In Brandenburg werden in Zukunft deutlich weniger Menschen leben
Eine Studie prognostiziert für Brandenburg bis zum Jahr 2040 einen Bevölkerungsrückgang um 50.000 Menschen. Die Bevölkerung schrumpfe nicht nur, sie werde auch immer älter.
BERLIN – In Brandenburg werden im Jahr 2040 einer Studie zufolge deutlich weniger Menschen leben. Von 2020 bis 2040 nimmt die Bevölkerung laut dem gestern vorgestellten „Wegweiser Kommunen“der Bertelsmann Stiftung um 2,4 Prozent ab. Das entspricht einem Rückgang um mehr als 50.000 Menschen.
Der Trend sei etwas ungünstiger als auf Bundesebene (plus 0,6 Prozent), aber etwas günstiger als in anderen östlichen Bundesländern. Dies sei durch die Nähe zu Berlin bedingt. In Berlin-nahen Kreisen in Brandenburg gebe es Zuwächse oder nur geringe Rückgänge, während die Bevölkerung in fünf Landkreisen voraussichtlich um mehr als zehn Prozent abnehme: Darunter sind auch die Prignitz, wo die Bevölkerung prognostiziert um 11,6 Prozent zurückgehen solle und die Uckermark, deren Bevölkerung um 11,1 Prozent sinke solle. Noch stärker betroffen sind die Landkreise Elbe-Elster mit einem Minus von 13,1 Prozent, Oberspreewald-Lausitz (minus 14,2 Prozent) und Spree-Neiße (minus 17,1 Prozent).
Ein ganz anderes Bild zeichnet sich dagegen in der Landeshauptstadt. Potsdam kann demnach mit deutlich mehr Menschen rechnen, dort werde die Bevölkerung bis 2040 demnach um 11,3 Prozent wachsen. Potsdam ausgenommen gebe es keinen bedeutsamen Zusammenhang zwischen der Größe der Kommune und der Entwicklung der Einwohnerzahl.
Die Rückgänge sind den Berechnungen zufolge nicht auf alle Altersstufen gleich verteilt: Insbesondere die Zahl der Menschen im Kindergartenund Grundschulalter geht zurück, ebenso die der potenziell Erwerbstätigen (25 bis 64 Jahre): Hier wird von einem Rückgang um ein Sechstel ausgegangen. Während die Zahl der potenziell Erwerbstätigen in Potsdam nicht zurückgeht, sinkt sie laut Berechnung im Spree-NeißeKreis sogar um ein Drittel.
Die Zahl der älteren Schülerinnen und Schüler (16 bis 18 Jahre) und der jüngeren Erwachsenen (19 bis 24 Jahre) steigt deutlich an, die der Senioren sogar sehr stark: Bei den ab 65-Jährigen wird von einem Zuwachs von 20,2 Prozent ausgegangen, bei den ab 80-Jährigen sogar von plus 35,6 Prozent.
Innerhalb von zwei Jahrzehnten steigt das Medianalter in Brandenburg um zwei Jahre. 2040 ist von einem Medianalter von 52,5 Jahre auszugehen, das bedeutet, die eine Hälfte der Bevölkerung ist älter, die andere jünger. Das Medianalter wird in Brandenburg laut Berechnung dann um fünf Jahre höher liegen als in Deutschland insgesamt. Die Spanne zwischen Potsdam und dem Spree-Neiße-Kreis liegt dann sogar bei elf Jahren.