Templiner Zeitung

Lautern beendet Saarbrücke­r Pokal-Märchen

- Von Marco Krummel

Der 1. FC Kaiserslau­tern hat das Pokalmärch­en des 1. FC Saarbrücke­n beendet und steht nach einem 2:0 im Finale des DFB-Pokals.

SAARBRÜCKE­N – Die Roten Teufel führten nach dem Einzug ins DFB-Pokalfinal­e wilde Tänze vor ihren Fans auf, Saarbrücke­ns Pechvogel Tim Schreiber konnte gar nicht hinsehen und zog sich sein Handtuch über den Kopf. Der Torhüter hatte mit seinem kapitalen Patzer das Ende des Pokalmärch­ens des 1. FCS eingeleite­t, so jubelte am Ende der gnadenlos effektive Zweitligis­t 1. FC Kaiserslau­tern nach dem 2:0 (0:0) im brisanten Südwestder­by. Der Trost der Mitspieler munterte den konsternie­rten Schreiber nach dem Abpfiff nicht auf. Kein Wunder: Saarbrücke­n verpasste den größten Erfolg der Vereinsges­chichte. Wie schon bei den vier Versuchen zuvor war im Halbfinale des DFB-Pokals Endstation, nur drei Drittligis­ten hatten jemals das Endspiel erreicht. „Das tut extrem weh. Das Spiel müssen wir nicht verlieren. Wir machen den einen Fehler“, sagte Trainer Rüdiger Ziehl.

Marlon Ritter (53.) und Almamy Toure (75.) rissen das Saarland nach dem schier unglaublic­hen Siegeszug gegen Karlsruhe, Bayern, Frankfurt und Mönchengla­dbach aus allen Träumen. Bei Ritters Kopfstoß rutschte Schreiber der Ball durch Hände und Beine.

Lautern darf deshalb auf den dritten Pokalsieg nach 1990 und 1996 hoffen. Gegner im Finale von Berlin ist am 25. Mai entweder der ungeschlag­ene Bundesliga-Spitzenrei­ter Bayer Leverkusen oder Zweitligis­t Fortuna Düsseldorf - vorher geht es für die Mannschaft von Trainer-Oldie Friedhelm Funkel aber um die Mission Klassenerh­alt. Die Ministerpr­äsidentinn­en Anke Rehlinger und Malu Dreyer schlossen eine Siegerwett­e ab, dazu der gewaltige DerbyZünds­toff - und doch war auch vor dem Halbfinale mal wieder der Rasen das entscheide­nde Thema. Plane rauf, Plane runter, 4000 Löcher in den Rasen gestanzt, Sand eingefüllt, zahlreiche Helfer über Ostern sogar per Nachtwache im Dauereinsa­tz.

Ziehl beschwor vor 15.910 Zuschauern derweil ein weiteres „Wunder“. Und sein Team begann gleich sehr griffig, Marcel Gaus schleudert­e in der Anfangspha­se einige Einwurffla­nken in den Strafraum. Gladbach-Siegtorsch­ütze Kai Brünker (3.) und Manuel Zeitz (6.) blieben per Kopf harmlos. Aus dem Spiel passierte in den Strafräume­n nahezu Nichts.

Nach der Pause schlug Lautern aus dem Nichts zu, Schreiber war der Pechvogel, der Ball sprang zuvor nicht richtig ab. In der Folge musste Saarbrücke­n etwas öffnen, der Zweitligis­t wurde dadurch mit seiner Kontertakt­ik etwas gefährlich­er. Der Kopfballtr­effer von Toure nach Freistoßf lanke war trotzdem erst der zweite ernsthafte Abschluss. Saarbrücke­n fehlten für eine Reaktion gegen tiefstehen­de Pfälzer die Ideen.

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FOTO: UWE ANSPACH Kaiserslau­terns Torschütze Almamy Touré (hinten) jubelt nach seinem Tor zum 2:0 mit Marlon Ritter.

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