Neue Schule an traditionellem Ort: Planung für Millionen-Sanierung angelaufen
60 Millionen Euro soll die Sanierung der bestehenden Gebäude im Komplex Joachimsthalsches Gymnasium Templin kosten. Jetzt ist ein weiterer großer Schritt gemacht auf dem Weg dahin.
TEMPLIN – Die Stiftung Gebäudeensemble Joachimsthalsches Gymnasium Templin ist auf dem Weg der denkmalgerechten Sanierung des traditionsreichen Gebäudekomplexes einen großen Schritt vorangekommen. Nach umfangreichen Förderzusagen hatte die Stiftung in einem europaweiten Vergabeverfahren die Objektplanungsleistungen für die Sanierung aller Bestandsbauten ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt die Krekeler Architekten Generalplaner GmbH. Darüber informierten Stine Peisl von der Geschäftsführung sowie Gabriele Förder-Hoff und Uwe Schmidt vom Stiftungsvorstand.
In der zweiten Maiwoche hat das Planungsbüro, das nach eigenen Angaben zu den führenden Büros für Denkmale und historische Gebäude gehört und Büros in Berlin, Braunschweig und Brandenburg an der Havel hat, mit der Bestandsaufnahme begonnen. Es kann dabei auf den architektonischen Masterplan des Büros Kühn-von Kaehne und Lange für die neue europäische Internatsschule aufbauen. Sie soll an diesem Standort als Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe entwickelt werden. Die Sanierung des Komplexes erfolgt abschnittsweise. Ziel sei es, für den ersten Bauabschnitt bis Ende 2025 die Baugenehmigung zu erlangen. Im Frühjahr 2026, so der Zeitplan, will man mit den Bauarbeiten beginnen. Die Eröffnung der Schule mit Internatsgebäude, Direktoren- und Schulhaus sowie Aula und Schulhof soll 2029/2030 erfolgen. Damit könnten dann die ersten 120 Schülerinnen und Schüler in der Oberstufe starten. In den Folgejahren soll die Schule sukzessive für insgesamt 450 Schüler ausgebaut werden.
Um das alles stemmen zu können, werde das Stiftungsteam um interne Architekten aufgestockt, die vor Ort die fachliche Bauherrenvertretung übernehmen, so Peisl. Neben den Bestandsbauten sind auch funktionale Neubauten wie eine Mensa geplant. „Natürlich müssen wir für die Neubauvorhaben einen Bebauungsplan beantragen und hoffen, im Herbst 2024 mit den Fachausschüssen der Stadtverordnetenversammlung dazu ins Gespräch zu kommen“, so Stine Peisl. Im Dezember 2023 hatten die Abgeordneten bereits einen Aufstellungsbeschluss gefasst.
Parallel zur Planung der Bestandssanierung und dem B-Plan-Verfahren wird die Dachsanierung fortgesetzt. Die Dächer der Alumnate 5 und 6 sowie von Direktorenhaus und Turmkuppel seien bereits fertig, berichteten die Stiftungsmitglieder. Dieser
Tage beginnen die Dachdecker an der Aula und dem ersten Schuldachabschnitt. Die Gauben werden schon in der Holzwerkstatt gefertigt.
Derzeit bereitet man laut Peisl zudem die Förderanträge für den nächsten Bauabschnitt vor. Pro Abschnitt der Dachsanierung wurden bisher rund eine Million Euro verbaut. Beim folgenden Abschnitt hoffe man auf Mittel aus dem nächsten Denkmalschutz-Sonderprogramm
des Bundes (50 Prozent Förderung). „Außerdem konnten wir Mittel für die Fassadensanierung des Turmes aus einem anderen Topf akquirieren“, berichtete Gabriele Förder-Hoff. Man sei der Stadt und ihren Partnern dankbar, dass die Gebietskulisse für die Förderung aus dem Programm Lebendige Zentren entsprechend ausgedehnt worden sei. Schließlich sei der Turm mit einem 38 Meter hohen
Gerüst eingekleidet worden. Allein das hatte eine sechsstellige Summe gekostet. Da mache es Sinn, selbiges noch für die Fassade zu nutzen.
Von den Investitionen solle die gesamte Region profitieren. Bisher kamen fast ausschließlich regionale Firmen zum Zuge, so Peisl. Man werde auch bei der Objektsanierung jedes Los einzeln ausschreiben. „Wir haben extrem gute Erfahrungen mit den heimischen Firmen
gemacht“, bestätigte Uwe Schmidt. Man spüre die hohe Identifikation mit dem Standort.
Firmen und Bürger, die wissen wollen, wie es am Joachimsthalschen Gymnasium weitergehe und welche Perspektiven sich dort ergeben, sind zu einem Informationsabend am Montag, 27. Mai, um 17.30 Uhr in die alte Turnhalle am Joachimsthalschen Gymnasium eingeladen.