Templiner Zeitung

Multikultu­relles Centrum ehrt mit Ausstellun­g seinen früheren Leiter

- Von Sigrid Werner

Das Multikultu­relle Centrum Templin eröffnet am Sonnabend eine ganz besondere Ausstellun­g. Sie gilt dem künstleris­chen Schaffen des Mannes, der das Haus maßgeblich mitprägte.

UCKERMARK – Mit einer Bilder-Ausstellun­g, die am Sonnabend um 15 Uhr eröffnet werden soll, ehrt das Multikultu­relle Centrum Templin seinen ersten Geschäftsf­ührer Eberhard Ugowski. Er hatte das MKC nach der Wende als Kultureinr­ichtung etabliert. Es strahlt seither weit über die Stadt Templin hinaus aus.

„Eberhard Ugowski wirft mit dieser Ausstellun­g einen Blick zurück auf seine jahrzehnte­lange bildkünstl­erische Arbeit, in der sich in der Tradition der naiven Malerei seine eigene lebensbeja­hende Sicht auf Landschaft­en, ihm nahestehen­de Menschen sowie gesellscha­ftliche Veränderun­gen und Umbrüche manifestie­rten“, kündigte MKCGeschäf­tsführerin Kathrin Bohm-Berg diese Ausstellun­g an. Auf den Rollstuhl angewiesen, konnte Eberhard Ugowski selbst nur per E-Mail Einfluss auf die Gestaltung seiner Ausstellun­g nehmen. So wird die Präsentati­on auch für den 86-Jährigen eine Überraschu­ng werden.

Die Laudatio hält Claudia Lindner, Fachärztin für Innere Medizin, aus Templin. Die musikalisc­he Umrahmung übernimmt Detlef Klausch (Akkordeon). Wer an diesem Tag keine Zeit hat, kann auch die Tage des offenen Ateliers am 4. und 5. Mai nutzen, um im MKC in die Bilderwelt des Künstlers einzutauch­en. Bei den Jubiläumsf­estlichkei­ten hatte das MKC bereits eine Ausstellun­g „30 Jahre - 30

Künstler“gezeigt. Untergegan­gen war damals allerdings das bildkünstl­erische Schaffen des Mannes, der auch schon 1997 und 2002 nach seiner Tätigkeit als Geschäftsf­ührer des Hauses mit Personalau­sstellunge­n im MKC präsent war. Das MKC hatte mit dem Umbau Anfang der 1990er Jahre ein lichtdurch­flutetes Foyer erhalten, das geradezu nach einer Nutzung als Ausstellun­gshalle rief. Eberhard Ugowski begründete die Foyergaler­ie in dem Kinohaus maßgeblich mit und holte viele Künstler mit ihren Werken in die Uckermark. So zeigten hier namhafte Künstler wie Gotthold Gloger, Günter

Horn, Volker Pfüller, Britta Bastian, Ronald Paris, Inge und Jo Jastram, Anne Fretwurst-Colberg, Friedrich Wilhelm Fretwurst, Peter Reusse, Eva Maria Hagen, Annette Tucholke-Bonnet, Wolfram Schubert, Bodo Neumüller und Christian Bonnet ihre Werke.

Eberhard Ugowski lebt heute in einer Seniorenre­sidenz in Pankow. Er wurde 1937 geboren, arbeitete nach der Schulzeit als Beleuchter im DEFA-Spielfilms­tudio, bevor er ab 1961 an der Filmhochsc­hule, Fachrichtu­ng Produktion, studierte. Er arbeitete im Ministeriu­m für Kultur, zuständig für die Filmauswah­l beim Progress Filmverlei­h und später in der Kulturabte­ilung des SED-Zentralkom­itees unter anderem als Verantwort­licher für die Internatio­nale Leipziger Kurz- und Dokumentar­filmwoche. Ugowski wurde 1990 noch zum Direktor des Instituts für Kulturfors­chung berufen und brachte sich nach den Wirren der Wendezeit von 1994 bis 1999 als MKC-Geschäftsf­ührer in Templin ein. Danach widmete er sich als freischaff­ender Künstler der Malerei.

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FOTO: MINISTERIU­M Erinnerung­sfoto mit Nora Taege, Victor Immanuel Braun, Ludger Melters, Joanna Jambor, Yara Petrat, Gosia Binczyk, Eva Claude, Jobst Hinrich Ubbelohde (vorn links) hielt das Ereignis fest.
 ?? FOTO: UWE WERNER/ARCHIV ?? Von links: Klaus-Jürgen Gundlach, Ronald Paris und Eberhard Ugowski bei der Ausstellun­g von Ronald Paris in Templin.
FOTO: UWE WERNER/ARCHIV Von links: Klaus-Jürgen Gundlach, Ronald Paris und Eberhard Ugowski bei der Ausstellun­g von Ronald Paris in Templin.

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