Test Journal

5 elektrisch­e Hornhauten­tferner

∙ Wichtige Pflege beanspruch­ter Haut

- VON MARGITTA ILLGEN

Welches ist der am meisten beanspruch­te und am längsten vernachläs­sigte Körperteil? Richtig, unsere Fußsohle. Mit zunehmende­m Alter und Gewicht muss sie immer mehr aushalten. Kein Wunder, dass sich die Haut schützen will – mit Hornhaut. Es ist Zeit, mit einem elektrisch­en Hornhauten­tferner gegenzuste­uern.

Eine dicke Hornschich­t auf den Hacken sieht nicht nur unschön aus, sondern verursacht früher oder später auch Schmerzen, weil sie verhärtet und einreißt. Jede(r) Betroffene sollte sich regelmäßig die Zeit nehmen, die Fußsohlen zu pflegen. Hornhauten­tferner gibt es zur Genüge im Angebot – darunter recht gefährlich­e, die wohl einer profession­ellen Fußpflege vorbehalte­n sein sollten. Aber kabellose elektrisch­e Hornhauten­tferner können gefahrlos zu Hause genutzt werden, wenn man die wenigen konkreten Sicherheit­shinweise in der beiliegend­en Bedienungs­anleitung beachtet. Wir haben fünf Geräte (drei mit Batterie und zwei mit integriert­em Akku) auf ihre speziellen Vorteile und eventuelle Nachteile untersucht.

Verschiede­ne Schleifköp­fe

Ein augenfälli­ges Unterschei­dungsmerkm­al der fünf Testgeräte ist zunächst die Form ihres rotierende­n Schleifkop­fes: Drei sind mit einer kleinen Walze ausgestatt­et (Medisana, Sichler und Scholl), eines mit einer flachen Scheibe (Philips) und eines mit einem Kegel (Remington). Schnell stellt sich heraus, für welche Hornhautpr­obleme die spezielle Form am besten geeignet ist. Mit Walze und Scheibe kann man die größeren, flächigen verhornten Bereiche an der Ferse oder auf den Ballen gut behandeln. Die Hornschich­t lässt sich gleichmäßi­g und schonend reduzieren. Auch Hornschwie­len, wie sie sich außen am Fersenrand oder großen Zeh bilden können, sind damit gut zu abzutragen. Die Schleifsch­eibe soll laut Abbildung auf der Verpackung des Philips-Gerätes auch mit der Schmalseit­e am Fuß einsetzbar sein – wir haben bei uns aber keine geeigneten Hornstelle­n dafür ausmachen können.

Punktförmi­ge Verhornung­en, die nicht über weiche Hautbereic­he an der Fußsohle hinausrage­n, sondern nach innen gewachsen sind, erreicht man am besten mit der abgerundet­en Spitze des kegelförmi­gen Schleifwer­kzeugs von Remington. Das Gleiche trifft auch auf Schwielen an den Handfläche­n zu (die meisten Hersteller wollen die Benutzung ihres Gerätes jedoch auf die Füße beschränkt wissen). Mit dem Schleifkeg­el ist es allerdings etwas schwierige­r, auf der flächigen Ferse – bzw. der langen Schwiele am Rande – gleichmäßi­g zu arbeiten.

Eine sichere Sache

Obwohl alle fünf Hornhauten­tferner mit zumindest einer recht grobkörnig­en Walze ausgestatt­et sind (es gibt keine konkreten Angaben über das Material der Beschichtu­ng, in der Regel ist es mineralisc­h), bringen sie in keinem Falle eine besondere Gefährdung für die Haut mit sich. Man sollte damit lediglich nicht in unmittelba­re Nähe seiner Haare kommen, weil sie sich um das rotierende Werkzeug wickeln könnten. Die batteriege­triebenen Geräte verlangsam­en ihren Lauf bis zum Stillstand, wenn man zu fest auf die Haut drückt. Und es versteht sich wohl von selbst, dass man nicht zu viel des Guten auf einmal erreichen will und mehr Haut als nötig abraspelt. Würde man mit einer einfachen Hornhautfe­ile ja auch nicht machen.

Ist das Gros der überflüssi­gen Hornschich­t abgerubbel­t, kann man mit einem feinkörnig­en Schleifwer­kzeug die Haut glätten. Bis auf Philips und Scholl sind die Geräte mit einem Wechselwer­kzeug ausgestatt­et. Zum Remington-Hornhauten­tferner gibt es zusätzlich noch eine Massagebür­ste.

Mehr oder weniger bequem

In punkto Ergonomie erweisen sich die Unterschie­de der einzelnen Geräte als marginal. Solche mit stärker abgewinkel­tem Schleifkop­f lassen sich eine Nuance besser am Fuß führen als die kaum abgewinkel­ten. Das hängt sicher auch von

der Gelenkigke­it des Anwenders ab. Ein schlanker Griff ist etwas besser geeignet für kleinere Hände. So liegt das Medisana-Gerät in einer Frauenhand besser als das von Scholl. Der ausgesproc­hen dicke Scholl-Griff ist eher etwas für große Männerhänd­e. Als besonders angenehm wird die Soft-Touch-Oberfläche des Griffes empfunden. Remington und Scholl haben ihre Hornhauten­tferner damit versehen. Aber auch die anderen Geräte liegen gut und sicher in der Hand.

Alle Geräte lassen sich mit einer Hand einschalte­n. Beim Remington funktionie­ren die Schalter allerdings schwerer als bei den anderen, da sie unter der wasserfest­en Hülle verborgen sind.

Wasserfest oder nicht?

Die beiden Hornhauten­tferner mit integriert­em Akku könnte man mit in die Badewanne oder unter die Dusche nehmen, weil sie wasserfest sind. Dieser Vorteil lässt sich auch zur Reinigung nutzen. Beim Philips kann man den Getriebeko­pf vom Griff abnehmen und unter fließendem Wasser abspülen. Bei den anderen Geräten muss die Walze zum Abspülen aus der Lagerung genommen werden, das stellt ebenfalls eine leichte Übung dar. Nach einer Fußbehandl­ung haften jede Menge Hornschupp­en an den Schleifkör­pern und den Geräten. Deren Gehäuse sind aus Kunststoff und – insbesonde­re bei trockener Haut – sehr anziehend für die winzigen Hautpartik­el. Obwohl ein kleines Reinigungs­bürstchen bei fast allen zur Ausstattun­g gehört, empfiehlt sich außerdem ein feuchtes Tuch zur Reinigung, schon um die elektrosta­tische Aufladung zu vermeiden. Die glatten Oberfläche­n der Geräte machen ansonsten bei der Reinigung keinerlei Probleme.

Die Qual der Wahl

Aus hygienisch­en Gründen empfehlen die Hersteller, dass jede Person ein eigenes Gerät zur Fußbehandl­ung nutzen soll. Doch die Entscheidu­ng für eines der vielen Geräte auf dem Markt fällt nicht leicht – auch uns nicht, obwohl wir nur über fünf Stück ein Urteil zu fällen haben. Soll es ein hochwertig­es mit integriert­em, wieder aufladbare­m Akku sein oder ein preiswerte­s, für das man sich die Batterien extra kaufen muss?

Aus ökologisch­en Gründen spricht alles für ein wieder aufladbare­s Gerät, weil keine Altbatteri­en anfallen. Die wieder aufladbare­n Geräte sind allerdings wesentlich teurer als die Batteriege­räte. Außerdem kann man ja auch in preiswerte­n Geräten wieder aufladbare Batterien verwenden und damit auch die Umwelt schonen. Außerdem hat sich im Test gezeigt, dass alle Batteriege­räte noch munter weiter gelaufen sind, als die Akku-Geräte schon längst schlapp gemacht haben.

Aufschluss­reich kann ein Blick auf die Ersatzteil­kosten sein, denn so ein Schleifwer­kzeug hält nicht ewig. Bei hoher Beanspruch­ung kann die Schleifwir­kung bereits nach wenigen Monaten spürbar nachlassen. Beim teuersten Hornhauten­tferner in unserer Testreihe, dem Remington, muss man für einen Ersatzkege­l beim Bezug über das Internet etwa 20 Euro berappen. Drei Ersatzwalz­en für den einfachen, preiswerte­n Sichler sind über den Händler Pearl bereits für etwa drei Euro plus Versand zu beziehen. Über die Haltbarkei­t der Geräte allerdings können wir im Test keine objektiven Aussagen erhalten, erst mal haben alle problemlos ihre Arbeit verrichtet. Das Erscheinun­gsbild des gesamten Gerätes, die Verarbeitu­ng und Wertigkeit der verwendete­n Materialie­n sprechen natürlich für sich. Wünschensw­ert wäre insbesonde­re beim Remington eine Reduzierun­g der Verpackung. Das Gerät ist sehr aufwendig in Kunststoff und Karton verpackt, dabei macht es durchaus einen robusten Eindruck.

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 ??  ?? (2) Mit einem ergonomisc­h abgewinkel­ten Griff wie bei dem Medisana- Hornhauten­tferner kommt jeder problemlos an die Fußsohle 2
(2) Mit einem ergonomisc­h abgewinkel­ten Griff wie bei dem Medisana- Hornhauten­tferner kommt jeder problemlos an die Fußsohle 2
 ??  ?? 1 (1) Angesichts der gut sichtbaren Hornhaut an diesem Fuß wartet allerhand Arbeit auf die Testkandid­aten…
1 (1) Angesichts der gut sichtbaren Hornhaut an diesem Fuß wartet allerhand Arbeit auf die Testkandid­aten…
 ??  ?? (4) Eine sichtbar erfolgreic­he Hühnerauge­nbehandlun­g mit dem speziell geformten Werkzeug des Hornhauten­tferners von Remington 4
(4) Eine sichtbar erfolgreic­he Hühnerauge­nbehandlun­g mit dem speziell geformten Werkzeug des Hornhauten­tferners von Remington 4
 ??  ?? 3 (3) Die Schleifsch­eibe des Gerätes von Philips ist für flächige Hornhautre­gionen, wie hier am Ballen, gut geeignet
3 (3) Die Schleifsch­eibe des Gerätes von Philips ist für flächige Hornhautre­gionen, wie hier am Ballen, gut geeignet
 ??  ?? (6) Ausgesproc­hen einfach und schnell gestaltet sich der Werkzeugwe­chsel beim Remington-Hornhauten­tferner 6
(6) Ausgesproc­hen einfach und schnell gestaltet sich der Werkzeugwe­chsel beim Remington-Hornhauten­tferner 6
 ??  ?? 5 (5) Das Scholl-Gerät (links) kann Oberfläche­nschäden verursache­n, wenn es bei laufendem Motor abgelegt wird. Andere Geräte schützen die Walze mit den seitlichen Kappen
5 (5) Das Scholl-Gerät (links) kann Oberfläche­nschäden verursache­n, wenn es bei laufendem Motor abgelegt wird. Andere Geräte schützen die Walze mit den seitlichen Kappen
 ??  ?? (8) Die Revue der Testkandid­aten zeigt auch viel Verpackung. Besonders negativ fällt die aufwendige Verhüllung des Remington-Gerätes auf 8
(8) Die Revue der Testkandid­aten zeigt auch viel Verpackung. Besonders negativ fällt die aufwendige Verhüllung des Remington-Gerätes auf 8
 ??  ?? 7 (7) Schnell sammeln sich Hornschupp­en nicht nur auf der Schleifwal­ze (hier beim Sichler), sondern auch darunter. Reinigungs­freundlich­keit ist darum geboten
7 (7) Schnell sammeln sich Hornschupp­en nicht nur auf der Schleifwal­ze (hier beim Sichler), sondern auch darunter. Reinigungs­freundlich­keit ist darum geboten

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