5 elektrische Hornhautentferner
∙ Wichtige Pflege beanspruchter Haut
Welches ist der am meisten beanspruchte und am längsten vernachlässigte Körperteil? Richtig, unsere Fußsohle. Mit zunehmendem Alter und Gewicht muss sie immer mehr aushalten. Kein Wunder, dass sich die Haut schützen will – mit Hornhaut. Es ist Zeit, mit einem elektrischen Hornhautentferner gegenzusteuern.
Eine dicke Hornschicht auf den Hacken sieht nicht nur unschön aus, sondern verursacht früher oder später auch Schmerzen, weil sie verhärtet und einreißt. Jede(r) Betroffene sollte sich regelmäßig die Zeit nehmen, die Fußsohlen zu pflegen. Hornhautentferner gibt es zur Genüge im Angebot – darunter recht gefährliche, die wohl einer professionellen Fußpflege vorbehalten sein sollten. Aber kabellose elektrische Hornhautentferner können gefahrlos zu Hause genutzt werden, wenn man die wenigen konkreten Sicherheitshinweise in der beiliegenden Bedienungsanleitung beachtet. Wir haben fünf Geräte (drei mit Batterie und zwei mit integriertem Akku) auf ihre speziellen Vorteile und eventuelle Nachteile untersucht.
Verschiedene Schleifköpfe
Ein augenfälliges Unterscheidungsmerkmal der fünf Testgeräte ist zunächst die Form ihres rotierenden Schleifkopfes: Drei sind mit einer kleinen Walze ausgestattet (Medisana, Sichler und Scholl), eines mit einer flachen Scheibe (Philips) und eines mit einem Kegel (Remington). Schnell stellt sich heraus, für welche Hornhautprobleme die spezielle Form am besten geeignet ist. Mit Walze und Scheibe kann man die größeren, flächigen verhornten Bereiche an der Ferse oder auf den Ballen gut behandeln. Die Hornschicht lässt sich gleichmäßig und schonend reduzieren. Auch Hornschwielen, wie sie sich außen am Fersenrand oder großen Zeh bilden können, sind damit gut zu abzutragen. Die Schleifscheibe soll laut Abbildung auf der Verpackung des Philips-Gerätes auch mit der Schmalseite am Fuß einsetzbar sein – wir haben bei uns aber keine geeigneten Hornstellen dafür ausmachen können.
Punktförmige Verhornungen, die nicht über weiche Hautbereiche an der Fußsohle hinausragen, sondern nach innen gewachsen sind, erreicht man am besten mit der abgerundeten Spitze des kegelförmigen Schleifwerkzeugs von Remington. Das Gleiche trifft auch auf Schwielen an den Handflächen zu (die meisten Hersteller wollen die Benutzung ihres Gerätes jedoch auf die Füße beschränkt wissen). Mit dem Schleifkegel ist es allerdings etwas schwieriger, auf der flächigen Ferse – bzw. der langen Schwiele am Rande – gleichmäßig zu arbeiten.
Eine sichere Sache
Obwohl alle fünf Hornhautentferner mit zumindest einer recht grobkörnigen Walze ausgestattet sind (es gibt keine konkreten Angaben über das Material der Beschichtung, in der Regel ist es mineralisch), bringen sie in keinem Falle eine besondere Gefährdung für die Haut mit sich. Man sollte damit lediglich nicht in unmittelbare Nähe seiner Haare kommen, weil sie sich um das rotierende Werkzeug wickeln könnten. Die batteriegetriebenen Geräte verlangsamen ihren Lauf bis zum Stillstand, wenn man zu fest auf die Haut drückt. Und es versteht sich wohl von selbst, dass man nicht zu viel des Guten auf einmal erreichen will und mehr Haut als nötig abraspelt. Würde man mit einer einfachen Hornhautfeile ja auch nicht machen.
Ist das Gros der überflüssigen Hornschicht abgerubbelt, kann man mit einem feinkörnigen Schleifwerkzeug die Haut glätten. Bis auf Philips und Scholl sind die Geräte mit einem Wechselwerkzeug ausgestattet. Zum Remington-Hornhautentferner gibt es zusätzlich noch eine Massagebürste.
Mehr oder weniger bequem
In punkto Ergonomie erweisen sich die Unterschiede der einzelnen Geräte als marginal. Solche mit stärker abgewinkeltem Schleifkopf lassen sich eine Nuance besser am Fuß führen als die kaum abgewinkelten. Das hängt sicher auch von
der Gelenkigkeit des Anwenders ab. Ein schlanker Griff ist etwas besser geeignet für kleinere Hände. So liegt das Medisana-Gerät in einer Frauenhand besser als das von Scholl. Der ausgesprochen dicke Scholl-Griff ist eher etwas für große Männerhände. Als besonders angenehm wird die Soft-Touch-Oberfläche des Griffes empfunden. Remington und Scholl haben ihre Hornhautentferner damit versehen. Aber auch die anderen Geräte liegen gut und sicher in der Hand.
Alle Geräte lassen sich mit einer Hand einschalten. Beim Remington funktionieren die Schalter allerdings schwerer als bei den anderen, da sie unter der wasserfesten Hülle verborgen sind.
Wasserfest oder nicht?
Die beiden Hornhautentferner mit integriertem Akku könnte man mit in die Badewanne oder unter die Dusche nehmen, weil sie wasserfest sind. Dieser Vorteil lässt sich auch zur Reinigung nutzen. Beim Philips kann man den Getriebekopf vom Griff abnehmen und unter fließendem Wasser abspülen. Bei den anderen Geräten muss die Walze zum Abspülen aus der Lagerung genommen werden, das stellt ebenfalls eine leichte Übung dar. Nach einer Fußbehandlung haften jede Menge Hornschuppen an den Schleifkörpern und den Geräten. Deren Gehäuse sind aus Kunststoff und – insbesondere bei trockener Haut – sehr anziehend für die winzigen Hautpartikel. Obwohl ein kleines Reinigungsbürstchen bei fast allen zur Ausstattung gehört, empfiehlt sich außerdem ein feuchtes Tuch zur Reinigung, schon um die elektrostatische Aufladung zu vermeiden. Die glatten Oberflächen der Geräte machen ansonsten bei der Reinigung keinerlei Probleme.
Die Qual der Wahl
Aus hygienischen Gründen empfehlen die Hersteller, dass jede Person ein eigenes Gerät zur Fußbehandlung nutzen soll. Doch die Entscheidung für eines der vielen Geräte auf dem Markt fällt nicht leicht – auch uns nicht, obwohl wir nur über fünf Stück ein Urteil zu fällen haben. Soll es ein hochwertiges mit integriertem, wieder aufladbarem Akku sein oder ein preiswertes, für das man sich die Batterien extra kaufen muss?
Aus ökologischen Gründen spricht alles für ein wieder aufladbares Gerät, weil keine Altbatterien anfallen. Die wieder aufladbaren Geräte sind allerdings wesentlich teurer als die Batteriegeräte. Außerdem kann man ja auch in preiswerten Geräten wieder aufladbare Batterien verwenden und damit auch die Umwelt schonen. Außerdem hat sich im Test gezeigt, dass alle Batteriegeräte noch munter weiter gelaufen sind, als die Akku-Geräte schon längst schlapp gemacht haben.
Aufschlussreich kann ein Blick auf die Ersatzteilkosten sein, denn so ein Schleifwerkzeug hält nicht ewig. Bei hoher Beanspruchung kann die Schleifwirkung bereits nach wenigen Monaten spürbar nachlassen. Beim teuersten Hornhautentferner in unserer Testreihe, dem Remington, muss man für einen Ersatzkegel beim Bezug über das Internet etwa 20 Euro berappen. Drei Ersatzwalzen für den einfachen, preiswerten Sichler sind über den Händler Pearl bereits für etwa drei Euro plus Versand zu beziehen. Über die Haltbarkeit der Geräte allerdings können wir im Test keine objektiven Aussagen erhalten, erst mal haben alle problemlos ihre Arbeit verrichtet. Das Erscheinungsbild des gesamten Gerätes, die Verarbeitung und Wertigkeit der verwendeten Materialien sprechen natürlich für sich. Wünschenswert wäre insbesondere beim Remington eine Reduzierung der Verpackung. Das Gerät ist sehr aufwendig in Kunststoff und Karton verpackt, dabei macht es durchaus einen robusten Eindruck.