Leistungsschau und Volksfest: Perleberg plant Brandenburg-Tag 2025
Im kommenden Jahr soll der Brandenburg-Tag in Perleberg in der Prignitz stattfinden. Manch einem gilt die Region als etwas abgehängt doch dieses Image soll sich durch das Großereignis ändern.
PERLEBERG – In gut anderthalb Jahren blickt ganz Brandenburg für ein Wochenende nach Perleberg. Am 13. und 14. September 2025 wird die Stadt in der Prignitz den Brandenburg-Tag ausrichten - eine Leistungsschau des ganzen Landes und ein Volksfest zugleich, das in der Regel alle zwei Jahre stattfindet. Im August vergangenen Jahres bekam die Rolandstadt mit ihren rund 12 200 Einwohnern den Zuschlag für das Großevent, im März dieses Jahres gab es dann Geld vom Land: 360 000 Euro Fördermittel für die Ausrichtung des Festwochenendes. Die gleiche Summe muss die Kreisstadt nochmals drauf legen. Die Planungen für das Großereignis laufen an.
Insgesamt rechnet die Stadt mit Kosten von rund einer Million Euro, sagt Tina Börner, die in der Stadtverwaltung den BrandenburgTag federführend organisiert. Während die Zuschüsse von Kommune und Land insgesamt 720.000 Euro ausmachen, soll der Restbetrag über weitere Einnahmen erzielt werden. Dazu gehören laut Börner unter anderem Catering-Rechte, Standgebühren, Sponsoring und Spendeneinnahmen.
Das Landesfest wird unter dem Motto „Perlenpracht Mitgemacht!“stehen - in Anspielung auf den Namen der Stadt und das Wappen mit einer zentralen Perle, umringt von 24 Perlen in einem goldenen Spornrad und acht weiteren Perlen drumherum. Diesmal soll also nicht der eiserne Roland, der auch mit einem großen Denkmal auf dem Großen Markt im Stadtzentrum verewigt ist, die Stadt repräsentieren, sondern eine Perlenprinzessin.
Es gehe darum, den Mehrwert der Stadt und der Prignitz herauszustellen, die eine „tolle Region“sei, sagt Börner. Nach dem vergangenen Brandenburg-Tag im September 2023 in Finsterwalde (ElbeElster) sei die Prignitz noch nicht so bekannt wie andere Gegenden, meint Börner. Das soll sich im nächsten Jahr ändern.
Dabei sollen alle mitziehen: Die örtliche Touristikbranche wie Hotels und Gastronomie, aber auch andere Unternehmer, Wirtschaftsinitiativen, Vereine, Schulklassen und viele mehr sollen das Event mitgestalten. Auch die Region werde einbezogen, sagt Börner. Das gelte nicht nur für andere Städte in der Prignitz wie Wittenberge, das bereits 2018 den BrandenburgTag ausgerichtet hat, sondern auch für angrenzende Regionen in Mecklenburg, SachsenAnhalt und Niedersachsen.
Die Prignitz-Stadt will sich auch den Menschen aus den Ballungsräumen Berlin und Hamburg präsentieren. Und man sei überzeugt von positiven Folgeeffekten, etwa für den Tourismus und die Gastronomie, sagt Börner. So wolle man bereits vorher Netzwerke
von Unternehmen entwickeln, die gemeinsam bestimmte Themen angehen sollen. „Solche Veranstaltungen verbinden“, sagt die Koordinatorin.
Gefragt sei die gesamte Stadtgesellschaft mit ihren Ideen. Unter einer speziell dafür eingerichteten Mailadresse können Bürger ihre Vorschläge einsenden - oder ganz klassisch in einen speziellen Brief kasten an der Tourist-Information am Großen Markt einwerfen. Über 100 Einsendungen seien bereits eingegangen, berichtet Tina Börner - allerdings nicht nur von Bürgern, auch von Künstlern, Caterern und anderen Dienstleistern.
Auch das jährliche Rolandfest der Stadt werde im kommenden Jahr Teil des Brandenburg-Tags sein, erklärt die Organisatorin. Und das alljährliche Straßenkunst-Festival „PerleBÄM!“, bei dem Kleinkünstler auf öffentlichen Plätzen auftreten, soll etwas von seinem besonderen Flair in das Großereignis bringen.
Trotz der Fokussierung auf Stadt und Region soll nach dem Willen der Verantwortlichen klar sein: Der Brandenburg-Tag ist ein Landesfest, eine Leistungsschau des gesamten Bundeslandes. Das betont auch die Staatskanzlei in Potsdam, mit der die Stadt wegen der Organisation regelmäßig in Kontakt steht. Alle 14 Landkreise und die vier kreisfreien Städte sollen sich auf dem Fest wiederfinden, heißt es aus der Staatskanzlei. Der Tradition der Landesfeste folgend, seien auch eine Festmeile als Schaufenster der Vielfalt des Landes sowie ein Festumzug geplant.
Der Brandenburg-Tag solle Einwohnern und Gästen auf unterhaltsame Weise die erfolgreiche Landesentwicklung verdeutlichen, heißt es vom Land. Eine reine PrignitzSchau kann das Ereignis also nicht werden - auch die Lausitz, die Hauptstadtregion oder etwa die Uckermark sollen sich in Perleberg wiederfinden.
Mindestens 70 000 Besucher will die Kreisstadt im September kommenden Jahres nach eigenen Angaben in die Prignitz locken. Damit das gelingt, muss sie auf der Hauptbühne mit einigen großen Namen aufwarten. Welche das sein werden, sei noch offen, sagt Tina Börner.