Kaffeemaschinen
15 Filterkaffeemaschinen im Test
· 15 Geräte im Vergleichstest
Filterkaffee – ein Synonym für Gemütlichkeit, Tradition und guten Geschmack in unseren Breiten. Aber dank moderner Technik kann man bereits nach dem Aufwachen in aller Frühe seine Tasse frisch gebrühten Kaffee genießen. Und das ganz ohne „guten Geist“, wenn man am Vorabend schon die Timerfunktion aktiviert hat.
Kaffee ist des Deutschen liebstes Getränk. Frisch gebrühter Filterkaffee dürfte dabei wohl noch immer die Hauptrolle im Haushalt spielen. Bei den Maschinen lassen sich die Hersteller immer wieder technische Neuheiten einfallen, um es jedem Kaffeetrinker möglichst recht zu machen. Am besten soll es mit frisch gemahlenen Kaffeebohnen munden. Wir wollen im Testlabor herausfinden, welche Maschine in jeder Hinsicht am besten funktioniert und handhabbar ist. Zwölf Hersteller haben uns 15 ihrer aktuellen Modelle dafür zur Verfügung gestellt. Wir haben sie geordnet nach Filterkaffeemaschinen mit Thermokanne, mit Glaskanne und mit integriertem Mahlwerk.
Welche Kanne nehme ich?
Eine Thermokanne empfiehlt sich vor allem, wenn die Kanne mit auf dem Esstisch in der Stube, im Garten oder am häuslichen Arbeitsplatz stehen soll. Da kann man auch die letzte Tasse noch heiß genießen, ohne die Kanne jedes Mal wieder auf die Heizplatte der Kaffeemaschine zu stellen. Bei einer transparenten Glaskanne hat man natürlich den Überblick, wie viele Tassen man noch ausschenken kann. Meistens verfügen Glaskannen über eine Skalierung, 125 Milliliter passen in eine übliche Kaffeetasse. Optisch macht eine Glaskanne auch etwas her, aber praktische Gesichtspunkte sollten bei der Entscheidung für Glas- oder Thermokanne wohl schwerer wiegen.
Außerdem lohnt ein Test des Kannendeckels. Er sollte problemlos von der Hand zu öffnen sein, mit der man auch den Kaffee ausschenkt. Sonst ärgert man sich jedes Mal aufs Neue über das umständliche Prozedere.
Wie gut ist der Deckel?
Aus einer Glaskanne ist der Kaffee rasch ausgeschenkt, denn der Kannendeckel lässt die Ausgussöffnung frei. Nicht so bei der Thermokanne. Entscheidend ist bei dieser Kanne die Dichtheit des Deckels, damit die optimale Kaffee-Trinktemperatur möglichst lange bewahrt wird. Laut allgemeiner Empfehlung liegt diese bei 85 Grad Celsius (°C). Am besten gelang das bei der Test-Maschine von Braun, nach 30 Minuten (min.) war der Kaffee lediglich um ein Grad abgekühlt. Bei der Maschine von Rosenstein&Söhne betrug der Verlust bereits 2,8°C, obwohl sich der Deckel so fest an der Isolierkanne angesaugt hatte, dass er sich nicht einhändig öffnen ließ. Dem großen Verschluss ist nur mit beiden Händen beizukommen, eine muss die Kanne festhalten, während man mit der anderen am Deckel kräftig dreht.
Wann leidet der Geschmack?
Kaffeemaschinen mit Glaskannen benötigen eine Kannenheizung. Die Heizplatte der Maschine ist in der Regel für rund 40 Minuten in Betrieb. Ein längeres Warmhalten des Kaffees wird von Kaffeekennern überdies nicht empfohlen, da der Geschmack mit der Zeit leidet. Drei der Testmaschinen boten nach 30min. ein Getränk, das lediglich 2,1 bis 3,8 °C abgekühlt war. Als besonders negativ für die Geschmacksentwicklung gilt allerdings, wenn der Kaffee nach dem Brühen nochmals aufgeheizt wird. Die Caso NOVEA C4 hat die Kaffeetemperatur auf der Wärmeplatte um bis zu 2,6°C ansteigen lassen, was in unserem Test leider zu einer schlechteren Bewertung führte.
Wo soll die Maschine stehen?
Die Feinschmecker unter den Filterkaffeetrinkern können es beschwören: Frisch gemahlener Kaffee schmeckt am besten. Deshalb ist eine Kombi-Maschine mit Mahlwerk und Filter für viele Kaffeegenießer inzwischen erste Wahl.
Acht dieser „Grind & Brew“(Mahl- und Brüh)-Modelle stellten sich dem Test, fünf mit Glas- und drei mit Thermokanne. Darunter waren Modelle mit denkbar unterschiedlichsten technischen Ausstattungen: vom einfachen Schlagmahlwerk im Kaffeefilter bis hin zur digital gesteuerten Maschine mit zwei Vorratsbehältern und hochwertigem Kegelmahlwerk.
Apropos Platz sparen. Wenn man in seiner Küche nicht besonders viel Arbeitsfläche zur Verfügung hat, sollte man vor dem Kauf einer neuen Kaffeemaschine zwei Dinge beachten. Erstens: Manche Maschinen erreichen eine enorme Höhe bei geöffneter Abdeckung. So ist beispielsweise die Grundig 8680 (ohne Mahlwerk) bei geöffneter Abdeckung ganze 60 Zentimeter (cm) hoch. Sie passt damit vielleicht gerade noch unter einen Hängeschrank – oder vielleicht auch nicht.
Zweitens sind Kaffeemaschinen mit unterschiedlich langen Stromkabeln versehen. Die Kabellänge differierte bei unseren Testmodellen von 65 cm (Caso mit Mahlwerk) bis 140cm (Russell Hobbs Buckingham). Und somit bestimmt auch dieses Maß mit über die Wahl oder zumindest den Standort der Maschine. Als nützlich kann sich ein Kabelstaufach erweisen, wie es u. a. letztgenannte Maschine bietet. Ein Zuviel an Kabel kann in der Maschine verschwinden.
Bequeme Wasserversorgung?
Als ersten Schritt jeder Testreihe haben wir uns die Bedienanleitungen vorgenommen. Alle waren in einwandfreiem Deutsch und haben den Leser auf Gefahren hingewiesen. Am besten haben uns die Erläuterungen von Philips gefallen, weil jeder Bedienschritt mit einer eindeutig erkennbaren kleinen Zeichnung zum kurzen und prägnanten Text versehen war. Dabei hat die Philips HD7760 (mit Mahlwerk) sogar eine ungewöhnliche, digitale Einknopfbedienung – dank der guten Anleitung fanden wir uns aber schnell hinein. Weiter ging es im Test, die Maschinen wurden mit Kaffee und Wasser versorgt. Schon allein in dieser Kategorie konnte der spätere Testsieger Philips punkten: Die Maschine wird bequem von vorn mit Wasser befüllt. Und von vorn lässt sich auch der Wasserstand gut ablesen. Gut befüllen lässt sich auch ein abnehmbarer Tank, wie z. B. bei Severin und Unold. Bei der Wahl des Modells sollte man auch testen, ob sich der Tank leicht wieder einsetzen lässt, immerhin ist er nach dem Füllen nicht mehr so leicht handelbar wie vordem. Etwas unbequemer gestaltet sich das Wassereinfüllen bei festem Tank mit Öffnung im hinteren Maschinenbereich. Problemlos ablesbar ist der Wasserstand bei transparentem Wassertank, wie bei Melitta. Sehr gut von vorn zu erkennen ist der Füllstand bei der Cloer-Maschine, während des Betriebs wird der Wassertank sogar im Inneren beleuchtet, das sieht auch toll aus! Schwierig wird das Ablesen bei festem Tank und innen liegender Skalierung, da heißt es, von oben ins Innere des Tanks zu spähen, wie bei Braun oder Grundig. Fällt dann der eigene Schatten in den Tank, lässt sich kaum noch etwas erkennen.
Und auch erwähnenswert finden wir einen Signalton zum Abschluss des Brühens, damit man gleich weiß: Ah, jetzt ist der Kaffee fertig. Diese Funktion bietet allerdings nicht jede Maschine.
Individueller Geschmack?
Bei den Bedienelementen, den Symbolen und deren Anordnung gab es so viele Varianten wie Testmodelle. Positiv ist uns neben der Ein-Knopf-Bedienung bei Philips die übersichtliche, logische Anordnung der Bedienelemente und Display-Anzeige bei der Melitta-Maschine aufgefallen. Alle digital gesteuerten Geräte verfügen über eine 24-Stunden-Timer-Funktion, so dass der Duft von frisch gebrühtem Kaffee einen bereits nach dem Aufwachen erwartet. Wenn man es halt
so möchte, heißt es am Abend zuvor die Maschine mit Bohnen bzw. Kaffeepulver und Wasser zu versorgen und den Timer zu programmieren.
Vom individuellen Geschmack hängt es ab, ob man viel Kaffeemehl für eine Tasse Kaffee verwendet oder wenig, ob man die Bohnen fein oder grob mahlt. Wir lernten beim Test einfache Kombimaschinen (von Unold und Caso) kennen, bei denen die gewünschte Bohnenmenge direkt in den Filter kommt. Von der darin befindlichen Schlagmühle werden die Bohnen gemahlen und dann brüht die Maschine den Kaffee. Auch bei diesen Maschinen kann man wählen zwischen zwei Feinheitsgraden.
Höchsten Komfort hinsichtlich der Geschmacksvorlieben bot die Philips-Maschine mit Mahlwerk, und das nicht nur hinsichtlich Mahlgrad und -menge: Der große Bohnen-Vorratsbehälter ist in zwei gut verschlossene Fächer unterteilt für zwei Bohnensorten. Zudem kann man noch eine dritte Sorte aufbrühen, denn wie jede Kombimaschine ist auch sie mit vorgemahlenem Kaffee befüllbar. Das Pulver kommt natürlich direkt in den Filter, das Mahlwerk bleibt ausgeschaltet.
Garantiert heißer Kaffee?
Guter Kaffee braucht eine ausreichend hohe Brühtemperatur. Der empfohlene Referenzwert wird mit 93 °C angegeben. Unsere Tests ergaben, dass nicht alle der 15 Filterkaffeemaschinen das Wasser mit einer solch hohen Temperatur in den Filter leiten können, nur sechs haben es geschafft, eine davon ist die Cloer-Maschine. Im Inneren ihres Wassertanks soll ein Schwimmer dafür sorgen, dass die Durchflussmenge an Wasser durch die erhitzte Steigleitung begrenzt wird. So wird das Wasser gleichmäßiger erhitzt und schon zu Beginn des Brühens heißer.
So mancher Kaffeetrinker wird es schon selbst erlebt haben: Nach Jahren wird das Wasser immer stärker erhitzt, es dampft und zischt regelrecht, wenn die Maschine mit dem Brühen beginnt. Hier handelt es sich allerdings um einen weniger erwünschten Effekt: Ablagerungen setzen die Maschine immer mehr zu, bis am Ende nichts mehr geht.
Schnell wieder sauber?
Ein sauberes „Innenleben“ist das A und O eines guten Kaffees und einwandfreier Maschinenfunktion. Bei digitalen Maschinen kann man zumeist auch die Anzeige aktivieren, wann wieder eine Entkalkung angesagt ist. Manche Maschinen lassen sich auch mit Wasserfilter ausstatten, wie die Cloer-Maschine. Ein Paradebeispiel für hohe Reinigungsfreundlichkeit ist die Gastroback mit Glaskanne: Sogar der Brüharm, an dem sich der meiste Kalk absetzt, kann leicht abgenommen und regelmäßig gesäubert werden. Am einfachsten zu reinigen sind natürlich Maschinen mit Papierfilter, aber auch Permanentfilter lassen sich leicht unter fließendem Wasser abspülen, wenn ihre Oberfläche glatt ist. Lediglich bei der Unold-Maschine fanden sich trotz ausgiebigem Spülen noch Kaffeesatzreste im Permanentfilter, weil er viele Ecken und Rillen aufweist, in die das Spülwasser nicht so leicht gelangen kann.
Wenn man den Auslass des Mahlwerkes reinigen möchte, um die Maschine zu pflegen oder die Kaffeesorte wechseln will, empfiehlt sich ein Pinsel. Er gehört meistens zur Ausstattung der Kombimaschinen. Allerdings ist es wichtig, dass kein Wasserdampf in den Auslass für das Kaffeemehl kommt, deshalb ist dieser gut geschützt. Zum Reinigen muss eine kleine Klappe am Mahlwerksauslass geöffnet werden. Praktisch gelöst hat dies Russell Hobbs bei seiner Buckingham: Das hintere Ende des mitgelieferten Pinsels passt in den Schlitz der Schraube, mit deren Drehung sich die Klappe öffnen lässt.