4 Heckenscheren
∙ Für den sauberen Schnitt im Garten
Die Gartensaison ist wieder eröffnet, es sprießt auch die Hecke munter drauflos. Doch es braucht schon einer regulierenden Kraft, um die gewünschte Form zu wahren oder sie wieder herzustellen. Kabellose Elektrogeräte erfreuen sich dabei zunehmender Beliebtheit – wie packen sie diese Aufgabe?
Auch bei den elektrischen Gartengeräten wird Technik mit wieder aufladbaren Batterien zunehmend bevorzugt. Die Vorzüge sind ja nicht von der Hand zu weisen: Man braucht keinen Stromanschluss in unmittelbarer Nähe, kein Kabel stört beim Hantieren, es kann auch nicht versehentlich von den scharfen Messern zerschnitten werden. Da ist mancher Gartenfreund wohl auch kompromissbereit in Sachen Leistungskraft. Denn die neuentwickelten Akkus sind zwar um einiges leistungsfähiger geworden, aber mit der Kraft aus der Steckdose können sie noch nicht mithalten. Und früher oder später ist auch die Batterie leer. Aber die Hersteller erleichtern einem die Entscheidung für eine Akku-Heckenschere, indem sie immer umfangreichere Gerätefamilien anbieten, die mit dem gleichen Akku betrieben werden können: Heckenschere, Rasenmäher und -trimmer, Laubsauger, Werkzeug oder Reinigungsgerät.
Leistung wiegt schwer
Wir werden im Praxistest vier Heckenscheren verschiedener Anbieter mit unterschiedlich starken Akkus von 45 bis 160 Wattstunden (Wh) auf ihre Vorund Nachteile hin überprüfen. Das Heckenschneiden gehört zweifellos zu den körperlich anstrengendsten Pflegearbeiten im Garten, und zu den potentiell gefährlichsten. Aus Sicherheitsgründen müssen während des Betriebes zwei Schalter mit je einer Hand gedrückt werden. Da wünscht man sich jede nur denkbare Arbeitserleichterung, wie einen schwenkbaren Griff, um die schwere Maschine in natürlicher Haltung führen zu können. Während der vordere Bügelgriff aller Maschinen bequem in jedem Arbeitswinkel bedienbar ist, kann der hintere Griff mit dem zweiten Schalter nur bei zwei Testkandidaten (AGT und Worx) geschwenkt werden. Diese Position ist gedacht für das Schneiden der Seitenflächen einer Hecke. Verständlicherweise wünscht man sich eine lange Akku-Laufzeit, um die Arbeit nicht unterbrechen zu müssen. Die AGT-Heckenschere hat den leistungsfähigsten Akku mit dem größten Durchhaltevermögen – allerdings wiegt der Akku allein schon 1,2 Kilogramm (kg), und dieses Gewicht kommt zu der sowieso schon 3,5kg schweren Maschine hinzu. Da wird sicher mancher Gartenfreund die kleine, mit Akku 2,5 kg leichte Heckenschere von Bosch bevorzugen, auch wenn er eher wieder ans Ladegerät muss. Allerdings hat die Bosch-Maschine einen starren Griff. Doch dieses Manko macht sie mit ihrem geringen Gewicht wett.
Dicke Zweige machen Mühe
Um eine Hecke wieder richtig in Form zu bringen reicht es oft nicht, nur die dünnen einjährigen Triebe zu kürzen. Und um auch stärkere Zweige von mehr als zehn Millimetern (mm) Durchmesser sauber zu schneiden, ist genügend Kraft erforderlich, aber auch ein scharfes „Gebiss“. Ladenneue Heckenscheren verfügen in der Regel über scharfe Zähne, beim Test treten aber doch qualitative Unterschiede zutage: Die leichte Bosch-Technik trennt auch stärkere Zweige mit einem sauberen Schnitt, während die gewichtigeren Kandidaten mehrere Anläufe benötigen, und die Schnittfläche franst aus. Die angegebenen maximalen Schnittstärken (Worx wirbt auf der Verkaufsverpackung mit 27 mm) kann kein Testkandidat bewältigen. Zwar passt ein stärkerer Zweig noch in die Zahnöffnung, aber wenn es ans Durchschneiden geht, muss die Technik passen, die Heckenscheren bleiben stehen, eine Art Selbstschutz. Ist die Technik überfordert, verklemmen sich die Zweige schnell einmal