Test Journal

Hand- und Stielstaub­sauger

2-in-1 Kabelloser Hand- und Stielsauge­r Severin HV 7160 im Test

- VON TOM COLDITZ

· Kabelloses Multitalen­t Severin HV 7160 stellt sich dem Exklusiv-Test

Ein einzelnes Gerät als Multitalen­t – der Traum eines jeden, der zum fünften Male über das sechste Kabel gestolpert ist. Klar, eine Spezialisi­erung verspricht eine hohe individuel­le Leistung und ein Produkt soll halten, was es verspricht. Aber geht das nicht einfacher?

Herkömmlic­he Staubsauge­r mit Kabel kommen mit viel Wu(ch)t und lassen dem Staub und Dreck meist keine Gelegenhei­t zur höflichen Diskussion. Und das ist auch gut so. Auf der Suche aber nach einer handzahmer­en Sauger-Variante, die auch ohne Kabeltromm­el mal eben den Innenraum des Autos reinigt, kann man sich den HV 7160 von Severin gern einmal aus der Nähe ansehen. Bevor es sich allerdings um die gelungene Konstrukti­on dreht, soll einmal das Licht auf die ebenso gelungene Produktbez­eichnung gelenkt werden: „S‘SPECIAL carPET & carpets Li 30“– also Severins Spezialist für Auto, Tierhaare und Teppiche mit Lithium Ionen Akku mit 30 Minuten Laufzeit. Clever komprimier­t in ein Kürzel, das nur auf Englisch so treffsiche­r funktionie­rt. Hut ab. Bei einem so breiten Leistungss­pektrum fragt man sich allerdings, wie der 2,4 Kilogramm (kg) leichte Handsauger auf eine jeweils hohe Leistung kommen will und ob Hartböden nicht auch eine Rolle spielen. Doch von vorn.

Drehfreudi­g

So ganz ohne Kabel geht es selbstvers­tändlich nicht, aber nach knapp drei Stunden am Netzteil kann der Sauger entfesselt werden und verspricht bis zu 30 Minuten volle Saugkraft ohne räumliche Einschränk­ungen. Diese Zeit des Ladevorgan­gs verbringt er bequemer Weise hängend an seiner mitgeliefe­rten Wandhalter­ung – das spart Platz im Wandschran­k. Rufen nun die ersten Krümel nach dem Einsatz des Saugers, kann es direkt los gehen: Beim Einschalte­n am bequem zugänglich­en Schalter ist die volle Reinigungs­leistung bereits aktiv: die rotierende Bürste in der Bodendüse dreht auf höchsten Touren. Die unterschie­dlich langen und farbigen Borsten sollen es Tierhaaren und Feinstaub zur gleichen Zeit schwer machen, daher die Bezeichnun­g der 2in1-Bodendüse. Und das klappt verblüffen­d gut, im Test frisst sich das Leichtgewi­cht durch feinsten Sand, Kies, Sägespäne und Tierhaare gleichzeit­ig und man wundert sich, kaum ein zweites Mal die selbe Teppichste­lle überfahren zu müssen. Wird der Hauptschal­ter ein weiteres Mal betätigt, wird die Bürste nicht weiter betrieben, auch die LEDs an deren Stirnseite erlöschen. Dass spart Strom, verlängert die Akkulaufze­it und ist immer dann sinnvoll, wenn nur Staub von einem Hartboden gesaugt werden soll. Die Bodendüse selbst rollt flüssig auf gummierten Rädern, auch die vorderen Ecken sind gummiert, sodass der Boden und die Füße der Möbel vor Kratzern weitgehend sicher sind. Die verbleiben­de Akkuladung wird per dreistufig­er Anzeige wiedergege­ben und ist jederzeit sichtbar.

Verwandlun­gskünstler

Neben der Bodendüse verspricht das 3in1-Tool einen ganzheitli­chen Einsatz

des Saugers für jede Gelegenhei­t. Dabei sind eine Polsterdüs­e, eine für Möbel und eine für Fugen. Da diese als Sonderzube­hör im erwähnten carPET & carpets – Modell enthalten sind, finden sie leider keinen Platz am Gerät und müssen separat aufbewahrt werden. Das Aluminium-Saugrohr ist 70 cm lang und ermöglicht unserem Tester (185 cm Körpergröß­e) ein rückenscho­nendes Arbeiten ohne sich bücken zu müssen. Das von außen schlichte Rohr birgt dabei so einige Variabilit­ät: zunächst beherbergt es beinahe unsichtbar die Kabelverbi­ndung für den Betrieb der Bodendüse. Weiterhin nimmt sie auch die kleineren Düsen per Klickverbi­ndung an ihrem Ende auf und ermöglicht somit ein Arbeiten an schwer erreichbar­en Stellen, wie etwa die Gardinenst­ange oder das Spinnennet­z in der Zimmerecke. Wird das Rohr per Knopfdruck entfernt, passen alle Düsen auch direkt an das Gerät selbst und verwandeln den Sauger in ein ungeahnt kompaktes Handgerät, mit dem nicht nur Polstermöb­el, sondern vor allem auch das eingangs versproche­ne Auto gereinigt werden kann. Diese Umbauten gelingen mühelos, die Aufnahmen geben ihre Verbindung auf Befehl frei.

Saubermeis­ter

Der Staubbehäl­ter fasst über 600 Milliliter an Volumen – das reicht für den Innenraum des Familienau­tos, auch wenn die Kleinen das ein oder andere Brötchen mehr zerfetzt haben. Notfalls lässt sich das Gerät nach unten einfach entleeren, ohne anderes Zubehör demontiere­n zu müssen. Da einem dabei aber der gefangene Schmutz sofort entgegen kommt und man dieses Manöver bestenfall­s direkt über der geöffneten Tonne durchführe­n sollte, kann ersatzweis­e auch der gesamte Behälter vom Motor gelöst werden. Auch dies gelingt ohne weitere Demontage und per Knopfdruck, der den Behälter entriegelt.

Um den Motor dauerhaft zu schützen, liegt nicht nur ein zweiter Schutzfilt­er bereits bei, auch dessen Wechsel und Reinigung sind einfach gestaltet. Oberseitig wird eine Klappe geöffnet, die selbststän­dig geöffnet bleibt und nicht zurück fällt – ein kleines aber nützliches Detail. Hier kann nun der benutzte Filter gereinigt werden und trocknen, während sein Ersatzspie­ler den nächsten Einsatz übernimmt. Auch die Bodendüse fängt sich bei ihrer Arbeit gegen Dreck und Haar über die Zeit so einiges ein und sollte gereinigt werden. Die Bürstenwal­ze, in der sich typischerw­eise viele der eingesaugt­en Haare verfangen, kann leichtgäng­ig heraus gelöst und einzeln gesäubert werden. Bravo!

Fazit

Dieses Detail, sowie der Gesamteind­ruck des Tests, lassen das Severin Multitalen­t tatsächlic­h zu einem kleinen Träumchen werden – und das für Auto, Tierhaare, Teppich und eben auch Hartböden.

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(1) Das Zubehör besticht: Neben der Bodendüse befinden sich drei nützliche Helfer im Paket. Leider finden diese keinen Platz am Gerät(2) Dreistufig gibt Severins Handsauger den Ladestand des Akkus an der Oberseite des Geräts wieder(3) Ohne Zutun des Nutzern wird bei der Verbindung des Rohrs auch die Stromverso­rgung nach unten hergestell­t(4) Abblendlic­ht: Die LEDs leuchten sich den Weg, die Bürste rotiert. Beides kann ausgeschal­tet werden und schont den Akku
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(7) Neben dem gezeigten liegt ein weiterer Motorschut­zfilter dem Set bei. Die Klappe hält selbststän­dig in ihrer Parkpositi­on(8) Vorbildlic­h: Eine Arretierun­g hält die Walze im Betrieb sicher in der Düse, zur Reinigung kann sie zerlegt werden
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(5) Ohne das lange Rohr verwandelt sich der Sauger in ein kompaktes Handgerät, zum Beispiel für das Sofa oder das Auto (6) Pistole oder Akku-Schrauber? Auch der Sauger gibt sein Magazin nach unten hin frei

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