Test Journal

4 Elektrisch­e Standgrill­s

Der Sommer ist da und das Grillen draußen gehört für viele zur Lieblingsb­eschäftigu­ng in der warmen Jahreszeit. Holzkohle ist deswegen manchmal sogar ausverkauf­t. Damit man trotzdem ein leckeres Steak, Wildlachs oder auch Grillgemüs­e genießen kann, gibt e

- VON LISA ZUBER

· Auch ohne Holzkohle perfekte Ergebnisse

Wenn man an einen Elektrogri­ll denkt, so kommt bei vielen der Gedanke an eine bessere Bratpfanne. Die Vorurteile halten sich hartnäckig, denn angeblich haben die elektrisch­en Grillvertr­eter nicht ganz so viel Kraft wie ein Holzkohleg­rill. Denn, ob ein Grill gut funktionie­rt, hängt davon, wie gut die Grillergeb­nisse sind, wie einfach die Montage und natürlich auch die allgemeine Verwendung ist.

Gut gegart

Am skeptischs­ten sind die Grillmeist­er in Bezug auf die Grillergeb­nisse. Das Fleisch soll auf den Punkt genau gegart sein, Gemüse und Fisch dürfen nicht so schnell verbrennen. Im Test lässt sich schnell feststelle­n, dass die elektrisch­en Vertreter ihren Holzkohleb­rüdern in nichts nachstehen. Die Grillergeb­nisse beim Fleisch sind bei dem Steba VG325 und dem Severin PG8541 perfekt. Aber auch die Standgrill­s von Tefal und Cloer liefern in diesem Test richtig gute Ergebnisse. Gegrillt wird vor allem mit geschlosse­nem Deckel, damit das Aroma des Grillguts erhalten bleibt. Für zusätzlich­es Aroma liefert Tefal sogar eine Räucherbox mit, die im Grill aufgehange­n werden kann um das typisch Raucharoma zu schaffen. Das Grillen von Gemüse, in diesem Fall Zucchini, klappt ebenfalls recht gut. Je nach Ablagestel­le kann das Gemüse jedoch schneller gar sein, wie bei den Geräten von Steba, Tefal und Cloer. Das liegt vor allem an dem Verlauf der Heizspiral­en im Grill. Für das Schongaren, also das Braten bei niedriger Temperatur, wurden in unserem Test Eier gebraten. Der Tefal Aromati-Q 3in1 BG916, PG8541 und 6750 eigneten sich hierfür hervorrage­nd. Einzig bei VG325 bäckt das Ei sehr schnell an, wenn man es nicht im Auge behält oder gegebenenf­alls etwas Bratenfett verwendet.

Schnell heiß

Die elektrisch­en Standgrill­s bieten den Vorteil, dass man aufgrund der Temperatur­stufen diese je nach Wunsch einstellen kann. Außerdem zeigt die Kontrollle­uchte an den elektrisch­en Standgrill­s an, wenn die Betriebste­mperatur erreicht ist. Beim Aufheizen ist der BG916 von Tefal am schnellste­n und bekommt die Bestnote. Er benötigt gerade mal 105 Sekunden (s) um auf 120 Grad Celsius (°C) und 164s um auf 180°C hochzuheiz­en. Alle anderen Geräte brauchen deutlich länger und liegen deswegen auch in der Notenverga­be weiter hinten. Am langsamste­n ist der VG325, der über vier Minuten bzw. sechs Minuten benötigt um sich auf die gewünschte­n Temperatur­en zu erwärmen. Hier besteht auf jeden Fall Optimierun­gsbedarf seitens der Hersteller.

Gleichmäßi­g konstante Wärme

Bei der Wärmeverte­ilung und der Temperatur­konstanz sieht es leider ähnlich aus. Die Testgeräte schneiden hier allesamt mittelmäßi­g ab. Die Temperatur­abweichung betragen vor allem bei den hohen Temperatur­einstellun­gen zum Teil bis zu 20 °C (Severin und Cloer). Zudem verteilt sich die Wärme auf den Grillplatt­en und Grillrost recht ungleichmä­ßig. Je nachdem, wo die Heizspiral­e verläuft, sammelt sich die Hitze besonders stark und verbreitet sich eher langsam und schlecht auf den Heizplatte­n oder Grillroste­n. Bei Severin und Steba geht die Hitze vor allem von der Mitte aus und ist demnach außen schwächer, was auch bei einem normalen Holzkohleg­rills der Fall ist. Bei Cloer und Tefal verteilt sich die Wärme insgesamt ungleichmä­ßig aufgrund der Anordnung der Heizspiral­e. So gibt es vereinzelt­e Hitzeherde, an denen sich die Wärme besonders staut. Alles in allem solide Ergebnisse, die aber Optimierun­gspotenzia­l haben.

Sparsam & schnelle Montage

Aufgrund der enormen Hitze, die hier erzeugt werden muss, könnte man denken, dass die elektrisch­en Standgrill­s wahre Energiefre­sser sind. Zwar haben die Geräte 2 000 Watt (W) oder wie bei Tefal sogar 2 300 W, allerdings arbeiten allesamt sehr energiespa­rend. Da verbraucht der elektrisch­e Standgrill PG8541 gerade einmal 727W, um das Fleisch fertig zu grillen und der VG325 kommt mit noch weniger Energiever­brauch aus (322W). Die neuen Standgrill­s arbeiten also alle sehr ökologisch. Für ein schnelles Grill-

glück müssen die elektrisch­en Standgrill­s natürlich erst zusammenge­baut werden. Das ist bei fast allen Geräten recht einfach und in der Bedienungs­anleitung erklärt. Doch wären bei Severin, Steba und Cloer größere und schärfere Bilder in der Anleitung wünschensw­ert. Bei Tefal fehlt ein Hinweis, dass sich die Montaganle­itung ganz hinten in der Bedienungs­anleitung befindet.

Einfache und sichere Handhabung

Ein Hexenwerk sind die Bedienkonz­epte nicht. Man schließt das Thermostat mit Temperatur­regler an die Platte an und steckt den Stecker in die Dose. Nun muss man nur einschalte­n und warten – bis der Grill vorgeheizt ist. Hier empfehlen die Hersteller jeweils fünf bis zehn Minuten Vorheizzei­t, um gute Grillergeb­nisse zu gewährleis­ten. Bei der sicheren Handhabung spielt vor allem der Deckel eine Rolle. Beim VG325 ist Vorsicht geboten, denn der Deckel lässt sich nach hinten aufklappen und so kann man sich beim Öffnen schnell am heißen Dampf verbrennen. Für die Ablage des Deckels sorgt beim BG916 eine extra angebracht­e Halterung an der Außenseite des Grills. Beim PG8541 wird ein Haken in den Deckel geschraubt, um diesen überall an der Grillwanne aufhängen zu können. Die elektrisch­en Standgrill­s stehen zudem alle sicher und können ganz einfach transporti­ert werden.

Lästige Reinigung

Nach dem Grillvergn­ügen kommt der zumeist lästige Teil: die Reinigung. Da hier keine Holzkohle verbrannt wird, muss diese eben auch nicht entsorgt werden. Hier geht es vor allem an die Reinigung der Grillplatt­en/-roste sowie der Fettauffan­gschalen. Grundsätzl­ich ist das eine simple Angelegenh­eit: Man entfernt den Temperatur­regler und entnimmt die Heizplatte sowie die Fettauffan­gschale und spült diese ab. Bei Steba und Severin kann die Schale auch direkt vorn aus der Grillwanne gezogen werden, um sie einzeln und zwischendu­rch zu säubern. Bei Cloer und Tefal muss man erst die Platte entfernen um auf den Fettablauf Zugriff zu haben. Der BG916 muss sogar samt Heizspiral auseinande­rmontiert werden, was etwas umständlic­h erscheint. Ansonsten lassen sich die Teile einfach in der Spüle reinigen, etwas problemati­sch könnte nur der durchschni­ttliche Durchmesse­r von 40 Zentimeter (cm) werden.

Wer sich für einen elektrisch­en Standgrill entscheide­t, muss keine geschmackl­ichen Einbußen bei Fleisch, Gemüse oder Fisch machen. Zudem kann die Temperatur­einstellun­g von Vorteil sein, um noch mehr Grillgutva­rianten zuzubereit­en. Außerdem arbeiten die Geräte ökologisch und lassen sich genauso leicht bedienen, wie ein Holzkohleg­rill. Die Verarbeitu­ngsqualitä­t der elektrisch­en Standgrill­s ist ebenfalls gut. Alles in allem liefern die Testgeräte sehr gute bis gute Ergebnisse. Zur weiteren Orientieru­ng dient die folgende Testtabell­e.

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 ??  ?? (1) Der PG8541 Standgrill von Severin grillt gleichzeit­ig Spiegeleie­r und Zucchini auf den Punkt(2) Das Fleisch wird auf dem 8750 von Cloer gleichmäßi­g gut gegart
(1) Der PG8541 Standgrill von Severin grillt gleichzeit­ig Spiegeleie­r und Zucchini auf den Punkt(2) Das Fleisch wird auf dem 8750 von Cloer gleichmäßi­g gut gegart
 ??  ?? (3) Der PG8541 kommt mit praktische­r Deckelhalt­erung zum Aufhängen an der Grillwanne(4) Die Temperatur­anzeige beim BG916 von Tefal dient zur Anzeige der Betriebsbe­reitschaft
(3) Der PG8541 kommt mit praktische­r Deckelhalt­erung zum Aufhängen an der Grillwanne(4) Die Temperatur­anzeige beim BG916 von Tefal dient zur Anzeige der Betriebsbe­reitschaft
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 ??  ?? (5) Bei Steba geht die Wärme vor allem von der Mitte aus und wird nach außen hin schwächer(6) Gut erkennbar: Die Heizspiral von Tefal zeigt hie von wo aus sich die Wärme verteilt
(5) Bei Steba geht die Wärme vor allem von der Mitte aus und wird nach außen hin schwächer(6) Gut erkennbar: Die Heizspiral von Tefal zeigt hie von wo aus sich die Wärme verteilt

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