3 Popcornmaker
∙ Der Klassiker zum Filmabend
Zum klassischen Kinobesuch gehört natürlich auch eine ordentliche Ration Popcorn. Nirgendwo anders schmeckt es so gut wie hier. Doch auch zu Hause kann aus dem Mais im Handumdrehen der frische Snack zum Film gezaubert werden. Mit Heißluftgeräten gelingt dies sogar ohne Öl.
Es gibt zwei Arten, mit denen man sein eigenes Popcorn herstellen kann: Im Popcornmaker, Mikrowelle bzw. einer Pfanne mit Öl oder ganz einfach unter Einsatz von Heißluft ohne jede weitere Zutaten außer der Maiskörner. Beide Varianten haben ihre Vorund Nachteile.
Bei der klassischen Herstellung im Kino wird dem Mais neben dem Pflanzenöl auch Zucker oder Salz hinzugegeben, was sich natürlich sehr gut auf den Geschmack auswirkt. Jedoch hat dies auch Einfluss auf die Energiedichte. 100 Gramm (g) gesalzenes Popcorn kommen auf knapp über 400 Kalorien, die gezuckerte Variante schon auf über 410 Kalorien. Wer also etwas weniger Energie benötigt, ist mit rund 340 Kalorien in der Heißluftvariante etwas besser bedient.
Aufbau und Vorbereitung
Im Test stellen sich drei Heißluftgeräte dem Vergleich, die von der Bedienung her nahezu identisch sind. Alle Deckel fungieren zugleich als Messbehälter, mit denen die Menge des rohen Popcorns abgemessen wird. Russell Hobbs möchte idealerwiese 50 g pro Portion, Elta 60g und das Modell von Rosenstein & Söhne bis zu 100g zubereiten. Auf das Gramm muss nicht genau geschaut werden, die Maschinen arbeiten auch bei „Überladung“um einige Gramm noch ordentlich. Der Mais wird einfach in die Heißluftkammer befördert und es kann losgehen. Wichtig: Auf keinen Fall dürfen Butter, Öl, Salz, Zucker oder sonstige Zutaten mit in die Maschine gegeben werden, da diese sonst zerstört wird. Es gibt lediglich einen Netzschalter, der die Popcornmaker einschaltet, um sofort mit der Arbeit zu beginnen. Im Innern der Geräte arbeitet neben den Heizelementen jeweils auch ein Starker Ventilator, der den Luftstrom erzeugt.
Wirbel oder Fön
Sofort wird der Mais durch heiße Luft erhitzt, um ihn zum Aufpoppen zu bringen. In einem technischen Detail unterscheiden sich hier die Modelle voneinander: Beim Rosenstein & Söhne und dem Elta lässt ein heißer, über seitliche Schlitze (Bild 4) in die Kammer strömender Luftstrom die Maiskörner kreisförmig herumwirbeln. Sie sind damit immer in Bewegung und werden gleichmäßig erhitzt. Beim Russell Hobbs strömt die heiße Luft von unten aus dem Boden (Bild 5) zum Mais. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile: Durch die Variante mit Wirbel in der Kammer, werden die fertig gepoppten Maiskörner blitzschnell aus dem Maker geschleudert. Sind alle Körner aufgegangen, ist der Heißluftschacht leer und wartet auf die nächste Befüllung. Leider werden beim Pop-Vorgang aber auch mehr unfertige Maiskörner aus dem Gerät befördert als im Vergleich zur „Fön“-Variante des Russell Hobbs. Zudem wird das Popcorn mit einem solch hohen „Drive“aus dem Gerät geschleudert, dass mehrere Flocken die Schüssel verfehlen und im weiteren Umfeld landen. Hier brilliert der Russell Hobbs, kein Korn geht daneben und alle landen in der bereitgestellten Schüssel. Lediglich ein Rest (Bild 5) bleibt im Schacht zurück und muss herausgeschüttet werden, was dem Gerät einige Punkte Abzug einbrachte.
Kein Kinopopcorn
Wie bereits erläutert, kann ein Heißluftgerät kein klassisches Kinopopcorn zaubern, da mindestens Öl und Zucker bei der Zubereitung fehlen und so den bekannten Geschmack vermissen lassen. Rein optisch halten die gepoppten Maiskörner aus unserem Testfeld jedoch mit dem Profi-Corn mit. Die Maiskörner ploppen in ihrer voller Größe auseinander und zwischen den Maschinen ist kein Unterschied zu erkennen. Auch
geschmacklich liegen alle Ergebnisse auf einem Niveau. Bei Bedarf kann das fertige Popcorn nachgewürzt werden. Hierfür bietet vor allem Elta in der Bedienungsanleitung diverse Rezepte. Lediglich die Menge des Ausschusses, also der nicht gepoppten Körner, unterscheidet sich enorm. Am effizientesten arbeitet der Russell Hobbs mit zwei Gramm pro 50 g Mais. Auf mehr als die doppelte Menge mit fünf Gramm und damit rund zehn Prozent von der Ausgangsmasse von 50 g kommt der Elta.
Unterschiede gibt es auch in der Dauer des Poppvorgangs. Russell Hobbs und Rosenstein & Söhne bleiben immer teilweise weit unter der maximal angegebenen Zeit von zwei Minuten. Der Elta bleibt rund 40 Sekunden hinter seinen Wettbewerbern.
Hitzewallungen
Erst bei einer Temperatur von 200 Grad Celsius beginnt das Popcorn zu poppen. Das im Mais gebundene Wasser wird durch die Hitze der Popcornmaschine zu Wasserdampf und entweicht nach einem massiven Druckaufbau mit einem lauten Knall, wobei sich die im Korn gebundene Stärke ausdehnt und gleich wieder in ihrer bekannten Form abkühlt. Nach Zubereitung einer Portion Popcorn haben sich die Maschinen derart aufgeheizt, dass die Hersteller eine Ruhepause bis zur nächsten Benutzung von zehn bis 15 Minuten verbindlich in den Bedienungsanleitungen anweisen. Die Gehäuse der drei Geräte wärmen sich stark auf, können jedoch weiterhin angehoben werden. Lediglich die Deckel sind die ersten Sekunden nach Abschaltung noch sehr heiß und sollten erst nach entsprechender Wartezeit angehoben werden.
Sicherheitsprobleme?
Unangenehm fällt die Elta-Maschine auf, die während des Betriebs durch die Eigenvibration über die Arbeitsfläche „wandert“. Die Gummifüße bieten keine ausreichende Standsicherheit. Kommt die Maschine so unbeachtet an die Tischkante und fällt herunter, kann dies zu unabsehbaren Unfällen führen, da im Inneren bewegliche und äußerst heiße Teile arbeiten und zerstört werden könnten.
In den ersten Betriebsminuten zeichnen sich alle Modelle durch Ausstoß eines typischen Geruchs aus, wie er von fabrikneuen Geräten mit integrierten Heizelementen bekannt ist. Da die Popcornmaker nicht ohne Befüllung in Betrieb genommen werden dürfen, also ein leeres „Ausbrennen“nicht möglich ist, kann im ersten Durchgang eine halbe Portion Popcorn zubereitet und dann entsorgt werden. So werden mögliche Einflüsse der ausgetretenen Gase auf das Endprodukt ausgeschlossen.
Fazit
Es muss nicht immer das teure Popcorn aus dem Kino oder das „fertige“in Tüten abgepackte aus dem Handel sein. Auch zu Hause kann jeder seinen eigenen Kinosnack zum Schnäppchenpreis herstellen. Schon aus 50 g Mais für wenige Cent bekommen unsere Testprobanden eine ordentliche Schüssel Popcorn gezaubert. Am effizientesten arbeitet der Fiesta von Russell Hobbs, bei dem fast keine Maiskörner ungepoppt übrig bleiben und der durch sein spezielles Heißluftsystem auch sauber arbeitet. Das Gerät von Rosenstein & Söhne im Design einer klassischen Popcornmaschine überzeugt durch eine maximale Maisfüllmenge bis 100 g – das ist fast doppelt so viel wie bei den anderen Maschinen. Absoluter Preis-/ Leistungssieger ist die Popcorn-Maschine von Elta, die im Test leider den meisten Ausschuss herstellte. Für den Fernsehabend oder die Party sind alle Geräte empfehlenswert.