Templiner Zeitung

Der große Vertrags-Poker: Alle schauen auf Verstappen

- Von Kristof Stühm

Wer fährt nächstes Jahr wo? Alles hängt von Weltmeiste­r Max Verstappen und seiner Zukunft ab.

HAMBURG – Max Verstappen freut sich. „Ich bin immer gerne hier“, sagt der Weltmeiste­r über Suzuka, der Kultkurs in Form einer „8“gehört zu seinen absoluten Lieblingss­trecken. „Alte Schule“, sagt Verstappen, der nach seinem Aus in Australien nun in Japan unbedingt zurückschl­agen will. Und als Favorit ins Rennen (Sonntag, 7 Uhr MESZ/Sky) geht. Nur die Fragen zu seiner Zukunft dürften Verstappen wieder einmal auf die Nerven gehen.

Bleibt er? Geht er? Die Spekulatio­nen um Verstappen sind nach wie vor das heißeste Thema in der Formel 1. Denn: Nach der Affäre um Teamchef Christian Horner gilt der Verbleib des Niederländ­ers bei Red Bull wegen einer Ausstiegsk­lausel trotz eines Vertrages bis 2028 als nicht sicher. Und: Nicht nur die Teamchefs um Toto Wolff warten darauf, was Verstappen macht, sondern auch viele Kollegen. Schließlic­h sind die begehrtest­en CockpitJob­s von der Entscheidu­ng des Branchenpr­imus abhängig.

„Max Verstappen ist immer ein Thema und wird immer ein Thema bleiben“, sagte Mercedes-Boss Wolff zuletzt bei Sky. Bei den Silberpfei­len steht Verstappen als Nachfolger für Lewis Hamilton (ab 2025 bei Ferrari) ganz oben auf der Liste. Auch Aston Martin soll Interesse haben. Verstappen ist ohne Frage das wichtigste Puzzleteil auf dem Fahrermark­t, von seiner Entscheidu­ng hängt auch die Zukunft von anderen Fahrern ab. Was wird beispielsw­eise aus Fernando Alonso (Aston Martin), Carlos Sainz (Ferrari) und Sergio Perez (Red Bull)?

„Ich bin immer noch ohne Job für das nächste Jahr“, sagte Sainz, der bei Ferrari durch Hamilton ersetzt wird und zuletzt in Australien gewann. „Das wird helfen“, weiß Sainz, der im Falle eines Abschieds etwa Verstappen bei Red Bull beerben könnte. Auch Alonso wird beim Weltmeiste­r-Team gehandelt, ebenso bei Mercedes. „Ich bin wahrschein­lich für andere Teams attraktiv“, sagte der Spanier selbstbewu­sst. Zwar ist Alonso auch schon 42 Jahre alt, aber immer noch nur einer von drei Weltmeiste­rn in der Startaufst­ellung.

Der Poker der „Silly Season“hat jedenfalls längst begonnen, weder die Fahrer noch die Teamchefs lassen sich allzu sehr in die Karten blicken. „Wir wollen das bestmöglic­he Fahrerteam aufstellen. Manchmal muss man dafür auch über den Tellerrand schauen“, sagte Horner, der im nächsten Jahr womöglich zwei Jobs zu vergeben hat. Denn: Perez hat für 2025 noch keinen Vertrag.

Auch Wolff spielt auf Zeit. Der Österreich­er weiß: Beim Werben um Verstappen kommt es auch auf das Timing an, dennoch muss sich der Manager auf alle Optionen vorbereite­n. Und so will Wolff „den Markt weiter beobachten“. Neben Verstappen könnten auch Alonso, Sainz oder Formel-2-Nachwuchsh­offnung Kimi Antonelli eine Option werden.

Klar ist nur: Alles hängt davon ab, was Verstappen macht. In Japan zählt für den Weltmeiste­r aber erst einmal nur, wieder zurückzusc­hlagen: „Ich freue mich darauf, wieder ins Auto zu steigen und um den Sieg zu kämpfen.“

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FOTO: MICHEL EULER Umar Kremlew, Präsident des Internatio­nalen Boxverband­es, zeigt sich enttäuscht.

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