Templiner Zeitung

49-Euro-Ticket in Brandenbur­g wenig genutzt

- Von Benjamin Lassiwe

Das Deutschlan­dticket wurde in Brandenbur­g nur 80.000 Mal verkauft. Damit erreicht es nicht einmal zehn Prozent der Brandenbur­ger Pendler.

POTSDAM – In Brandenbur­g wurden bis zum 20. Februar 2024 insgesamt 80.768 Deutschlan­dtickets verkauft. Das geht aus der Antwort des Potsdamer Verkehrsmi­nisteriums auf eine „Kleine Anfrage“der Landtagsab­geordneten Ilona Nicklisch (BVB/Freie Wähler) hervor, die dieser Zeitung vorliegt.

Allerdings verteilen sich die verkauften Deutschlan­dtickets nicht gleichmäßi­g im Land: Von der Uckermärki­schen Verkehrsge­sellschaft (UVG) wurden nach Angaben ihrer Sprecherin, Stefanie Otto, bislang nur 1217 dieser Tickets verkauft. Die Sprecherin des Verkehrsve­rbunds BerlinBran­denburg, Elke Krokowski, zeigte sich dennoch zufrieden. „Wenn man die Brandenbur­ger Zahlen im Verhältnis zu Berlin betrachtet, wo 800.000 Tickets verkauft wurden, erscheint es wenig“, sagt Krokowski. Brandenbur­g habe jedoch nur etwas mehr als die Hälfte der Einwohner, einen deutlich geringeren Anteil ÖPNV-Nutzer und weniger ÖPNV-Verfügbark­eit. „Insofern sind wir ganz zufrieden."

„Für viele, die das Ticket noch nicht nutzen, ist der Grund dafür das fehlende Angebot“, erklärte der verkehrspo­litische Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Brandenbur­ger Landtag, Clemens Rostock. „Deswegen müsse die Verkehrswe­nde und der Ausbau von Bus- und Bahnverbin­dungen konsequent weitergehe­n.“Ähnlich äußert sich der Verkehrspo­litiker der Linken, Andreas Büttner. In Brandenbur­g pendeln 300.000 Menschen zur Arbeit in ein anderes Bundesland und 700.000 innerhalb des Landes. „Gemessen daran ist noch einiges möglich.“

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FOTO: SOEREN STACHE In Brandenbur­g nutzen mehr Pendler das Auto als die Bahn.

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