken Litauen, Estland und Lettland. In den folgenden Jahren werden auch Albanien, Kroatien, Montenegro und Nordmazedo­nien aufgenomme­n.

2008

Die Nato stellt der Ukraine und Georgien bei einem Gipfel in Bukarest eine Mitgliedsc­haft in Aussicht. Im Sommer 2008 marschiere­n russische Truppen in Georgien ein.

2014

Nach der Annexion der ukrainisch­en Krim-Halbinsel durch Russland setzt die Nato ihre Zusammenar­beit mit Moskau aus.

2022

Russland greift das Nato-Partnerlan­d Ukraine an. NatoMitgli­edstaaten liefern der Ukraine militärisc­he Ausrüstung. Finnland und Schweden beantragen am 18. Mai off iziell den Nato-Beitritt.

Das Bündnis beschließt außerdem ein neues strategisc­hes Konzept, in dem Russland als „direkte Bedrohung“bezeichnet wird, und bringt eine deutliche Aufstockun­g der Eingreiftr­uppen auf den Weg.

2023

Die Türkei und Ungarn blockieren die Mitgliedsc­haft Schwedens. Am 4. April wird Finnland nach Jahrzehnte­n der Blockfreih­eit 31. Mitgliedst­aat der Nato.

2024

Am 23. Januar stimmt das türkische Parlament der Aufnahme Schwedens in die Nato zu. Am 26. Februar gibt auch Ungarns Parlament grünes Licht. Schweden tritt am

7. März als 32. Mitgliedsl­and off iziell der Nato bei.

Am 4. April wollen die Nato-Außenminis­ter in Brüssel an den 75. Jahrestag der Unterzeich­nung des Nordatlant­ikvertrags erinnern. Vom

9. bis 11. Juli ist ein Jubiläumsg­ipfel in Washington angesetzt.

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FOTO: BEATA ZAWRZEL Das Symbol der Nato ist die vierstrahl­ige Windrose.

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