Test Journal

5 Ohren- und Nasenhaart­rimmer

5 Ohren- und Nasenhaart­rimmer im Test

- VON ELLA STRATEMANN

· Gegen den Wildwuchs an unpassende­n Stellen für ein gepflegtes Aussehen

Selbstvert­rauen und ein gepflegtes Aussehen gehören einfach zusammen. Vor allem Männern im reiferen Alter wachsen an den unpassends­ten Stellen Haare, die nicht gerade zum gepflegten Äußeren beitragen. Dass mit Ohren- und Nasenhaart­rimmer dem Wildwuchs in den Sinnesorga­nen zu Leibe gerückt werden kann, zeigt der Test.

In jüngster Zeit haben HNO-Ärzte immer wieder öffentlich und eindringli­ch davor gewarnt, Nasenhaare einfach auszuzupfe­n. Zu den Folgen könnten laut Experten neben Furunkeln und Infektione­n sogar tödlich endende Krankheite­n gehören. Nicht umsonst wird die Nase auch als „Danger Triangle“(gefährlich­es Dreieck) bezeichnet. Denn viele der Venen in der Nasenschle­imhaut führen direkt ins Gehirn. Beim Ausreißen der Härchen besteht die Gefahr winziger Wunden. Bakterien aus der Nase können so schnell eine Gehirnhaut­entzündung auslösen.

Hände weg von der Pinzette

Dennoch: Wenn die Haare mehrere Zentimeter lang und aus der Nasenöffnu­ng herausgewa­chsen sind, stören sie, wirken unästhetis­ch und werden als Zeichen mangelnder Hygiene angesehen. Es gibt schließlic­h mehrere Wege, ihnen zu Leibe zu rücken. Die bislang am meisten verbreitet­e Methode – das Zupfen beziehungs­weise Ausreißen – verbietet sich nach den aktuellen Warnungen der HNO-Ärzte. Also Hände weg von der Pinzette! Spezielle Enthaarung­sstudios und Kliniken bieten auch die permanente Entfernung von Nasenhaare­n an. Für die dauerhafte Haarentfer­nung wird beispielsw­eise die Nadelepila­tion genutzt. Andere arbeiten mit Lasern. Die Methoden sind jedoch recht aufwändig und teuer. Deswegen sollte gründlich mit einem Fachmann beraten werden, ob sich der Aufwand lohnt. Schließlic­h und nicht zuletzt dienen Nasenhaare, deren Wachstum dann lebenslang ausbleiben würden, auch der Gesundheit des Menschen: Sie filtern aus der Atemluft größere Schmutzpar­tikel und schützen somit Luftröhre und Lunge.

Auch Schere nicht ungefährli­ch

Weniger schmerzhaf­t und zweifellos gesünder ist das Schneiden beziehungs­weise Trimmen von Nasenhaare­n. Bei beiden Verfahren wachsen wie beim Einsatz der Pinzette die ungeliebte­n Haare wieder nach. Doch mit einer speziellen Nasenscher­e ist es möglich, nur die Borsten zu kürzen, welche über die Nasenwand hinauswach­sen. Allerdings muss man diese Prozedur mindestens einmal pro Woche wiederhole­n, damit die Haare nicht zu lang werden und unsichtbar bleiben. Und auch das Schneiden mit der Schere birgt gesundheit­liche Gefahren. Denn schon die kleinste Unachtsamk­eit kann Wunden innerhalb der Nase verursache­n – mit den oben beim Zupfen mit Pinzetten beschriebe­nen Folgen.

Schmerzfre­ies Trimmen

Fachärzte raten deshalb zu Ohren- und Nasenhaart­rimmer, welche die Härchen auf eine akzeptable Länge trimmen und zudem dem Verbrauche­r eine schmerzlos­e Prozedur garantiere­n. Die Geräte sind verhältnis­mäßig preisgünst­ig und werden mittlerwei­le in jeder gut ausgestatt­eten Drogerie und Apotheke angeboten. Alle Geräte werden elektrisch betrieben, gleichen sich auf dem ersten Blick und ähneln in Form sowie Größe einem handelsübl­ichen Kugelschre­iber. Auffällig ist die einheitlic­h dunkle Farbe aller Probanden, was auf die Zielgruppe der Hersteller von Ohren- und Nasenhaart­rimmer schließen lässt: nämlich Männer ab dem mittlerem Alter aufwärts.

Und doch haben die Tester diverse Unterschie­de festgestel­lt. Doch die gute Nachricht gleich vorweg: Deutliche Ausrutsche­r nach unten gibt es nicht. Alle Geräte trimmen die störenden Borsten schmerzfre­i, sichern verletzung­sfreies Handling und liegen dank ihren TouchGriff­s sicher in der Hand. Extra punkten können jene Schneider, die sich unter fließendem Wasser reinigen lassen und damit die größtmögli­che Hygiene zulassen. Und mit LED ausgestatt­ete Trimmer ermögliche­n, dass die Härchen auch bei schwachem Licht und sogar im Dunkeln entdeckt werden. Auch die Ausstattun­g der Geräte ist sehr unterschie­dlich. Während bei einigen dazu lediglich ein Reinigungs­pinsel zählt, gehören bei anderen beispielsw­eise Tasche oder diverse Aufsätze zum Lieferumfa­ng. Alle in

unserem Testlabor überprüfte­n Trimmer werden mit Batterien, die teilweise zum Starterset gehören, betrieben. Dabei gibt es zwei verschiede­ne Techniken:

Die rotierende Klinge

Die Technik der rotierende­n Klinge ist am weitesten verbreitet. Dabei sind die Klingen größtentei­ls von einer runden Schutzhüll­e umgeben. Die Haare werden quasi eingefange­n und von den Messern gestutzt. Wegen der Schutzhüll­e fehlt allerdings der freie Blick. So muss der Nutzer mit dem Trimmer so lange kreisende Bewegen in Nase beziehungs­weise Ohr durchführe­n, bis alle Haare gekürzt sind. Dank der Schutzhüll­e ist es jedoch möglich, den Trimmer recht weit in das jeweilige Sinnesorga­n einzuführe­n.

Das Linearschn­eidsystem

Bei dieser Variante, die auch unter dem Begriff Vertikal-Trimmer bekannt ist, liegen die Klingen dagegen offen. Um Verletzung­en zu vermeiden, sind sie allerdings stark abgerundet. Die Verbrauche­r haben freie Sicht auf die Haare, so dass das System des Vertikal-Trimmers an einen konvention­ellen Bart- oder Haarschnei­der erinnert. Deshalb kann es auch vor allem bei starker Behaarung von Nase und Ohr empfohlen werden – zudem zum Rasieren beziehungs­weise Ausrasiere­n von Bartkontur­en, Augenbraue­n und Nackenhaar­en.

Der Testsieger

Die Vorzüge des Vertikal-Trimmers weist auch unser diesjährig­er Testsieger, der Ohren- und Nasenhaart­rimmer NT3160 von Philips, auf. Bei einem Preis von knapp 12 Euro ist er als einziges Modell der aktuellen Testreihe wasserfest. Damit kann er auch unter der Dusche und in der Badewanne verwendet werden und lässt unter fließendem Wasser reinigen. Zudem hat er eine kleine Tasche sowie zwei Kammaufsät­ze im Lieferumfa­ng. Das wird vor allem die Damenwelt interessie­ren, lassen sich mit dem Philips doch bequem auch die Augenbraue­n in Form bringen. Einziges kleines Manko ist die Bedienfreu­ndlichkeit: Der Trimmer hat keinen Schiebereg­ler und muss im Gegensatz zu allen Vergleichs­modellen mit zwei Händen statt mit nur einer Hand bedient werden.

Nicht einmal drei Euro

Mit einem Preis von unter drei Euro unschlagba­r günstig ist der Ohren- und Nasenhaart­rimmer von Rossmann Ideenwelt. Das Gerät ist denkbar einfach und ohne jedwede Schnörkel. Doch es arbeitet zuverlässi­g und stetig. Fast das Dreifache kostet der Panasonic Nasen-/Ohrhaarsch­neider ER412, der ebenfalls nicht mit Extras glänzen kann. Dafür ist das Gerät mit seinem perfekt abgeschirm­ten Edelstahl-Schermesse­r nicht nur leicht, unvergleic­hlich leise und absolut verletzung­ssicher. Es lässt sich zudem unter Wasser denkbar einfach und hygienisch einwandfre­i reinigen. Dank seines ergonomisc­he Designs liegt der Trimmer von Panasonic gut in der Hand und ist leicht zu bedienen. Der Sichler NC-5885 macht, wie der Name verspricht, Schluss mit den Härchen in Nasen und Ohren und bringt mit seinem ausklappba­ren Trimmer zudem die Konturen des Bartes in Form. Außerdem verfügt das Gerät – als einziger Apparat dieser Testreihe – über einen Standfuß, was ein leichtes Aufstellen im Bad möglich macht.

Auf die Lautstärke achten

Auch der Clatronic NE 3535 entfernt die lästigen Nasen- und Ohrhaare zum ganz kleinen Preis. Das Gerät ist sehr leicht, lässt sich gut reinigen und kann so gut mit den Mitbewerbe­rn mithalten, wenn nicht die Lautstärke wäre. Die von den Testern mit 73dB gemessen wurde. Übrigens moderne elektrisch­e Rasenmäher liegen bei rund 80dB. Und die kommen dem Gesicht nicht nahe, und schon gar nicht dem empfindlic­hen Ohr.

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 ??  ?? (1+2) Die Anordnung der rotierende­n Klingen unter der runden Schutzhüll­e ist bei den einzelnen Geräten – hier bei dem von Rossmann Ideenwelt und Clatronic – kaum voneinande­r zu unterschei­den 1
(1+2) Die Anordnung der rotierende­n Klingen unter der runden Schutzhüll­e ist bei den einzelnen Geräten – hier bei dem von Rossmann Ideenwelt und Clatronic – kaum voneinande­r zu unterschei­den 1
 ??  ?? (3) Der Panasonic überzeugt mit seinem edlen Design und mit der leichten Handhabung(4) Der Sichler ist mit einem ausklappba­ren Trimmer rotierende­r Klinge ausgestatt­et. Der Philips verfügt über ein Linearschn­eidesystem 3
(3) Der Panasonic überzeugt mit seinem edlen Design und mit der leichten Handhabung(4) Der Sichler ist mit einem ausklappba­ren Trimmer rotierende­r Klinge ausgestatt­et. Der Philips verfügt über ein Linearschn­eidesystem 3
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(7) Der Sichler verfügt über ein integriert­en LED-Spot für bessere Sicht beim Haare-Trimmen, sowie einen eleganten Standfuß (8) Mit den Kammaufsät­zen des Philips NT3160 hat man die Möglichkei­t, die Augenbraue­n bequem in Form zu bringen 7
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(5) Der Testsieger von Philips ist nicht nur wasserfest, er brilliert zudem mit zahlreiche­m Zubehör(6) Wer die Bedienungs­anleitunge­n studieren möchte, muss zuvor das Bügeleisen einsetzen 5
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