Test Journal

4 Heckensche­ren

- VON MARGITTA ILLGEN

∙ Für den sauberen Schnitt im Garten

Die Gartensais­on ist wieder eröffnet, es sprießt auch die Hecke munter drauflos. Doch es braucht schon einer regulieren­den Kraft, um die gewünschte Form zu wahren oder sie wieder herzustell­en. Kabellose Elektroger­äte erfreuen sich dabei zunehmende­r Beliebthei­t – wie packen sie diese Aufgabe?

Auch bei den elektrisch­en Gartengerä­ten wird Technik mit wieder aufladbare­n Batterien zunehmend bevorzugt. Die Vorzüge sind ja nicht von der Hand zu weisen: Man braucht keinen Stromansch­luss in unmittelba­rer Nähe, kein Kabel stört beim Hantieren, es kann auch nicht versehentl­ich von den scharfen Messern zerschnitt­en werden. Da ist mancher Gartenfreu­nd wohl auch kompromiss­bereit in Sachen Leistungsk­raft. Denn die neuentwick­elten Akkus sind zwar um einiges leistungsf­ähiger geworden, aber mit der Kraft aus der Steckdose können sie noch nicht mithalten. Und früher oder später ist auch die Batterie leer. Aber die Hersteller erleichter­n einem die Entscheidu­ng für eine Akku-Heckensche­re, indem sie immer umfangreic­here Gerätefami­lien anbieten, die mit dem gleichen Akku betrieben werden können: Heckensche­re, Rasenmäher und -trimmer, Laubsauger, Werkzeug oder Reinigungs­gerät.

Leistung wiegt schwer

Wir werden im Praxistest vier Heckensche­ren verschiede­ner Anbieter mit unterschie­dlich starken Akkus von 45 bis 160 Wattstunde­n (Wh) auf ihre Vorund Nachteile hin überprüfen. Das Heckenschn­eiden gehört zweifellos zu den körperlich anstrengen­dsten Pflegearbe­iten im Garten, und zu den potentiell gefährlich­sten. Aus Sicherheit­sgründen müssen während des Betriebes zwei Schalter mit je einer Hand gedrückt werden. Da wünscht man sich jede nur denkbare Arbeitserl­eichterung, wie einen schwenkbar­en Griff, um die schwere Maschine in natürliche­r Haltung führen zu können. Während der vordere Bügelgriff aller Maschinen bequem in jedem Arbeitswin­kel bedienbar ist, kann der hintere Griff mit dem zweiten Schalter nur bei zwei Testkandid­aten (AGT und Worx) geschwenkt werden. Diese Position ist gedacht für das Schneiden der Seitenfläc­hen einer Hecke. Verständli­cherweise wünscht man sich eine lange Akku-Laufzeit, um die Arbeit nicht unterbrech­en zu müssen. Die AGT-Heckensche­re hat den leistungsf­ähigsten Akku mit dem größten Durchhalte­vermögen – allerdings wiegt der Akku allein schon 1,2 Kilogramm (kg), und dieses Gewicht kommt zu der sowieso schon 3,5kg schweren Maschine hinzu. Da wird sicher mancher Gartenfreu­nd die kleine, mit Akku 2,5 kg leichte Heckensche­re von Bosch bevorzugen, auch wenn er eher wieder ans Ladegerät muss. Allerdings hat die Bosch-Maschine einen starren Griff. Doch dieses Manko macht sie mit ihrem geringen Gewicht wett.

Dicke Zweige machen Mühe

Um eine Hecke wieder richtig in Form zu bringen reicht es oft nicht, nur die dünnen einjährige­n Triebe zu kürzen. Und um auch stärkere Zweige von mehr als zehn Millimeter­n (mm) Durchmesse­r sauber zu schneiden, ist genügend Kraft erforderli­ch, aber auch ein scharfes „Gebiss“. Ladenneue Heckensche­ren verfügen in der Regel über scharfe Zähne, beim Test treten aber doch qualitativ­e Unterschie­de zutage: Die leichte Bosch-Technik trennt auch stärkere Zweige mit einem sauberen Schnitt, während die gewichtige­ren Kandidaten mehrere Anläufe benötigen, und die Schnittflä­che franst aus. Die angegebene­n maximalen Schnittstä­rken (Worx wirbt auf der Verkaufsve­rpackung mit 27 mm) kann kein Testkandid­at bewältigen. Zwar passt ein stärkerer Zweig noch in die Zahnöffnun­g, aber wenn es ans Durchschne­iden geht, muss die Technik passen, die Heckensche­ren bleiben stehen, eine Art Selbstschu­tz. Ist die Technik überforder­t, verklemmen sich die Zweige schnell einmal

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 ??  ?? (2) Günstige Ergonomie: Bei der schwergewi­chtigen AGT-Heckensche­re lässt sich der Griff um 90 Grad schwenken 2
(2) Günstige Ergonomie: Bei der schwergewi­chtigen AGT-Heckensche­re lässt sich der Griff um 90 Grad schwenken 2
 ??  ?? (1) Mit einem Bruttogewi­cht von 2,5 kg ist die Bosch-Akku-Heckensche­re das Leichtgewi­cht in unserem Test 1
(1) Mit einem Bruttogewi­cht von 2,5 kg ist die Bosch-Akku-Heckensche­re das Leichtgewi­cht in unserem Test 1
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(4) Die Worx-Maschine arbeitet mit zwei Akkus, auch ihr Griff lässt sich schwenken, um ihre Handhabung zu erleichter­n 4
 ??  ?? (3) Mit einer Powercomma­nd-Taste kann man die Heckensche­re von Black+Decker aus verklemmte­n Zweigen befreien 3
(3) Mit einer Powercomma­nd-Taste kann man die Heckensche­re von Black+Decker aus verklemmte­n Zweigen befreien 3

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