3 Einkochautomaten
In großen Schritten rücken die kalten Tage an und es wird höchste Zeit, die Ernte des Jahres einzukochen und haltbar zu machen. Wer allerdings diesen Punkt bereits verpasst hat, liegt mit einem Einkochautomaten dennoch goldrichtig, denn der nächste Abend
∙ Haltbarkeit ohne Zusatzstoffe
Im Herbst für das Einkochen, im Winter für den Glühwein und zu jeder anderen Zeit als Kessel für weitere heiße Getränke oder gar Suppen: die Einkochautomaten sind kleine Multitalente in großem Gewand und deren Nutzen somit nicht nur an eine kurze Saison im Jahr gebunden. Die namensgebende Hauptfunktion des Einkochens ist eine bewährte Methode, um die stolze Ernte nicht unmittelbar verbrauchen zu müssen, sondern noch länger in den Genuss seines Gemüses und Obstes zu kommen. Und das nicht nur über den folgenden Winter hinweg, sondern bei richtiger Handhabung über mehrere Jahre. Durch die Hitzebehandlung werden Pilzsporen und die Zellen von Bakterien zerstört und somit der Grundlage ihres Überlebens beraubt. Wird weiterhin durch den völlig dicht schließenden Deckel das Eindringen neuer Mikroorganismen verhindert, steht einer langen Lagerung nichts mehr im Wege. Selbstverständlich kann auch ein sehr großer Kochtopf als Wasserkessel für das Einkochen herhalten, jedoch ist man dann an einen Herd gebunden und ist weniger flexibel. Ein Einkochautomat lässt sich frei platzieren, muss nur mit Strom versorgt werden und bietet somit die Freiheit, den gesamten Vorgang aus der Küche heraus verlagern zu können.
Füllen und Erhitzen
Unsere getesteten Geräte bieten Füllmengen von 6,8 Liter (SC GW 900 von Team Kalorik) und 27 Liter (SEAD 1800 A1 von Silvercrest und KA2004/E von Rommelsbacher). Je nach Bedarf lässt sich also ein Automat finden, der den eigenen Ansprüchen genügt – für wirklich viele oder sehr große Einmachgläser eignen sich selbstredend die voluminösen Kessel besser. Eine geringere Menge Glühwein für die familiäre Runde verliert sich jedoch darin, vor allem weil der Zapfhahn nicht direkt am Boden mündet und somit immer ein Reststand verbleibt, der in kleineren Geräten später erreicht ist.
Die Deckel der Einkochautomaten sind einfach gestaltet. Nur der des Team Kalorik lässt sich durch Drehung arretieren und besteht aus Edelstahl. Welcher große Unterschied jedoch auch bei simplen Kunststoffabdeckungen (Silvercrest und Rommelsbacher) bestehen kann, wird später verraten. Das Befüllen mit Wasser für das Einkochen, Glühwein oder anderem ist so unspektakulär wie einfach, nur Team Kalorik bietet eine Skala für den Füllstand – die zwischen 2,5 und 6,8 Liter zuverlässig anzeigt, unterhalb der 2,5 Liter den Füllstand jedoch verschweigt. Erkauft man sich diese Skala, muss man allerdings auf eine Timer-Funktion verzichten: nur Rommelsbacher und Silvercrest bieten dieses Extra. Die einfachen Drehwahl-Schalter des Rommelsbacher drehen sich fast ein wenig zu widerstandsfrei, werden ihrer Aufgabe aber gerecht. Der Timer lässt sich auf maximal zwei Stunden stellen, darüber hinaus ist ein Dauermodus wählbar – wie beim Automaten von Silvercrest, dessen Bedienfeld in diesem Vergleich jedoch sehr positiv heraus sticht. Das einzige Display im Test gibt neben der gewählten Dauer und Soll-Temperatur auch die Ist-Temperatur an, die Bedienung über die Wahlrädchen geht tadellos von der Hand. Die angezeigte Temperatur weicht nur während des Aufheizens knapp über 2°C von der gemessenen, tatsächlichen Temperatur im Kessel ab. Wird dann nicht weiter geheizt, sondern nur noch gehalten, entsprechen Messung und Anzeige exakt einander. Die Einstellung über die Drehwahl-Schalter der Mitbewerber arbeitet hier weniger genau, Abweichungen von
3 °C (Team Kalorik) und 4 °C (Rommelsbacher) werden dabei ermittelt.
Sicherheit und Reinigung
Für das keimfreie Einkochen von Nahrung müssen die Gläser, wie der Name des Vorgangs bereits verrät, ausgekocht werden. Gerade bei Temperaturen gegen 100 °C besteht dann akute Verbrennungsund Verbrühungsgefahr. Die Hersteller weisen selbstverständlich mehrfach darauf hin, vor allem auch, dass die Kessel von außen entsprechend heiß sind. Zuverlässig schützt Team Kalorik seine Anwender: Die Griffe aus Kunststoff bleiben jederzeit greifbar kühl, auch der Kunststoffdeckel von Silvercrest weiß Verletzungen zu verhindern, obgleich dieser bereits deutlich wärmer wird. Nur der Deckel von Rommelsbacher fällt durch: trotz sehr ähnlicher Konstruktion zu Silvercrest wird der Deckel so heiß, dass er ohne Hilfsmittel nicht gegriffen werden kann. Durch die hochwertigen Materialien der Kessel lassen sich diese leicht reinigen. Ein Anbrennen von Glühwein und Co. zu vermeiden, sollte ohnehin jeder Nutzer anstreben. Da die gewählte Flüssigkeit auch in die Skala des Team Kalorik läuft, um den Füllstand preiszugeben, lässt sich diese dankenswerter Weise zerlegen und gründlich reinigen. Ebenfalls lassen sich alle Zapfhähne zerlegen und ausspülen, so dass die Geräte für den nächsten Einsatz vorbereitet werden können. Insgesamt stellen sich hier drei sehr brauchbare und nützliche Geräte dem Test, auch wenn einige Schwachpunkte zu verbessern wären.