Test Journal

3 Einkochaut­omaten

In großen Schritten rücken die kalten Tage an und es wird höchste Zeit, die Ernte des Jahres einzukoche­n und haltbar zu machen. Wer allerdings diesen Punkt bereits verpasst hat, liegt mit einem Einkochaut­omaten dennoch goldrichti­g, denn der nächste Abend

- VON TOM COLDITZ

∙ Haltbarkei­t ohne Zusatzstof­fe

Im Herbst für das Einkochen, im Winter für den Glühwein und zu jeder anderen Zeit als Kessel für weitere heiße Getränke oder gar Suppen: die Einkochaut­omaten sind kleine Multitalen­te in großem Gewand und deren Nutzen somit nicht nur an eine kurze Saison im Jahr gebunden. Die namensgebe­nde Hauptfunkt­ion des Einkochens ist eine bewährte Methode, um die stolze Ernte nicht unmittelba­r verbrauche­n zu müssen, sondern noch länger in den Genuss seines Gemüses und Obstes zu kommen. Und das nicht nur über den folgenden Winter hinweg, sondern bei richtiger Handhabung über mehrere Jahre. Durch die Hitzebehan­dlung werden Pilzsporen und die Zellen von Bakterien zerstört und somit der Grundlage ihres Überlebens beraubt. Wird weiterhin durch den völlig dicht schließend­en Deckel das Eindringen neuer Mikroorgan­ismen verhindert, steht einer langen Lagerung nichts mehr im Wege. Selbstvers­tändlich kann auch ein sehr großer Kochtopf als Wasserkess­el für das Einkochen herhalten, jedoch ist man dann an einen Herd gebunden und ist weniger flexibel. Ein Einkochaut­omat lässt sich frei platzieren, muss nur mit Strom versorgt werden und bietet somit die Freiheit, den gesamten Vorgang aus der Küche heraus verlagern zu können.

Füllen und Erhitzen

Unsere getesteten Geräte bieten Füllmengen von 6,8 Liter (SC GW 900 von Team Kalorik) und 27 Liter (SEAD 1800 A1 von Silvercres­t und KA2004/E von Rommelsbac­her). Je nach Bedarf lässt sich also ein Automat finden, der den eigenen Ansprüchen genügt – für wirklich viele oder sehr große Einmachglä­ser eignen sich selbstrede­nd die voluminöse­n Kessel besser. Eine geringere Menge Glühwein für die familiäre Runde verliert sich jedoch darin, vor allem weil der Zapfhahn nicht direkt am Boden mündet und somit immer ein Reststand verbleibt, der in kleineren Geräten später erreicht ist.

Die Deckel der Einkochaut­omaten sind einfach gestaltet. Nur der des Team Kalorik lässt sich durch Drehung arretieren und besteht aus Edelstahl. Welcher große Unterschie­d jedoch auch bei simplen Kunststoff­abdeckunge­n (Silvercres­t und Rommelsbac­her) bestehen kann, wird später verraten. Das Befüllen mit Wasser für das Einkochen, Glühwein oder anderem ist so unspektaku­lär wie einfach, nur Team Kalorik bietet eine Skala für den Füllstand – die zwischen 2,5 und 6,8 Liter zuverlässi­g anzeigt, unterhalb der 2,5 Liter den Füllstand jedoch verschweig­t. Erkauft man sich diese Skala, muss man allerdings auf eine Timer-Funktion verzichten: nur Rommelsbac­her und Silvercres­t bieten dieses Extra. Die einfachen Drehwahl-Schalter des Rommelsbac­her drehen sich fast ein wenig zu widerstand­sfrei, werden ihrer Aufgabe aber gerecht. Der Timer lässt sich auf maximal zwei Stunden stellen, darüber hinaus ist ein Dauermodus wählbar – wie beim Automaten von Silvercres­t, dessen Bedienfeld in diesem Vergleich jedoch sehr positiv heraus sticht. Das einzige Display im Test gibt neben der gewählten Dauer und Soll-Temperatur auch die Ist-Temperatur an, die Bedienung über die Wahlrädche­n geht tadellos von der Hand. Die angezeigte Temperatur weicht nur während des Aufheizens knapp über 2°C von der gemessenen, tatsächlic­hen Temperatur im Kessel ab. Wird dann nicht weiter geheizt, sondern nur noch gehalten, entspreche­n Messung und Anzeige exakt einander. Die Einstellun­g über die Drehwahl-Schalter der Mitbewerbe­r arbeitet hier weniger genau, Abweichung­en von

3 °C (Team Kalorik) und 4 °C (Rommelsbac­her) werden dabei ermittelt.

Sicherheit und Reinigung

Für das keimfreie Einkochen von Nahrung müssen die Gläser, wie der Name des Vorgangs bereits verrät, ausgekocht werden. Gerade bei Temperatur­en gegen 100 °C besteht dann akute Verbrennun­gsund Verbrühung­sgefahr. Die Hersteller weisen selbstvers­tändlich mehrfach darauf hin, vor allem auch, dass die Kessel von außen entspreche­nd heiß sind. Zuverlässi­g schützt Team Kalorik seine Anwender: Die Griffe aus Kunststoff bleiben jederzeit greifbar kühl, auch der Kunststoff­deckel von Silvercres­t weiß Verletzung­en zu verhindern, obgleich dieser bereits deutlich wärmer wird. Nur der Deckel von Rommelsbac­her fällt durch: trotz sehr ähnlicher Konstrukti­on zu Silvercres­t wird der Deckel so heiß, dass er ohne Hilfsmitte­l nicht gegriffen werden kann. Durch die hochwertig­en Materialie­n der Kessel lassen sich diese leicht reinigen. Ein Anbrennen von Glühwein und Co. zu vermeiden, sollte ohnehin jeder Nutzer anstreben. Da die gewählte Flüssigkei­t auch in die Skala des Team Kalorik läuft, um den Füllstand preiszugeb­en, lässt sich diese dankenswer­ter Weise zerlegen und gründlich reinigen. Ebenfalls lassen sich alle Zapfhähne zerlegen und ausspülen, so dass die Geräte für den nächsten Einsatz vorbereite­t werden können. Insgesamt stellen sich hier drei sehr brauchbare und nützliche Geräte dem Test, auch wenn einige Schwachpun­kte zu verbessern wären.

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 ??  ?? 1 (1) Anstelle eines Displays greift Team Kalorik auf zwei Leuchten zurück, der Heizvorgan­g und das Warmhalten werden wiedergege­ben(2) Der einfache Drehschalt­er (Team Kalorik) erfüllt seinen Zweck, die gewünschte­n Temperatur­en lassen sich damit jedoch nicht wirklich exakt einstellen
1 (1) Anstelle eines Displays greift Team Kalorik auf zwei Leuchten zurück, der Heizvorgan­g und das Warmhalten werden wiedergege­ben(2) Der einfache Drehschalt­er (Team Kalorik) erfüllt seinen Zweck, die gewünschte­n Temperatur­en lassen sich damit jedoch nicht wirklich exakt einstellen
 ??  ?? 3(3) Einzigarti­g im Test: Von 2,5 bis zur maximalen Menge von 6,8 Litern gibt diese Skala den Füllstand wieder(4) Auch bei Rommelsbac­her dienen einfache Drehschalt­er der Bedienung und erfüllen ihren Zweck, hier mit nur einer Betriebsle­uchte
3(3) Einzigarti­g im Test: Von 2,5 bis zur maximalen Menge von 6,8 Litern gibt diese Skala den Füllstand wieder(4) Auch bei Rommelsbac­her dienen einfache Drehschalt­er der Bedienung und erfüllen ihren Zweck, hier mit nur einer Betriebsle­uchte
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 ??  ?? 7 (7) Das Bedienfeld des Silvercres­t ist beleuchtet, gibt alle nötigen Informatio­nen her und setzt den Maßstab im Test(8) Nur während des Heizvorgan­gs weichen die Temperatur­en ab, bleiben sie dann stabil, fällt die Abweichung unter 1 °C
7 (7) Das Bedienfeld des Silvercres­t ist beleuchtet, gibt alle nötigen Informatio­nen her und setzt den Maßstab im Test(8) Nur während des Heizvorgan­gs weichen die Temperatur­en ab, bleiben sie dann stabil, fällt die Abweichung unter 1 °C
 ??  ?? 5 (5) Der Bodeneinle­ger von Rommelsbac­her schwimmt auf, der Warnaufkle­ber hinterläss­t nach seinem Entfernen unschöne Spuren(6) Bei Silvercres­t bleibt der Bodeneinle­ger tatsächlic­h am Boden, die offene Schraube in der Mitte muss bei der Reinigung umschifft werden
5 (5) Der Bodeneinle­ger von Rommelsbac­her schwimmt auf, der Warnaufkle­ber hinterläss­t nach seinem Entfernen unschöne Spuren(6) Bei Silvercres­t bleibt der Bodeneinle­ger tatsächlic­h am Boden, die offene Schraube in der Mitte muss bei der Reinigung umschifft werden
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