Pro Kopf
Salatsorten mit Power
Salate bereichern unseren Speiseplan zu jeder Jahreszeit. Auch wenn viele Sorten beinahe rund um das Jahr in den Märkten zu haben sind, sollte öfter saisonale Ware verarbeitet werden. Dafür sprechen vor allem der bessere Geschmack und ein höherer Nährstoffgehalt.
Mit diesen Sorten und etwas Phantasie beim Zubereiten - ob als Salat, Gemüsebeilage oder in grünen Smoothies - sind Salate ein Genuss für die Sinne und wertvolle Vitamin- und Mineralstoffspender. Mit nur knapp zehn Kalorien pro 100 Gramm gilt Salat als ideale Schlankheitskost.
Kopfsalat
Der Klassiker unter den Salaten besteht aus festen, zartgrünen Herzblättern und locker angeordneten Außenblättern mit einem beinahe neutralen Geschmack. Oft wird er mit anderen Gemüsen, wie Tomaten, Gurken und farbigen Blattsalaten zu einer bunten Salatkomposition vereint. Folsäure, ein hoher Vitamin-C-Gehalt, Vitamin E sowie Antioxidantien machen die Stärke des zarten Gemüses aus.
Insbesondere Joghurtdressings und frische Kräuter geben dem Kopfsalat den geschmacklichen Pfiff.
Das Sensibelchen mit seinen zarten Blättern fällt nach der Zubereitung schnell in sich zusammen. Deshalb wird das Dressing erst kurz vor dem Verzehr zum Salat gegeben. Schon beim Einkauf sollte man Köpfe mit welken Blättern oder einem dunkel verfärbten Strunk meiden.
Bis zu drei Tage hält sich der Kopfsalat im Kühlschrank, eingewickelt in ein feuchtes Tuch oder in eine Plastiktüte.
Eisbergsalat
Der aus einer kalifornischen Züchtung stammende Salat kam einst aus Nordamerika nach Europa und wird vorwiegend roh verzehrt. Sein milder Geschmack, die vielfältige Kombinierbarkeit sowie die gute Haltbarkeit (ganz bis zu zwei Wochen, angeschnitten bis eine Woche im Plastikbeutel im Gemüsefach des Kühlschrankes) machen ihn zu einer sehr beliebten Sorte. Die mittel- bis dunkelgrünen Blätter des Knackoder Eissalates, wie er auch genannt wird, enthalten viel Wasser und haben eine feste Konsistenz.
Für die Verarbeitung genügt es, die äußeren der eng anliegenden Blätter zu entfernen und den Salatkopf in Steifen aufzuschneiden oder wie beim Kopfsalat einzelne Blätter in mundgerechte Stücke zu zupfen. Gerne wird Eisbergsalat mit anderen Zutaten kombiniert, wie Früchte, Kochschinken und Gemüse. Sogar gebraten oder gegrillt findet er Verwendung.
Auch nach der Verarbeitung bleibt der Eisbergsalat noch eine ganze Zeit knackig und zart. Er enthält viel Vitamin A, allerdings nur geringe Mengen an Vitamin C (3,9 mg/100 g), Ballast-
stoffen (1,8 g/100 g) und Mineralstoffen (0,25 g/100 g).
Wer selbst Eisbergsalat anbauen möchte, kann die Samen von Mai bis Juli im Freiland in die Erde bringen, um von Juli bis Oktober ernten zu können.
Bataviasalat
Beinahe ein Newcomer unter den Salaten ist der ein warmes Klima bevorzugende Bataviasalat, der von Mai bis September Saison hat. In Deutschland kommt er vorwiegend aus dem Treibhaus in die Läden.
In Bezug auf Geschmack, Konsistenz und Haltbarkeit liegt der Bataviasalat zwischen Kopfund Eisbergsalat. Der Grund: Franzosen haben bei der Züchtung das Beste aus diesen beiden Salaten vereint. Farblich und geschmacklich hat er reichlich Vielfalt zu bieten: Die Blätter des Kopfes, rotbraun bis hellgrün mit rotem Rand, ähneln dem Kopfsalat und schmecken je nach Farbe von süßlich-frisch und knusprig bis knackig und saftig in der grünen Variante.
In mundgerechte Stücke gezupft und mit einem Dressing versehen macht der Bataviasalat in der Salatschüssel auch von seinen Inhaltsstoffen etwas her: Neben einem Wasseranteil von über 90 % enthält er wertvolle Mineralstoffe wie Calcium und Kalium sowie B-Vitamine und Vitamin C. Einzelne Blätter mit ihren gekräuselten Rändern eignen sich besonders gut zum Dekorieren kalter Platten.
Ähnlich wie der Eisbergsalat ist der Bataviasalat gut haltbar: Bis zu fünf Tage kann er, eingeschlagen in feuchtes Küchenpapier oder in einer Plastiktüte, im Gemüsefach des Kühlschrankes gelagert werden.
Feldsalat
Der kleine Grüne mit großer Wirkung und den vielen Namen gehört zur Familie der Baldriangewächse. Er wird auch Gewöhnlicher Feldsalat, Rapunzel, Vogerlsalat (Österreich), Nüsslisalat (Schweiz), Ackersalat, Mausohrsalat, Nüsschen, Nüssler und Sonnewirbele genannt.
Seine Karriere begann der pikant und leicht nussig schmeckende Salat vor etwa einhundert Jahren, als die ersten Sorten für den Garten ge-
züchtet wurden. Heute gelingt auch dem Hobbygärtner der Anbau im Sommer oder Herbst, um dann je nach Aussaatzeitpunkt im Herbst oder Winter Feldsalat ernten zu können. Am bekanntesten ist der Gewöhnliche Feldsalat.
Die Rosetten des Feldsalates sind dunkelgrün und klein. Gelbe oder gar faule Blätter deuten auf verdorbene Ware hin. Selbst im Kühlschrank sollte man Feldsalat nicht länger als zwei bis drei Tage aufbewahren. Gewaschen wird der Salat erst kurz vor dem Verzehr, da die Blätter sehr schnell zusammenfallen.
Feldsalat enthält neben Kalium, Calcium und Eisen besonders viel Provitamin A und Vitamin C sowie Magnesium und Chlorophyll. Deshalb schreibt man dem Feldsalat zu, stressabbauend und immunstärkend zu wirken. Er helfe der Haut bei der Zellerneuerung; seine Wurzeln enthalten nervenstärkendes Baldrian.
Postelein
Ein besonders zarter Salat ist der für den Herbst-, Winter- und Frühjahrsanbau geeignete Winterpostelein, wo selbst die hauchdünnen knackigen Stiele mitgegessen werden. Manchem sind auch Bezeichnungen, wie Gewöhnliches Tellerkraut, Kuba-Spinat oder Winterportulak geläufig. Er wird etwa 20 cm hoch, bildet kleine Büschel mit breiten, rautenartigen Blättern und zeichnet sich durch ein mildes Aroma aus.
Postelein verbreitet sich im Garten selbst, wenn er nicht rechtzeitig geschnitten wird. Die Aussaat im Freiland erfolgt im März und August, die Ernte in sehr jungem Stadium von Mitte September bis in den März hinein. Obwohl Postelein sehr frosthart ist, sollten die Pflänzchen im Winter mit Reisig geschützt werden.
Winterpostelein enthält Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Calcium, Magnesium und Vitamin C, aber nur sehr wenig Nitrat. Er schmeckt roh als Salat ausgesprochen lecker und knackig und wird entweder mit einer klassischen Essig-Öl-Marinade oder einem eher süßen Dressing aus Joghurt, Zitrone und Honig angemacht. Aber auch kurz blanchiert als Spinat findet Postelein Verwendung.
Postelein soll u.a. dem Herz-Kreislaufsystem sowie bei Kopfschmerzen und Sodbrennen helfen und die Verdauung fördern. Zum Lagern für eine spätere Verwendung legt man die Blätter locker in eine mit einem feuchten Tuch abgedeckte Schüssel. Im zwei bis vier Grad kalten Kühlschrank bleiben die Blätter des Posteleins maximal sechs bis acht Tage haltbar.