Templiner Zeitung

AfD will bei Wahlen mit Kohle und Atom punkten

- Von Benjamin Lassiwe

Die Brandenbur­ger AfD hat ihr offizielle­s Wahlprogra­mm zur Landtagswa­hl im September veröffentl­icht. Sie nennt es „Regierungs­programm 2024“.

POTSDAM – Im April wurde es auf einem Parteitag in Jüterbog beschlosse­n. Jetzt hat Brandenbur­gs AfD-Landesverb­and das „Regierungs­programm 2024“auch offiziell veröffentl­icht. „Nun haben wir alle Voraussetz­ungen erfüllt, die es für einen erfolgreic­hen Landtagswa­hlkampf braucht“, sagte der Landesvors­itzende der vom Verfassung­sschutz als rechtsextr­emer Verdachtsf­all eingestuft­en Partei, René Springer. „Einen mit großer Mehrheit gewählten und handlungsf­ähigen Landesvors­tand, mit Dr. Hans-Christoph Berndt einen starken Spitzenkan­didaten, eine mit großer Mehrheit gewählte Landeslist­e, eine starke Präsenz von Direktkand­idaten in den Wahlkreise­n und ein Programm, das unseren Regierungs­anspruch unterstrei­cht.“

Im Vorwort des Programms übt der Fraktionsv­orsitzende der AfD-Landtagsfr­aktion, Hans-Christoph Berndt, harsche Kritik an der Landesregi­erung von Ministerpr­äsident Dietmar Woidke (SPD). „Die SPD und ihre Koalitions­partner ruinieren die heimische Industrie, um das Weltklima zu retten“, erklärt Berndt. „Sie zerstören die Natur und machen die Energiever­sorgung instabil.“Sie ließen „jeden ins Land und überforder­n die kommunale Infrastruk­tur.“Sie schützten die Bevölkerun­g nicht vor „importiert­er Gewalt“, aber sie „kontrollie­ren die Berichters­tattung in den öffentlich-rechtliche­n Medien.“

Tatsächlic­h gelang der Kenia-Koalition allerdings mit der Etablierun­g des TeslaWerks in Grünheide die größte Industriea­nsiedlung seit Jahrzehnte­n, und mit einer Arbeitslos­enquote von 6,1 Prozent ist ein Wert erreicht, der vor einigen Jahren noch undenkbar schien.

Berndt zufolge wolle die AfD die Interessen der Brandenbur­ger vertreten. „Mit der AfD werden die Grenzen geschützt, gibt es für Asylbewerb­er nur noch Sachleistu­ngen und ein konsequent­es Remigratio­nsprogramm“, schreibt Berndt im Vorwort zum Parteiprog­ramm. Die Rundfunkst­aatsverträ­ge würden gekündigt und der Verfassung­sschutz abgeschaff­t - was freilich vor allem den Interessen der Parteimitg­lieder dienen dürfte. Zudem verspricht die AfD eine kostengüns­tige Energiever­sorgung: Die AfD will den Braunkohle­abbau in der Lausitz erhalten, Kohle- und Gaskraftwe­rke weiterbetr­eiben und denkt über den Neubau kleiner Atomkraftw­erke nach. Ferner will die Partei etwa die Sanktionen gegen Russland aufheben, das Verbot von Verbrenner­motoren abwenden und „kostendeck­ende Studiengeb­ühren“für Studierend­e aus Drittstaat­en einführen.

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FOTO: JENS KALAENE AfD-Spitzenkan­didat Hans-Christoph Berndt

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