Test Journal

4 Allessauge­r

- VON LISA ZUBER

∙ Sauberkeit - nass und trocken

Ob beim Heimwerken, auf der Großbauste­lle oder im familiären Alltag: nach der Hilfe eines Schmutz-weg-Zauberers wird immer gesucht. Da kommen die Allessauge­r zum Einsatz. Sie sollen Grob- und Kleinschmu­tz sowie Flüssigkei­ten im Nu verschwind­en lassen. Ob sie allen Härtefälle­n standhalte­n, zeigt unser Vergleichs­test.

Wir kennen es alle, diesen Drang nach Veränderun­g. Und schwups steht man in seinem verstaubte­n Schlafzimm­er, Küche oder Wohnzimmer mit Schutt auf dem Boden. Der ganze Dreck, der während des Renovieren­s oder auf der Baustelle entsteht, muss schnell und einfach entfernt werden. Da reicht ein normaler Staubsauge­r meistens nicht aus, um die großen Mengen an groben Schmutz zu entfernen. Dafür bieten Allessauge­r genügend Raum um die letzten Schnipsel der abgerissen­en Tapete oder die feinen Reste des Bauschutts aufzusauge­n. Sie können dabei sowohl nasses als auch trockenes Material aufnehmen, ohne dass die Funktion darunter leidet.

Großes Volumen

Für trockenen Schmutz und Schutt und um diesen nicht im kompletten Gerät zu verteilen, kommen fast alle Testgeräte mit einem Staubbeute­l daher. Die beiden größten Allessauge­r von Rowenta und Kärcher fassen insgesamt 30 Liter (l). Bosch hat eine Kesselgröß­e von 20l und in den kleinsten von Stanley passen 7,5l hinein. Für den Stanley muss noch nicht einmal ein Staubbeute­l eingesetzt werden. Dieses Gerät kann einfach so verwendet werden. Bei der Aufnahme von Flüssigkei­ten müssen die Staubbeute­l dann entfernt werden. Dabei muss trotzdem darauf geachtet werden die Allessauge­r nicht zu überfüllen. Falls der maximale Füllstand erreicht ist, schalten sich die Geräte entweder automatisc­h ab (Rowenta, Kärcher) oder verringern die Saugleistu­ng (Bosch, Stanley).

Grober Schmutz & nasse Flächen

Was wirklich zählt, sind natürlich die Saugleistu­ngen der Geräte. Besonders effektiv in der Aufnahme von Sand, Mehl und Dreck auf Hartboden sind die Allessauge­r von Bosch, Rowenta und Kärcher. Sie saugen die Schmutzmis­chung nahezu restlos auf. An der Düsenkante schwächelt das Gerät von Rowenta etwas und saugt nicht alles bis an die Kanten. Der AdvancedVa­c 20 hingegen überzeugt hier auf voller Linie. Die Düse nimmt den Schmutz auch vorn an der Düsenkante komplett auf. So können selbst die kleinsten Sandkörner aus den Ecken entfernt werden. Die Saugergebn­isse des Stanley enttäusche­n. Nicht nur, dass das Gerät den Schmutz vor sich herschiebt. Selbst wenn man direkt darüber fährt, bleibt oft Dreck zurück. Gleiches gilt für den Stanley auf Teppichbod­en. Hier bleibt einiges an Schmutzpar­tikeln in den Fasern des Teppichs zurück. Leider ernüchtern die Ergebnisse des Bosch hier ebenfalls. Zwar wird der Schmutz etwas besser entfernt, trotzdem bleibt zu viel feiner Dreck zurück. Kärcher und Rowenta beweisen dahingegen wieder wie saugstark sie vorgehen und entfernen alles problemlos. Für die Bearbeitun­g von feuchten Flächen liefern die Hersteller Kombidüsen (mit Bürsten und Gummilippe­n) zum Umschalten oder eine extra Düse mit. Anders macht es Bosch, wo man den Bürstenauf­satz gegen eine Gummilippe tauschen kann, um damit besser Flüssigkei­ten aufnehmen zu können. Die Allessauge­r von Bosch, Rowenta und Kärcher überzeugen hier auf voller Linie. Sie saugen sich am Boden gerade so stark an, dass alle Flüssigkei­t in den Geräten verschwind­et. Stanley liefert wieder nur befriedige­nde Ergebnisse, zwar nimmt es die Flüssigkei­t auf, jedoch nicht restlos bzw. nicht ohne erneutes Überfahren.

Gute Beweglichk­eit

Auf Rollen montiert zieht man die circa 9 Kilogramm (kg) schweren Kessel hinter sich her. Einzig den Stanley trägt man am Handgriff mit sich. Doch nicht alle lassen sich leicht lenken. Den Bosch führt man etwas schwerfäll­iger mit sich. Zudem gerät der Allessauge­r auch mal ins Stocken oder lenkt in die falsche Richtung. Etwas ungelenk bewegt sich auch der Rowenta, der schnell mal in die falsche Richtung steuert. Der Kärcher hingegen lässt sich einfach in jede beliebige Richtung steuern. Im Gegensatz dazu hat das Gerät von Stanley einen Vorteil, weil man es einfach in der Hand trägt. Zwar wiegt das Gerät im Leerzustan­d nur 3,2kg, jedoch kann das auch sehr schnell schwer werden. Vor allem bekommt man hier kein Saugrohr mitgeliefe­rt, sondern nur Schlauch und

Düsen. Deswegen muss man sich bücken um Schmutz und Flüssigkei­t mit dem Gerät wegzusauge­n. Das kann auf Dauer anstrengen­d werden.

Nicht nur Saugen

Neben dem Aufsaugen von Schutt und Flüssigkei­ten bieten die Allessauge­r die Möglichkei­t als Bläser genutzt werden. So kann beispielsw­eise Laub oder Dreck einfach weggeblase­n werden, was sich vor allem im Garten als sehr nützlich erweisen kann.

Simple Reinigung

Nach dem Aufräumen und Saugen folgt noch die meist lästige Reinigung der Geräte. Doch das muss gar nicht so aufwendig sein. Bei der Aufnahme von trockenem Dreck kann einfach der Staubbeute­l gewechselt werden. Das Gerät von Stanley muss geöffnet und über der Mülltonne entleert werden, was etwas unhandlich ist. Leider lässt sich der Staubbeute­l beim Bosch nicht so leicht befestigen, sodass es im Test nach der ersten Nutzung zur kompletten Verschmutz­ung des Innenraums kommt. Doch man kann die Kessel der Allessauge­r auch einfach mit Wasser abbrausen. Der Kärcher und der Bosch verfügen sogar über Ablassvent­ile, was sich als sehr praktisch erweist. Auch der Filterwech­sel verläuft bei allen Geräten problemlos. Durch einfache Klick-Systeme lassen sich die Filter mühelos auswechsel­n. Von außen kann man die Geräte mit einem feuchten Tuch abwischen.

Erbarmungs­los laut

Was bei allen Testgeräte­n auffällt, sie die lauten Betriebger­äusche. Sowohl Rowenta, Bosch als auch Kärcher kommen alle auf einen Wert von über 80 Dezibel. Der Allessauge­r von Stanley ist mit 76 db(A) etwas leiser. Die Kessel-Bauform ist wenig geeignet, um geräuschar­m zu arbeiten. Auch bei der Effizienz der Allessauge­r macht sich die großvolumi­ge Konstrukti­on und damit zusammenhä­ngende Saugkraftv­erluste bemerkbar. Einzig der Testsieger von Rowenta arbeitet hier auf ganzer Linie effektiv. Die anderen Geräte erreichen ausschließ­lich befriedige­nde Noten. Das Gerät von Stanley zeigt, dass für eine brauchbare Saugleistu­ng eines Allessauge­rs mehr nötig ist, als 18 Volt (V) – ein System mit zwei Akkus und somit insgesamt 36 V ließe mehr Freude aufkommen.

Gut geparkt

Der Rowenta und der Kärcher lassen sich – komfortabe­l samt Zubehör – in eine platzspare­nde Parkpositi­on bringen. Der Bosch nimmt nur die Saugrohre auf, leider nicht das restliche Zubehör. Der Stanley bietet keine Verstauung­smöglichke­iten.

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(1) Platzspare­nd: Man kann am Allessauge­r von Rowenta alles Zubehör verstauen (2) Die Saugleistu­ng des Allessauge­rs von Rowenta ist sehr gut, nur an der Düsenkante schwächelt das Gerät etwas
 ??  ?? (3) Der Allessauge­r von Bosch entfernt alle Schmutzpar­tikel restlos bis an die Düsenkante (4) Der Staubbeute­l lässt sich bei Kärcher ganz leicht über die Öffnung stülpen und wieder entfernen
(3) Der Allessauge­r von Bosch entfernt alle Schmutzpar­tikel restlos bis an die Düsenkante (4) Der Staubbeute­l lässt sich bei Kärcher ganz leicht über die Öffnung stülpen und wieder entfernen
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(5) Einzig der Allessauge­r von Stanley kommt mit Akku daher, die Saugleistu­ng kann also nicht direkt verglichen werden (6) Wirklich sehr gute Saugleistu­ngen erbringt der WD 6 P von Kärcher
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