SCN-Ass Claudine Vita startet in China mit Kracher-Wettkampf in die Saison
In China beginnt für Diskuswerferin Claudine Vita die neue Wettkampfsaison. Höhepunkt soll im Sommer der Start bei den Olympischen Spielen in Paris werden.
NEUBRANDENBURG – Nichts mit einem gemütlichen Wettkampf zum Start in die Olympia-Saison: Für Diskuswerferin Claudine Vita vom SC Neubrandenburg geht es am Samstag gleich voll zur Sache. Beim Auftakt der Diamond-League-Serie in der Leichtathletik trifft die 27-Jährige in Xiamen (China) auf die komplette Weltelite. „Das habe ich so auch noch nicht erlebt“, sagt die Neubrandenburgerin.
Im Teilnehmerfeld stehen fünf Diskuswerferinnen, die persönliche Bestleistungen jenseits der 69 Meter haben. Ihr Trainer Dieter Kollark sprach bereits von einem vorweg genommenen olympischen Finale. „Normal steigt man ja mit einem kleinen Abendsportfest in die Saison ein, das hier ist schon verrückt“, sagt das SCN-Ass. Die deutschen Farben vertreten außer Claudine Vita (Bestweite: 66,64 Meter) noch Kristin Pudenz und Shanice Craft.
Die SCN-Athletin reist mit einem guten Gefühl ins Reich der Mitte. „Das Training in den vergangenen Wochen lief ganz gut, wir haben viel trainiert. Ich fühle mich gut“, sagt sie. Unter anderem absolvierte die Diskuswerferin zwei Trainingslager auf Zypern und Fuerteventura. Beim Auftaktwettkampf in Xiamen geht es für sie nun erst einmal darum, zu sehen, wo sie aktuell steht: „Eine Weite um die 63 Meter wäre ganz gut als Einstieg.“Für den Start bei dem Diamond-League-Meeting sozusagen die Champions League der Leichtathletik verzichtete die SCN-Sportlerin
auch auf ein weiteres Trainingscamp in Portugal. „Es ist nicht selbstverständlich, eine Einladung für die Diamond League zu erhalten. Es ist schön, dort starten zu dürfen“, sagt sie.
Xiamen wird nicht der einzige Wettkampf in China sein, eine Woche später folgt ein Auftritt in Shanghai. Zwei Wochen später geht es dann mit den Meetings in Deutschland los. Innerhalb weniger Tage steigen dann unter anderem Wettkämpfe in Wiesbaden, Halle, Magdeburg, Neubrandenburg und Erding, bei denen es um die Qualifikation für die Olympischen Spiele im Sommer in Paris geht.
Claudine Vita hatte zwar genauso wie Kristin Pudenz und Shanice Craft bereits im Vorjahr die Norm für Paris (64,50) abgehakt, ein Freifahrtschein in die französische Hauptstadt ist das aber nicht. Die nationale Konkurrenz ist groß, und drei Diskuswerferinnen
dürfen zu Olympia. Knacken jetzt auch ihre Clubkollegin Julia Harting oder Marike Steinacker (Bayer Leverkusen) die Olympia-Vorgabe, wird der Kampf um Paris neu eröffnet.
Claudine Vita hat aber nicht nur Olympia im August in Frankreich im Visier, sie möchte auch gern bei der Europameisterschaft im Juni in Rom in den Diskuswurfring treten: „Ich möchte schon bei beiden Höhepunkten dabei sein.“
Den neuen Weltrekord bei den Männern (74,38 Meter) in der Vorwoche durch den Litauer Mykolas Alekna und den Superwurf von 73,09 Metern der Kubanerin Yaime Perez bei dem gleichen Meeting in Ramone (USA) hat Claudine Vita derweil mit Staunen vernommen. „Es ist Wahnsinn, was im Diskuswerfen gerade abgeht. Wir in Deutschland müssen aufpassen, dass wir da nicht den Anschluss verlieren.“