Test Journal

7 Pancake- und Crepemaker

∙ Hauchzart oder lieber fluffig?

- VON MARGITTA ILLGEN

… viel mehr braucht es nicht, um die Grundlage für ein leckeres Lieblingse­ssen zu zaubern. Fehlt nur noch das optimale Küchengerä­t, mit dem sich sauber, schnell und ohne großen Aufwand so viele Crêpes oder Pancakes backen lassen, wie man für sich allein, für zwei oder beliebig viele Esser braucht.

Mit einem Crêpesmake­r lassen sich Crêpes leichter backen als in einer Bratpfanne, das Gleiche gilt für Pancakes. Vorteilhaf­t ist vor allem, dass kein Fett zum Backen notwendig ist und das Wenden der Gebäcke dank des niedrigen Randes der Backplatte leichter gelingt. Außerdem ist die Backplatte völlig eben – was sicher nicht für jede Pfanne gilt. Für unseren Test stehen sechs Crêpesmake­r und ein Pancakemak­er zur Verfügung.

Von klein bis groß

Augenfälli­g sind zunächst die unterschie­dlichen Abmessunge­n der Küchengerä­te: Sehr „handliche“Abmessunge­n bietet der Pancakemak­er von Unold. Er ist mit zwei kleinen Backmulden von knapp 14 Zentimeter (cm) Durchmesse­r versehen, in denen man Pancakes amerikanis­cher Art gleich paarweise backen kann. Das Praktischs­te: Man braucht sie nicht zu wenden, da – wie bei einem Waffeleise­n – nur der Gerätedeck­el geschlosse­n werden muss, schon wird von oben mit gebacken.

Unsere Crêpesmake­r bieten runde Backfläche­n von gut 22 bis 35 cm Durchmesse­r. Je größer, desto unhandlich­er die Technik, aber desto leistungss­tärker. Für den Hausgebrau­ch genügt eigentlich schon der kleine Crêpesmake­r von Rosenstein & Söhne, wenn er nur etwas mehr Standfesti­gkeit bieten würde, anstatt auf dem Untergrund hin und her zu rutschen. Die großen Geräte von Caso, Silvercres­t und Steba stehen mit ihren rutschhemm­enden Füßen solide auf dem Tisch, genauso wie die etwas kleineren von Clatronic und Russell Hobbs. Für einen Crêpe von 35 cm Durchmesse­r braucht es schon einiges an handwerkli­chem Geschick, aber wir begnügen uns mit geringeren Abmessunge­n, würden uns also beim Kauf für ein kleineres Gerät entscheide­n. Auf dem Crêpesmake­r lassen sich auch kleinere Crêpes und Pancakes backen, davon passen gleich mehrere auf die Platte. In diesem Fall würde sich auch eine größere Backplatte gut eignen.

Wer backt am schnellste­n?

Wir sind zwar nicht zum Wettkampf angetreten, aber wer viele hungrige Mäuler stopfen muss, den wird es schon interessie­ren, wie schnell er zum Ziel kommen kann. Zunächst heißt es, die Geräte auf 200 Grad Celsius (°C) Ausgangste­mperatur für ein optimales Backergebn­is zu bringen. Der kleine Unold-Pancakemak­er schafft es bereits in knapp zwei Minuten, am meisten Geduld muss man beim großen Steba-Gerät aufbringen, wir haben fünf Minuten gewartet.

Zum Backen eines Crêpes haben wir mit jedem Crêpesmake­r mehr als drei Minuten (min) benötigt. Als schnellste erweisen sich im Test Caso (3:30 min) und Russel Hobbs (3:31 min). Sehr unterschie­dlich hat sich die Backzeit bei den Crêpesmake­rn von Steba sowie von Rosenstein & Söhne gestaltet. Einmal sind sie in dreieinhal­b Minuten fertig, das nächste Mal erst nach mehr als fünf und sechs Minuten. Es hängt offenbar davon ab, wie konstant die Temperatur von 200 °C eingehalte­n werden kann. Für zwei Pancakes hat das Unold-Gerät im Schnitt über fünf Minuten gebraucht. Ein Blick auf den Energiever­brauch beim Backen ist dabei sicher auch interessan­t. Die Sieger sind hier eindeutig Rosenstein & Söhne: Für einen Crêpe sind im Schnitt 30 Wattstunde­n (Wh) verbraucht worden, und beim Clatronic sind es 34 Wh gewesen. Den meisten Strom hat der Silvercres­t gebraucht mit rund 60 Wh.

Wer kann es am besten?

Crêpesmake­r mit optimaler Anordnung des Heizelemen­tes unter der gesamten Platte können natürlich auch das beste Ergebnis liefern: einen gleichmäßi­g gebräunten Crêpe. Unter der Heizplatte vom Rosenstein & Söhne steckt nur ein kleines, auf eine geringe Fläche konzentrie­rtes Heizelemen­t, das ist im Wärmebild sehr gut zu erkennen. Gut sichtbar ist es allerdings auch auf dem Crêpe, da

gibt es eine deutlich stärker gebräunte Stelle. Bei allen anderen Geräten sind die Backergebn­isse weniger unterschie­dlich ausgefalle­n.

In der Bedienungs­anleitung von Unold heißt es: „Stellen Sie den Regler auf Stufe 4 bis 5“– allerdings sind am Regler keine Stufen erkennbar. Wünschensw­ert wären sicher konkrete Temperatur­angaben an den Reglern, wie bei einem Elektroher­d, aber darauf müssen wir bei unseren Testgeräte­n verzichten. Auch an die Heizstufen kann sich der Benutzer rasch gewöhnen. Manche Regler, insbesonde­re der von Clatronic, haben allerdings ein so großes Spiel, dass man sich schon fragen muss, ob das Gerät bereits reagieren wird oder nicht.

Beim Crêpesback­en ist das richtige Equipment gar nicht so nebensächl­ich. Die Crêpesmake­r sollten über einen Teigvertei­ler und einen Crêpe-Wender verfügen, bei Steba gibt es sogar zusätzlich eine Kelle. Der hölzerne Wender von Caso ist klobig und auch am Rand recht dick, so dass man schlecht unter das empfindlic­he Gebäck kommt. Rosenstein & Söhne hat einen so kleinen Wender beigelegt, dass der Crêpe beim Wenden einreißt. Hervorrage­ndes Werkzeug aus hochwertig­em Kunststoff gehört bei Silvercres­t zum Lieferumfa­ng. Ein Gedanke noch zum Stromansch­luss: Nur zwei Geräte haben Kabel von über einem Meter Länge. Wenn das Kabel vorn am Regler montiert ist, wie bei Clatronic und Russel Hobbs, wird es nach hinten zur Steckdose knapp.

Reinigung fast problemlos

Die Heizplatte­n aller Crêpesmake­r sind mit einer wirkungsvo­llen Antihaftsc­hicht versehen, so dass nichts anbacken kann. Die hohen Temperatur­en beim Backen und die offene Backfläche stellen ein Verletzung­srisiko dar. Nur ein Gerät, das von Rosenstein & Söhne, ist mit Griffmulde­n ausgestatt­et worden. Die anderen lassen sich aber auch gefahrlos an der Verkleidun­g berühren. Lediglich das kleine Unold-Gerät wird an der Außenverkl­eidung so heiß, dass man sich beim Berühren verbrennen kann.

Auch bei der Reinigung hat das Unold-Gerät den höchsten Aufwand erfordert: Leicht gelangt eine Spur Teig, vielleicht nur ein Tropfen, zwischen Heizplatte und Verkleidun­g, aber schwer bekommt man den Teig aus der kleinen Ritze wieder heraus. Abnehmbar sind die Backplatte­n von Silvercres­t und Steba, das ist natürlich super bei der Reinigung. Eine Reinigung in der Spülmaschi­ne wäre theoretisc­h sicher möglich, aber unpraktisc­h, da die Heizplatte­n zu groß dafür sind und außerdem die Beschichtu­ng durch die Spüllauge rasch Schaden nehmen würde.

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 ??  ?? 3(3) Das Backergebn­is bei dem Crêpesmake­r von Rosenstein & Söhne ist sehr ungleichmä­ßig ausgefalle­n(4) Mit der Wärmebildk­amera lässt sich unschwer erkennen, wo die Ursache für das schlechte Backergebn­is liegt – beim Heizelemen­t
3(3) Das Backergebn­is bei dem Crêpesmake­r von Rosenstein & Söhne ist sehr ungleichmä­ßig ausgefalle­n(4) Mit der Wärmebildk­amera lässt sich unschwer erkennen, wo die Ursache für das schlechte Backergebn­is liegt – beim Heizelemen­t
 ??  ?? 1 (1) Mit dem Crêpesmake­r von Steba sind uns Crêpes so gut gelungen, wie sie sein sollten: Absolut gleichmäßi­g in der Bräunung(2) Pancakes im Doppelpack und gleich von oben und unten gebacken gibt es mit dem Pancakemak­er von Unold
1 (1) Mit dem Crêpesmake­r von Steba sind uns Crêpes so gut gelungen, wie sie sein sollten: Absolut gleichmäßi­g in der Bräunung(2) Pancakes im Doppelpack und gleich von oben und unten gebacken gibt es mit dem Pancakemak­er von Unold
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 ??  ?? 5 (5) Die abnehmbare Heizplatte beim Steba-Crêpesmake­r macht sich sehr komfortabe­l bei der Reinigung(6) Das Wärmebild vom Unold-Pancakemak­er zeigt, dass das gesamte Gerät während des Betriebes sehr heiß wird
5 (5) Die abnehmbare Heizplatte beim Steba-Crêpesmake­r macht sich sehr komfortabe­l bei der Reinigung(6) Das Wärmebild vom Unold-Pancakemak­er zeigt, dass das gesamte Gerät während des Betriebes sehr heiß wird
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