6 elektrische Fondue
∙ Frischer und heißer Genuss
Alle essen aus einem Topf – dabei kommt man sich garantiert näher, es kann viel Spaß machen und ein Hochgenuss sein, vor allem mit dem richtigen Zubehör. Wir haben mit sechs verschiedenen Sets Fleisch-, Käse- und Schokoladenfondue getestet. Dabei traten sowohl Stärken, als auch manche Schwäche hervor.
Traditionell wird Fondue über offener Flamme zubereitet, aber mit einem elektrisch beheizten Gerät funktioniert es einfacher und sicherer. Zu den Testkandidaten gehören drei kleine Geräte mit einem Fassungsvermögen von unter einem Liter und drei größere, die mindestens einen Liter fassen können.
Heiße Sache – Öltest
Zunächst gilt unser Interesse der Frage, wie schnell ein Fondue für Fleischhäppchen startbereit ist, also das Fett- bzw. Ölbad die ideale Temperatur von 170 Grad Celsius (°C) erreicht und wie viel Energie dafür nötig ist.
Am schnellsten sind die Kleinsten: Das eine Fondue von Rosenstein & Söhne, das NC-3834, haben wir mit 0,75 Litern (l) gefüllt, es braucht lediglich 8 Minuten (min.), gefolgt vom NC-3833 des gleichen Herstellers (0,5l), das es in 9min. schafft. An dritter Stelle rangiert mit 13 min. das große Induktions-Fondue von Caso, es hat einen Liter Öl um 3 min. schneller auf Temperatur gebracht als das kleine Rommelsbacher-Fondue F 350, das nur mit 0,75l getestet wird. Das Koenic-Fondue KFO 150 braucht 17 min. und das Steba-Fondue FO 1.1 mit seinem schweren 1-l-Topf aus Gusseisen 24 min. Beim Energieverbrauch schneiden erwartungsgemäß auch die kleinen Geräte von Rosenstein & Söhne am günstigsten ab, und das Steba-Fondue braucht die meiste Energie. Doch beim Garen einiger Fleischwürfel zeigen sich schon die Vorzüge des gusseisernen Topfes von Steba: Er bietet das beste Temperatur-Haltevermögen. Während das Ölbad bei den kleinen Fondues von Rosenstein & Söhne unmittelbar nach dem Fleischbrutzeln um 40 bis 50 °C absinkt, verliert es im gusseisernen Topf lediglich 20 °C. Die nächste Charge Fleischwürfel sollte erst wieder ins Ölbad getaucht werden, wenn es die Idealtemperatur erneut erreicht hat. Beim gusseisernen Topf von Steba ist das bereits nach 4min. möglich, bei den beiden anderen großen Fondues von Caso und Koenic nach 6 min. Bei den beiden Fondues von Rosenstein & Söhne dauert es 4 und 7min., und bei dem stromsparenden Fondue-Gerät von Rommelsbacher gilt es 10 min. zu warten. Der mitgelieferte Glasdeckel kann die Aufheizzeit verkürzen. Ein einfacher Temperaturtest ist die Holzstäbchenprobe: Man hält ein Holzstäbchen ins Fettbad, steigen Luftblasen daran auf, ist die nötige Temperatur erreicht. Selbstverständlich benutzen wir an dieser Stelle Digitaltechnik zum exakten Messen.
Temperaturempfindlicher Käse
Das Käsefondue soll die älteste Variante des Fondues sein, auf jeden Fall ist es sehr schmackhaft. Dafür gibt es eine spezielle Keramikpfanne, ein Caquelon. Steba bietet es zusätzlich zum Grundgerät an. Wir behelfen uns mit einem passenden Edelstahltopf aus der Testküche. Etwas heikel gestaltet sich bei allen Geräten die Temperatursteuerung, da die Käsemasse sehr schnell am Boden anbackt. Als ideal gelten 70°C für das Käsebad, aber die Einstellung benötigt Fingerspitzengefühl. Bei den einfachen Reglern muss man probieren, um die optimale Temperatur einzustellen. Die Geräte von Rosenstein & Söhne haben zwar eine aufgedruckte Skale, aber deren Genauigkeit ist nicht hoch. Beim Caso-Fondue kann man nur 60 oder 80°C vorwählen. Deshalb regeln wir bei allen Geräten von Hand nach. So gelingt es, die Schwankungsbreite vom Caso-, vom Koenic- und Rommelsbacher-Fondue bei 20 °C, vom Steba-Gerät bei 15 °C, beim größeren von Rosenstein & Söhne bei 19°C und beim kleineren bei 16°C zu halten. Für ein Käsefondue ist das schon zu viel und die Käsesauce backt auf dem Topfboden, unter dem die Heizung sitzt, mit der Zeit fest.
Handsteuerung bei Schokofondue
„Süßschnäbel“finden Gefallen an einem Schokoladen-Fondue. Auf einer Kinderparty kommt man damit bestimmt gut an. Doch muss man auch die Tempera-
turentwicklung im Schokobad ständig verfolgen. Schokolade schmilzt bekanntlich schon im Mund, braucht also kaum mehr als 40°C. Keines der Testgeräte ist für das Halten einer so niedrigen Temperatur ausgelegt. Deshalb muss man mit Fingerspitzengefühl am Regler bleiben, die Heizung abwechselnd anund ausschalten.
Die Heizfunktion wird bei jedem Gerät angezeigt, meistens mit einem roten Lämpchen. Das Caso-Induktions-Fondue haben wir mit der Ein-/Aus-Funktion auf Temperatur gehalten. Die Anzeige vom größeren Rosenstein & Söhne-Gerät ringt uns ein Schmunzeln ab: Hinter den Buchstaben „HEAT“leuchtet nur ein rotes Lämpchen, und sie ist kaum lesbar.
Die Ergebnisse unserer sensiblen Temperatursteuerung per Hand sind gar nicht so schlecht: 6 °C beim Rommelsbacher, 8°C beim Caso, 9°C beim Steba, knapp 10°C bei den beiden Rosenstein & Söhne-Geräten, 15 °C beim Koenic.
Sicherheitsrisiken
Ein Fleischfondue verlangt die meisten Sicherheitsvorkehrungen, weil das Fettbad sehr heiß ist und feuchtes Gargut das Fett schnell spritzen lässt. Ein Spritzschutz gehört deshalb zu jedem Testgerät, es ist ein Deckel mit Kerben zum sicheren Halt der Gabeln. Die Fleischstücken müssen etwa eine Minute lang im heißen Öl garen. Bis auf ein Fondue-Gerät haben in punkto Sicherheit alle gut funktioniert. Beim kleinen Rosenstein & Söhne-Fondue aber wallt und schäumt das Fett derart hoch, dass es sogar leicht über den Rand schwappt. Dabei haben wir die maximale Füllmenge nicht überschritten. Das Gerät wird an der Oberfläche sehr heiß. Sein geringes Gewicht stellt auch ein gewisses Sicherheitsrisiko dar, denn es hat wenig Standfestigkeit und könnte versehentlich umgerissen werden. Alle anderen Fondues verfügen über eine ausreichende Standfestigkeit.
Kein Spaß: das Saubermachen
Eine Stunde Hitzeeinwirkung von unten und das Herabsinken von verschiedenen gerösteten Teilchen, die sich vom Gargut gelöst haben, hinterlassen starke Spuren am Boden der Fonduetöpfe. Es ist nicht leicht, die Töpfe nach dem Festmahl wieder blank zu bekommen, das gilt für den massiven Edelstahltopf von Caso wie für den sehr leichten Topf von Koenic. Am besten, man gibt kochendes Wasser und etwas Reinigungsmittel in die Töpfe und lässt alles stundenlang weichen. Reinigungsfreundlich zeigt sich die schwere Gußpfanne von Steba nach dem Fettfondue. Leicht reinigen lässt sich ebenso der herausnehmbare antihaftbeschichtete Topf von Rommelsbacher. Wie haltbar diese Beschichtung ist, wurde allerdings in unserem Labor nicht getestet. Im Geschirrspüler verliert sie bei den scharfen Reinigungsmitteln womöglich rasch an Wirksamkeit.
In den Geräten von Rosenstein & Söhne sind die Gartöpfe fest integriert. Wenig wirksam erweist sich die Antihaftschicht bei beiden Geräten, weil die Heizungen in einem Bodenprofil eingeprägt sind, in deren Vertiefungen sich alles Verbrannte ungestört festsetzen kann. Und es ist schwer, mit Bürsten oder Fingern dieser Kruste in den Ritzen zu Leibe zu rücken. Dabei sollte wegen der elektrischen Anschlüsse zudem kein Wasser in das Gerät dringen. Diese Reinigungserfahrungen gelten gleichermaßen für Fleischfondue im Ölbad wie für das Käsefondue. Nur bei dem Schokofondue mit entsprechend niedrigen Temperaturen gibt es keine Anhaftungen.