4 Allessauger
∙ Sauberkeit - nass und trocken
Ob beim Heimwerken, auf der Großbaustelle oder im familiären Alltag: nach der Hilfe eines Schmutz-weg-Zauberers wird immer gesucht. Da kommen die Allessauger zum Einsatz. Sie sollen Grob- und Kleinschmutz sowie Flüssigkeiten im Nu verschwinden lassen. Ob sie allen Härtefällen standhalten, zeigt unser Vergleichstest.
Wir kennen es alle, diesen Drang nach Veränderung. Und schwups steht man in seinem verstaubten Schlafzimmer, Küche oder Wohnzimmer mit Schutt auf dem Boden. Der ganze Dreck, der während des Renovierens oder auf der Baustelle entsteht, muss schnell und einfach entfernt werden. Da reicht ein normaler Staubsauger meistens nicht aus, um die großen Mengen an groben Schmutz zu entfernen. Dafür bieten Allessauger genügend Raum um die letzten Schnipsel der abgerissenen Tapete oder die feinen Reste des Bauschutts aufzusaugen. Sie können dabei sowohl nasses als auch trockenes Material aufnehmen, ohne dass die Funktion darunter leidet.
Großes Volumen
Für trockenen Schmutz und Schutt und um diesen nicht im kompletten Gerät zu verteilen, kommen fast alle Testgeräte mit einem Staubbeutel daher. Die beiden größten Allessauger von Rowenta und Kärcher fassen insgesamt 30 Liter (l). Bosch hat eine Kesselgröße von 20l und in den kleinsten von Stanley passen 7,5l hinein. Für den Stanley muss noch nicht einmal ein Staubbeutel eingesetzt werden. Dieses Gerät kann einfach so verwendet werden. Bei der Aufnahme von Flüssigkeiten müssen die Staubbeutel dann entfernt werden. Dabei muss trotzdem darauf geachtet werden die Allessauger nicht zu überfüllen. Falls der maximale Füllstand erreicht ist, schalten sich die Geräte entweder automatisch ab (Rowenta, Kärcher) oder verringern die Saugleistung (Bosch, Stanley).
Grober Schmutz & nasse Flächen
Was wirklich zählt, sind natürlich die Saugleistungen der Geräte. Besonders effektiv in der Aufnahme von Sand, Mehl und Dreck auf Hartboden sind die Allessauger von Bosch, Rowenta und Kärcher. Sie saugen die Schmutzmischung nahezu restlos auf. An der Düsenkante schwächelt das Gerät von Rowenta etwas und saugt nicht alles bis an die Kanten. Der AdvancedVac 20 hingegen überzeugt hier auf voller Linie. Die Düse nimmt den Schmutz auch vorn an der Düsenkante komplett auf. So können selbst die kleinsten Sandkörner aus den Ecken entfernt werden. Die Saugergebnisse des Stanley enttäuschen. Nicht nur, dass das Gerät den Schmutz vor sich herschiebt. Selbst wenn man direkt darüber fährt, bleibt oft Dreck zurück. Gleiches gilt für den Stanley auf Teppichboden. Hier bleibt einiges an Schmutzpartikeln in den Fasern des Teppichs zurück. Leider ernüchtern die Ergebnisse des Bosch hier ebenfalls. Zwar wird der Schmutz etwas besser entfernt, trotzdem bleibt zu viel feiner Dreck zurück. Kärcher und Rowenta beweisen dahingegen wieder wie saugstark sie vorgehen und entfernen alles problemlos. Für die Bearbeitung von feuchten Flächen liefern die Hersteller Kombidüsen (mit Bürsten und Gummilippen) zum Umschalten oder eine extra Düse mit. Anders macht es Bosch, wo man den Bürstenaufsatz gegen eine Gummilippe tauschen kann, um damit besser Flüssigkeiten aufnehmen zu können. Die Allessauger von Bosch, Rowenta und Kärcher überzeugen hier auf voller Linie. Sie saugen sich am Boden gerade so stark an, dass alle Flüssigkeit in den Geräten verschwindet. Stanley liefert wieder nur befriedigende Ergebnisse, zwar nimmt es die Flüssigkeit auf, jedoch nicht restlos bzw. nicht ohne erneutes Überfahren.
Gute Beweglichkeit
Auf Rollen montiert zieht man die circa 9 Kilogramm (kg) schweren Kessel hinter sich her. Einzig den Stanley trägt man am Handgriff mit sich. Doch nicht alle lassen sich leicht lenken. Den Bosch führt man etwas schwerfälliger mit sich. Zudem gerät der Allessauger auch mal ins Stocken oder lenkt in die falsche Richtung. Etwas ungelenk bewegt sich auch der Rowenta, der schnell mal in die falsche Richtung steuert. Der Kärcher hingegen lässt sich einfach in jede beliebige Richtung steuern. Im Gegensatz dazu hat das Gerät von Stanley einen Vorteil, weil man es einfach in der Hand trägt. Zwar wiegt das Gerät im Leerzustand nur 3,2kg, jedoch kann das auch sehr schnell schwer werden. Vor allem bekommt man hier kein Saugrohr mitgeliefert, sondern nur Schlauch und
Düsen. Deswegen muss man sich bücken um Schmutz und Flüssigkeit mit dem Gerät wegzusaugen. Das kann auf Dauer anstrengend werden.
Nicht nur Saugen
Neben dem Aufsaugen von Schutt und Flüssigkeiten bieten die Allessauger die Möglichkeit als Bläser genutzt werden. So kann beispielsweise Laub oder Dreck einfach weggeblasen werden, was sich vor allem im Garten als sehr nützlich erweisen kann.
Simple Reinigung
Nach dem Aufräumen und Saugen folgt noch die meist lästige Reinigung der Geräte. Doch das muss gar nicht so aufwendig sein. Bei der Aufnahme von trockenem Dreck kann einfach der Staubbeutel gewechselt werden. Das Gerät von Stanley muss geöffnet und über der Mülltonne entleert werden, was etwas unhandlich ist. Leider lässt sich der Staubbeutel beim Bosch nicht so leicht befestigen, sodass es im Test nach der ersten Nutzung zur kompletten Verschmutzung des Innenraums kommt. Doch man kann die Kessel der Allessauger auch einfach mit Wasser abbrausen. Der Kärcher und der Bosch verfügen sogar über Ablassventile, was sich als sehr praktisch erweist. Auch der Filterwechsel verläuft bei allen Geräten problemlos. Durch einfache Klick-Systeme lassen sich die Filter mühelos auswechseln. Von außen kann man die Geräte mit einem feuchten Tuch abwischen.
Erbarmungslos laut
Was bei allen Testgeräten auffällt, sie die lauten Betriebgeräusche. Sowohl Rowenta, Bosch als auch Kärcher kommen alle auf einen Wert von über 80 Dezibel. Der Allessauger von Stanley ist mit 76 db(A) etwas leiser. Die Kessel-Bauform ist wenig geeignet, um geräuscharm zu arbeiten. Auch bei der Effizienz der Allessauger macht sich die großvolumige Konstruktion und damit zusammenhängende Saugkraftverluste bemerkbar. Einzig der Testsieger von Rowenta arbeitet hier auf ganzer Linie effektiv. Die anderen Geräte erreichen ausschließlich befriedigende Noten. Das Gerät von Stanley zeigt, dass für eine brauchbare Saugleistung eines Allessaugers mehr nötig ist, als 18 Volt (V) – ein System mit zwei Akkus und somit insgesamt 36 V ließe mehr Freude aufkommen.
Gut geparkt
Der Rowenta und der Kärcher lassen sich – komfortabel samt Zubehör – in eine platzsparende Parkposition bringen. Der Bosch nimmt nur die Saugrohre auf, leider nicht das restliche Zubehör. Der Stanley bietet keine Verstauungsmöglichkeiten.