7 Unterbau-Küchenradios
∙ Guter Klang für die Küche
Vorbei sind die Zeiten, als unschönes Rauschen den Radioempfang trübte. Mit DAB Plus und Internetradio stehen mittlerweile digitale und absolut rauschfreie Alternativen zur Verfügung. Auch in der Küche muss schon lange nicht mehr auf den digitalen Radiogenuss verzichtet werden. Wir haben sieben Küchenradios im Test.
Nach mehreren Anläufen scheint sich Digitalradio in Deutschland nun langsam durchzusetzen. So gibt es inzwischen je nach Region zwei bis drei Bouquets aus jeweils mehreren Radiostationen im Standard DAB Plus. Ein (in Ansätzen) deutschlandweit empfangbarer Deutschland-Mux wird durch jeweils individuell mit regionalen Sendern bestückte Regional-Muxe und inzwischen in Sachsen sogar zwei Lokal-Muxen mit weiteren Sendern ergänzt. Und inzwischen laufen sogar Planungen für ein weiteres deutschlandweites Senderpaket. Genug interessante Sender gibt es inzwischen also im Digitalradio, zudem senden unzählige nationale und internationale Radiostationen über das Internet.
Verschiedene Einsatzzwecke
Das Angebot an entsprechenden Radios zum Empfang von Digitalradios über Antenne oder Internet steigt massiv an. So gibt es inzwischen auch zahlreiche Geräte, die speziell für den Betrieb in der Küche konzipiert wurden und der Kategorie der „Unterbauradios“angehören. Deren Vorteil: Sie werden hängend unter den Küchenschrank montiert und nehmen damit auch in kleinen Küchen keinen Platz weg. Alle Kandidaten in diesem Test gehören zu dieser Kategorie und werden ausnahmslos mit entsprechendem Montagematerial mitgeliefert. Das Anschlussprinzip ist dabei immer gleich: Unter den Küchenschrank wird eine spezielle Unterbauplatte mit einer Einschubvorrichtung entweder angeschraubt oder geklebt. Anschließend kann das Radio dort eingeschoben werden. Das funktionierte bei allen Radios problemlos und stabil. Keines der Geräte kann auch mit etwas größerem Kraftaufwand versehentlich heruntergerissen werden. Wer keine zwei linken Hände hat, wird die Montage bei allen Geräten ohne Komplikationen hinbekommen. Zur Verlegung des zum Betrieb erforderlichen Netzkabels liefern einige Hersteller auch kleine Halterungen mit Klebepads mit. Das ist ein Vorteil, denn damit lässt sich die versteckte Montage des Netzkabels bis zur nächsten Steckdose recht einfach durchführen.
Bedienkomfort
Alle Testkandidaten kommen mit vergleichsweise großem Display daher. Einige Hersteller setzen dabei auf Farbdisplays, andere konzipierten die Geräte etwas schlichter mit LCD-Monochromanzeigen. Allen gemein ist die Möglichkeit, zusätzlich mitgesendete Informationen im jeweiligen Betriebsmodus anzuzeigen. Im Falle von DAB Plus können dies Playlists, das aktuelle Wetter oder auch Nachrichten sein. Bei der Wiedergabe von Internetradio wird in aller Regel immerhin der Sendername angezeigt. Schwächen bei der Anzeige stellten wir bei den nahezu baugleichen Geräten Auna Intelligence DAB+ und VR-Radio NX-4402 fest. Hier schalten die Geräte relativ schnell die Hintergrundbeleuchtung des LCD-Displays ab. Dann ist dieses selbst bei moderatem Licht kaum noch lesbar. Erst ein beliebiger Tastendruck schaltete die Beleuchtung wieder zu. Vermutlich soll dies dem Standbyverbrauch zugutekommen. Dieser ist bei diesen beiden Testkandidaten aber ohnehin weit über der Norm. Mit 2,8 Watt ohne oder 3 Watt mit Hintergrundbeleuchtung ist dieser deutlich höher als normal. Ein Preis für den Komfort der Alexa-Sprachsteuerung, die beide Geräte bieten. Die Bedienung der Geräte ist grundsätzlich komplett über die eingebauten Schalter und Knöpfe am Radio möglich. Das macht Sinn: In der Regel wird das Radio in der Küche schnell direkt am Gerät und nicht umständlich über eine Fernbedienung bedient. Folgerichtig legt bis auf Auna beim Soundchef und Sky Vision
beim IR 66 keiner der Hersteller eine Fernbedienung bei. Vereinzelt ist bei Bedarf aber auch die Steuerung über eine spezielle Smartphone-App möglich.
Radioempfang
Alle Testkandidaten mit Ausnahme der reinen Internetradios IR350 von Hama und IR 66 von Sky Vision sind in der Lage, DAB Plus zu empfangen. Hierzu führen alle Geräte beim ersten Start dieses Empfangsmodus einen automatischen Suchlauf durch und legen die gefundenen Sender in einer Senderliste ab. Natürlich lassen sich Lieblingssender auch in einer Favoritenliste speichern, wobei sich diese in Speicherkapazität und Bedienkomfort unterscheiden. So bot Technisat nur magere 6 Favoriten, während der Spitzenreiter in dieser Disziplin von Hama immerhin 30 Sender als Lieblingssender speichern kann. Unterschiede gibt es aber auch beim Empfang von Digitalradio an sich. In gut versorgten - zumeist Großstadtgebieten – reicht sicherlich eine einfache Wurfantenne aus. Wer aber ländlicher wohnt, braucht möglicherweise eine stärkere Zimmeroder gar Außenantenne. Nur das Auna Connect Soundchef und das Digitradio 20 CD von Technisat sind hier vorbildlich und verfügen über einen Antenneneingang. Alle anderen DAB-Radios werden mit fest verbauter Wurfantenne geliefert, die in vielen Situationen zum Empfang von DAB zu schwach sind. Ein Umstand, der beim Kauf des Gerätes unbedingt beachtet werden muss. Bezüglich der Empfangsqualität unterscheiden sich die Radios hingegen nicht: Ist DAB Plus ausreichend stark, werden die Sender glasklar und störungsfrei empfangen. Übrigens besitzen alle Geräte mit terrestrischem Digitalempfang auch einen UKW-Modus. Im Notfall ist so immerhin noch der analoge Radioempfang möglich, der auch auf dem Land in aller Regel funktioniert.
Multimedia
Einige Modelle verfügen daneben auch über ein WLAN-Modul oder lassen das Koppeln eines Smartphones über Bluetooth zu. In beiden Fällen lassen sich dann auch Radiosender aus dem Internet empfangen. Sogar Multiroom ist in manchen Fällen möglich, dann nämlich wenn mehrere Radios im Haushalt über einen Multiroom-Modus verfügen und über die App „Undok“steuerbar sind. Dann lassen sich die Geräte koppeln und über verschiedene Räume hinweg in der Wiedergabe synchronisieren. Im Testfeld sind das Soundchef Connect von Auna und das IR350 von Hama Multiroom-Fähig. Über Umwege lassen sich Internetradios über das Smartphone zum Radio streamen, wenn das Gerät eine Kopplungsmöglichkeit via Bluetooth erlaubt. Dann können auch Playlists und Alben von Streamingdiensten über den Lautsprecher des Unterbauradios wiedergegeben werden.
Klangqualität
Eine wesentliche Kaufentscheidung dürfte neben der Ausstattung vor allem auch die Klangqualität sein. Prinzipiell sind hier alle Geräte zunächst gleich aufgebaut: Ein an der Unterseite des Radios angebrachter Lautsprecher sorgt für die Raumbeschallung. Dieser bauartbedingte Umstand dürfte die Entwickler etwas ins Schwitzen gebracht haben. Dementsprechend unterscheidet sich die Klangqualität teils erheblich. Eher bescheiden klingen die Modelle von Auna (Intelligence DAB+) und VR-Radio (NX-4402), zumal diese Geräte keinerlei Einstellung der Höhen und Bässe erlauben. Etwas besser klingt das Sky Vision (IR 66). Im Spitzenfeld finden sich das Soundchef Connect von Auna und das Digitradio 20 von Technisat. Auch die beiden Modelle von Hama können mit einem guten Klang punkten.