So finanziert der Kreis künftig den beliebten Feuerwehrunterricht
Der Feuerwehrunterricht in der Uckermark ist ein Erfolgsmodell. Deshalb hat der Landkreis 2023 als Schulträger das Programm weiter ausgebaut.
UCKERMARK – Einen neuen Dienstwagen, eine zusätzliche Stelle für einen weiteren Sachbearbeiter und einen Kleidungspool für die Schüler hat der Landkreis Uckermark 2023 für den Feuerwehrunterricht geschaffen. Für dieses Jahr sind dafür 186.000 Euro im Haushalt eingeplant, wie die zuständige Ordnungsamtsleiterin Katja Diesterhaupt dem Uckermark Kurier jetzt sagte.
Das Geld ist gut investiert. Inzwischen ist schon ein Auswahlverfahren für die Schüler der 9. und 10. Klassen nötig, um an dem Wahlpf lichtfach Feuerwehrausbildung teilzunehmen – so begehrt ist die Ausbildung an den beteiligten fünf Schulen des Landkreises mittlerweile.
Derzeit bieten die Ehm Welk-Oberschule in Angermünde, die Oberschule „Philipp Hackert“in Prenzlau, die Gesamtschule Talsand in Schwedt, die Dreiklang Oberschule in Schwedt sowie die Oberschule in Templin das Wahlpflichtfach an. Weitere Schulen sind laut Kreisbrandmeister Tony Zillmer an der Zusammenarbeit interessiert. Aber auch andere Bundesländer wie Hessen und sogar das Ausland zeigen Interesse an dem Konzept, mit dem der Landkreis Uckermark Vorreiter ist.
Für die Schüler hat der Unterricht den Vorteil, dass die Feuerwehrausbildung zeugnis- und damit versetzungsrelevant ist. Schließlich ist auch immer ein Lehrer dabei, der das Verhalten während des Unterrichts benoten kann und muss. Gleichzeitig gibt es die Ausbildung zum Feuerwehrtruppmann während der Schulzeit. Das heißt, es muss keine Freizeit für die Ausbildung geopfert werden.
Im Wahlpflichtfach werden die Schüler in Grundtätigkeiten von Feuerwehrleuten unterrichtet. Dabei werden auch soziale Fähigkeiten wie Kameradschaft, Pünktlichkeit und auch Disziplin gelehrt und gelernt. So haben die Mädchen und Jungen die Möglichkeit, nach dem erfolgreichen Schulabschluss in der zehnten Klasse als vollwertige Einsatzkräfte in den Feuerwehrdienst einzusteigen.
Um realistische Bedingungen im Unterricht zu schaffen, hat der Landkreis seit dem vergangenen Jahr einen Bekleidungspool mit richtiger Feuerwehrausrüstung geschaffen. Das bedeutet, die angehenden jungen Brandschutzhelfer bekommen leihweise für die Dauer der zwei Jahre eine persönliche Schutzausrüstung.
Die große Nachfrage sowie die großen Strecken würden aber eine bessere personelle und materielle Ausstattung erfordern. Seit dem 1. September unterstützt Tino Gödke den ersten Sachbearbeiter Sascha Rogowski beim Feuerwehrunterricht. Um Unterrichtsmaterial zu den Stützpunkten der freiwilligen Wehren zu bekommen, steht den beiden Lehrkräften seit dem vergangenen Jahr ein VW-Bus im feuerwehrtechnischen Zentrum zur Verfügung.