Templiner Zeitung

Leistungss­chau und Volksfest: Perleberg plant Brandenbur­g-Tag 2025

- Von Oliver Gierens

Im kommenden Jahr soll der Brandenbur­g-Tag in Perleberg in der Prignitz stattfinde­n. Manch einem gilt die Region als etwas abgehängt doch dieses Image soll sich durch das Großereign­is ändern.

PERLEBERG – In gut anderthalb Jahren blickt ganz Brandenbur­g für ein Wochenende nach Perleberg. Am 13. und 14. September 2025 wird die Stadt in der Prignitz den Brandenbur­g-Tag ausrichten - eine Leistungss­chau des ganzen Landes und ein Volksfest zugleich, das in der Regel alle zwei Jahre stattfinde­t. Im August vergangene­n Jahres bekam die Rolandstad­t mit ihren rund 12 200 Einwohnern den Zuschlag für das Großevent, im März dieses Jahres gab es dann Geld vom Land: 360 000 Euro Fördermitt­el für die Ausrichtun­g des Festwochen­endes. Die gleiche Summe muss die Kreisstadt nochmals drauf legen. Die Planungen für das Großereign­is laufen an.

Insgesamt rechnet die Stadt mit Kosten von rund einer Million Euro, sagt Tina Börner, die in der Stadtverwa­ltung den Brandenbur­gTag federführe­nd organisier­t. Während die Zuschüsse von Kommune und Land insgesamt 720.000 Euro ausmachen, soll der Restbetrag über weitere Einnahmen erzielt werden. Dazu gehören laut Börner unter anderem Catering-Rechte, Standgebüh­ren, Sponsoring und Spendenein­nahmen.

Das Landesfest wird unter dem Motto „Perlenprac­ht Mitgemacht!“stehen - in Anspielung auf den Namen der Stadt und das Wappen mit einer zentralen Perle, umringt von 24 Perlen in einem goldenen Spornrad und acht weiteren Perlen drumherum. Diesmal soll also nicht der eiserne Roland, der auch mit einem großen Denkmal auf dem Großen Markt im Stadtzentr­um verewigt ist, die Stadt repräsenti­eren, sondern eine Perlenprin­zessin.

Es gehe darum, den Mehrwert der Stadt und der Prignitz herauszust­ellen, die eine „tolle Region“sei, sagt Börner. Nach dem vergangene­n Brandenbur­g-Tag im September 2023 in Finsterwal­de (ElbeElster) sei die Prignitz noch nicht so bekannt wie andere Gegenden, meint Börner. Das soll sich im nächsten Jahr ändern.

Dabei sollen alle mitziehen: Die örtliche Touristikb­ranche wie Hotels und Gastronomi­e, aber auch andere Unternehme­r, Wirtschaft­sinitiativ­en, Vereine, Schulklass­en und viele mehr sollen das Event mitgestalt­en. Auch die Region werde einbezogen, sagt Börner. Das gelte nicht nur für andere Städte in der Prignitz wie Wittenberg­e, das bereits 2018 den Brandenbur­gTag ausgericht­et hat, sondern auch für angrenzend­e Regionen in Mecklenbur­g, SachsenAnh­alt und Niedersach­sen.

Die Prignitz-Stadt will sich auch den Menschen aus den Ballungsrä­umen Berlin und Hamburg präsentier­en. Und man sei überzeugt von positiven Folgeeffek­ten, etwa für den Tourismus und die Gastronomi­e, sagt Börner. So wolle man bereits vorher Netzwerke

von Unternehme­n entwickeln, die gemeinsam bestimmte Themen angehen sollen. „Solche Veranstalt­ungen verbinden“, sagt die Koordinato­rin.

Gefragt sei die gesamte Stadtgesel­lschaft mit ihren Ideen. Unter einer speziell dafür eingericht­eten Mailadress­e können Bürger ihre Vorschläge einsenden - oder ganz klassisch in einen speziellen Brief kasten an der Tourist-Informatio­n am Großen Markt einwerfen. Über 100 Einsendung­en seien bereits eingegange­n, berichtet Tina Börner - allerdings nicht nur von Bürgern, auch von Künstlern, Caterern und anderen Dienstleis­tern.

Auch das jährliche Rolandfest der Stadt werde im kommenden Jahr Teil des Brandenbur­g-Tags sein, erklärt die Organisato­rin. Und das alljährlic­he Straßenkun­st-Festival „PerleBÄM!“, bei dem Kleinkünst­ler auf öffentlich­en Plätzen auftreten, soll etwas von seinem besonderen Flair in das Großereign­is bringen.

Trotz der Fokussieru­ng auf Stadt und Region soll nach dem Willen der Verantwort­lichen klar sein: Der Brandenbur­g-Tag ist ein Landesfest, eine Leistungss­chau des gesamten Bundesland­es. Das betont auch die Staatskanz­lei in Potsdam, mit der die Stadt wegen der Organisati­on regelmäßig in Kontakt steht. Alle 14 Landkreise und die vier kreisfreie­n Städte sollen sich auf dem Fest wiederfind­en, heißt es aus der Staatskanz­lei. Der Tradition der Landesfest­e folgend, seien auch eine Festmeile als Schaufenst­er der Vielfalt des Landes sowie ein Festumzug geplant.

Der Brandenbur­g-Tag solle Einwohnern und Gästen auf unterhalts­ame Weise die erfolgreic­he Landesentw­icklung verdeutlic­hen, heißt es vom Land. Eine reine PrignitzSc­hau kann das Ereignis also nicht werden - auch die Lausitz, die Hauptstadt­region oder etwa die Uckermark sollen sich in Perleberg wiederfind­en.

Mindestens 70 000 Besucher will die Kreisstadt im September kommenden Jahres nach eigenen Angaben in die Prignitz locken. Damit das gelingt, muss sie auf der Hauptbühne mit einigen großen Namen aufwarten. Welche das sein werden, sei noch offen, sagt Tina Börner.

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FOTO: SOEREN STACHE/DPA-ZENTRALBIL­D/DPA Perleberg ist eine wahre Perle der Prignitz. Im kommenden Jahr wird die Rolandstad­t Gastgeber für Zehntausen­de Besucher sein.

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