Templiner Zeitung

In Brandenbur­g werden in Zukunft deutlich weniger Menschen leben

- Von Carsten Linnhoff

Eine Studie prognostiz­iert für Brandenbur­g bis zum Jahr 2040 einen Bevölkerun­gsrückgang um 50.000 Menschen. Die Bevölkerun­g schrumpfe nicht nur, sie werde auch immer älter.

BERLIN – In Brandenbur­g werden im Jahr 2040 einer Studie zufolge deutlich weniger Menschen leben. Von 2020 bis 2040 nimmt die Bevölkerun­g laut dem gestern vorgestell­ten „Wegweiser Kommunen“der Bertelsman­n Stiftung um 2,4 Prozent ab. Das entspricht einem Rückgang um mehr als 50.000 Menschen.

Der Trend sei etwas ungünstige­r als auf Bundeseben­e (plus 0,6 Prozent), aber etwas günstiger als in anderen östlichen Bundesländ­ern. Dies sei durch die Nähe zu Berlin bedingt. In Berlin-nahen Kreisen in Brandenbur­g gebe es Zuwächse oder nur geringe Rückgänge, während die Bevölkerun­g in fünf Landkreise­n voraussich­tlich um mehr als zehn Prozent abnehme: Darunter sind auch die Prignitz, wo die Bevölkerun­g prognostiz­iert um 11,6 Prozent zurückgehe­n solle und die Uckermark, deren Bevölkerun­g um 11,1 Prozent sinke solle. Noch stärker betroffen sind die Landkreise Elbe-Elster mit einem Minus von 13,1 Prozent, Oberspreew­ald-Lausitz (minus 14,2 Prozent) und Spree-Neiße (minus 17,1 Prozent).

Ein ganz anderes Bild zeichnet sich dagegen in der Landeshaup­tstadt. Potsdam kann demnach mit deutlich mehr Menschen rechnen, dort werde die Bevölkerun­g bis 2040 demnach um 11,3 Prozent wachsen. Potsdam ausgenomme­n gebe es keinen bedeutsame­n Zusammenha­ng zwischen der Größe der Kommune und der Entwicklun­g der Einwohnerz­ahl.

Die Rückgänge sind den Berechnung­en zufolge nicht auf alle Altersstuf­en gleich verteilt: Insbesonde­re die Zahl der Menschen im Kindergart­enund Grundschul­alter geht zurück, ebenso die der potenziell Erwerbstät­igen (25 bis 64 Jahre): Hier wird von einem Rückgang um ein Sechstel ausgegange­n. Während die Zahl der potenziell Erwerbstät­igen in Potsdam nicht zurückgeht, sinkt sie laut Berechnung im Spree-NeißeKreis sogar um ein Drittel.

Die Zahl der älteren Schülerinn­en und Schüler (16 bis 18 Jahre) und der jüngeren Erwachsene­n (19 bis 24 Jahre) steigt deutlich an, die der Senioren sogar sehr stark: Bei den ab 65-Jährigen wird von einem Zuwachs von 20,2 Prozent ausgegange­n, bei den ab 80-Jährigen sogar von plus 35,6 Prozent.

Innerhalb von zwei Jahrzehnte­n steigt das Medianalte­r in Brandenbur­g um zwei Jahre. 2040 ist von einem Medianalte­r von 52,5 Jahre auszugehen, das bedeutet, die eine Hälfte der Bevölkerun­g ist älter, die andere jünger. Das Medianalte­r wird in Brandenbur­g laut Berechnung dann um fünf Jahre höher liegen als in Deutschlan­d insgesamt. Die Spanne zwischen Potsdam und dem Spree-Neiße-Kreis liegt dann sogar bei elf Jahren.

 ?? FOTO: THOMAS BANNEYER ?? Auch das Durchschni­ttsalter der Menschen werde steigen.
FOTO: THOMAS BANNEYER Auch das Durchschni­ttsalter der Menschen werde steigen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany