3 Fenstersauger
∙ Ohne Schlieren und Streifen?
Schmutz einweichen, das Gröbste abwischen und Scheiben trocken saugen – so einfach funktioniert das Fensterputzen heute. Auf dem Markt gibt es jede Menge Technik auch für diese einst ungeliebte Hausarbeit. Was erweist sich als sinnvoll und was als überflüssig? Wir haben drei Geräte samt Zubehör getestet.
Schmutz setzt sich auf Glasscheiben fest, heute wie anno dazumal. Wasser, eventuell mit etwas Reiniger versetzt, ist noch immer das Mittel erster Wahl für klare Sicht. Doch das gute, alte Fensterleder hat ausgedient, seit es Fenstersauger gibt – ein Gerät mit weicher Gummilippe und Sauger für das Schmutzwasser. Die ungeliebte Hausarbeit ist damit körperlich leichter und unaufwändiger geworden. Und man muss sich nicht mehr um den wasserempfindlichen Fußboden ängstigen.
Die notwendige Vorarbeit
Zubehör zum Fenstersauger erleichtert die Vorarbeit: Pads aus saugfähigem Mikrofasergewebe, aufgezogen auf einen Wischer mit Griff, gehören zum Leifheit-Equipment. Wie man das nötige Wasser und Putzmittel auf die Scheibe bringt, ist jedem selbst überlassen. Am besten taucht man das Wischpad ins Wasserbad, wringt es leicht aus und zieht es auf den Wischer. AEG und DS (Cleanmaxx) haben ihre Sets jeweils mit einer Sprühflasche kombiniert. Die kleinen Behälter demonstrieren bestens, wie wenig Flüssigkeit für klare Scheiben eigentlich nötig ist (die Rahmen haben bei der Vorreinigung sicher mehr gebraucht). AEG hat auch eine Portion Putzmittel beigelegt, es eignet sich aber auch jedes andere Fensterputzmittel. Die Sprühflasche wird mit dem Wischaufsatz verbunden und los geht es mit dem Vorreinigen. Heftige Wischbewegungen nehmen beide Kombigeräte übel, die Verbindung von Sprüher und Wischer lockert sich, man muss sie zwischendurch wieder arretieren. Beim AEG-Wischer gibt es sogar einmal nasse Finger. Bei Leifheit kann das natürlich nicht passieren, weil es ja keine Sprühflasche gibt. Vorteilhaft bei diesem ist das große, doppelseitig nutzbare Wischpad, da passt auch doppelt so viel Schmutz hinein. Die Pads sind bei allen drei Testgeräten waschbar und damit mehrmals verwendbar. Unsere erste Schlussfolgerung: Ein Wischer mit einem oder zwei Wischpads gehört einfach zum zeitgemäßen Fensterputzen. Eine Sprühflasche hingegen muss eigentlich nicht sein.
Makellose Sauberkeit?
Als nächstes folgt bereits der Hauptarbeitsgang mit dem Ziel, makellos saubere Fensterscheiben zu erhalten. Mit einem Tastendruck wird der Sauger eingeschaltet. Der Cleanmaxx verfügt über zwei Schaltstufen. Zum Ausschalten muss man den Schalter mehrere Sekunden gedrückt halten, das ist etwas anstrengend. Kräftig drücken muss man auch den Schalter des AEG-Saugers. Eine nützliche Besonderheit bietet der Leifheit-Fenstersauger: Erst bei Kontakt der Gummilippe mit der Fensterscheibe nimmt der Motor volle Kraft auf, ansonsten läuft er mit geringer Kraft im Standby-Modus. Nach zwei Minuten ohne Kontakt zur Fensterscheibe schaltet er außerdem noch in einen Sleep-Modus. Wenn man das Fenstersaugen fortsetzt, schaltet er sich selbstständig wieder zu. Mit dieser automatischen Leistungsregelung kann man den Akku merklich schonen. Beim Abziehen und Aufsaugen des Wassers hat der AEG-Fenstersauger keine Wünsche offen gelassen hinsichtlich Streifenfreiheit der Scheibe. In unmittelbarer Rahmennähe bleiben aber schon Wasserspuren auf der Scheibe, die schnell mit einem sauberen und trockenen Mikrofasertuch getilgt werden können. Mit dem Cleanmaxx hat es nicht so gut geklappt – er hat stets einen schmalen, blinden Streifen auf der Glasscheibe hinterlassen. Ein Blick auf die Absaugdüse offenbart eine minimale Krümmung an den Rändern – vielleicht liegt darin die Ursache für das nicht ganz saubere Arbeitsergebnis? Das beste Reinigungsergebnis in unserem Test
hat das Leifheit-Gerät gebracht: Streifenfreie Fenster und fast keine Wasserreste in unmittelbarer Rahmennähe. Wir sind überzeugt: Die Gummilippe macht den Unterschied. Bei Leifheit fühlt sie sich spürbar weicher und flexibler an als bei den anderen Testkandidaten. Streifenfreie Fenster lassen sich nur mit unversehrten Gummilippen erzielen. Wie lange dieser Idealzustand anhält, das können wir beim Test natürlich nicht beurteilen. Es hängt sicher auch mit dem Verschmutzungsgrad der Fenster und der Gründlichkeit der Vorreinigung zusammen. Gut zu wissen, dass man Ersatz bestellen kann, bei AEG und Leifheit ist das möglich.
Der verlängerte Arm
Die Zubehörliste bei unseren drei Testgeräten umfasst außerdem diverse Verlängerungsmöglichkeiten, um den Sauger auch in größeren Höhen nutzen zu können. AEG bietet optional ein Verlängerungsset bis zwei Meter für Sauger und Wischer an. Für den Cleanmaxx steht uns eine Teleskopstange von 50 Zentimeter (cm) im Test zur Verfügung. Leifheit hat zu seinem Gerät eine einfache Verlängerungsstange von 43 cm mitgeliefert, optional kann man außerdem einen Teleskopstiel ordern, der sich auf 190 cm ausziehen lässt. Bei Leifheit macht der verlängerte Arm wahrlich Sinn: Er lässt sich sowohl mit dem Hauptgerät, dem Fenstersauger, per Klickverschluss verbinden, als auch mit dem Wischer für die Vorarbeit. Beim Cleanmaxx existiert keine Möglichkeit, seine Verlängerung auch mit dem Wischer zu nutzen. Das Wassersprühen lässt sich halt nur von Hand durchführen. Doch wenn man einmal auf die Leiter klettern muss, um an das Oberlicht zu gelangen – kann man da nicht auch zum Abziehen und Saugen nochmals klettern? Für sehr schmale Fenster gibt es neben den breiten Saugdüsen auch extra-schmale. Bei AEG beispielsweise findet sich im Lieferumfang neben der 29 cm breiten Düse auch eine von 17 cm. Für manche Fenster mag diese Variante genau richtig sein. Leifheit bietet eine schmale Düse optional an.
Verschleiß und Reinigung
Verschleißteile, wie die Sauglippen, können leicht ausgewechselt werden. Nur für den Cleanmaxx haben wir keine Ersatzteile finden können. Die Fenstersauger eignen sich auch für die Nassreinigung anderer harter Flächen, wie zum Beispiel Spiegel oder Fliesen. AEG liefert dazu optional spezielle Fliesenlippen. Das Fassungsvermögen des Schmutzwassertanks ist gering, bei jedem unserer Testgeräte beträgt es 100 bzw. 110 Milliliter. Es muss auch gar nicht höher sein, denn es fällt nicht viel Wasser an. Man kann schon etliche Fenster in einem Durchgang putzen, ehe eine Leerung notwenig wird. Obwohl die integrierten Tanks ein höheres Fassungsvermögen haben, würde zu viel Wasser beim Arbeiten durch die Bewegung auslaufen. Die Schmutzwassertanks der Fenstersauger von Leifheit und Cleanmaxx haben kleine Öffnungen, so dass man zwischendurch einen kleinen Stöpsel zwecks Entleerung ziehen kann. Zum gründlichen Reinigen des Tanks kann man bei den Fenstersaugern von AEG und Leifheit die Behälter ganz abnehmen, zerlegen und sogar in der Spülmaschine säubern. Beim Cleanmaxx kann der Auffangbehälter nicht entnommen werden. Es wird der Verschluss geöffnet und das Schmutzwasser weggeschüttet, dann saugt man Frischwasser an und entleert den Tank wieder. Das wiederholt man so oft, bis der Tank sauber ist. Zur Pflege der Fenstersauger gehört auch das Wiederaufladen der Akkus. Die modernen Li-Ionen-Akkus vertragen ein Nachladen problemlos. Und schon ist das Gerät für den nächsten Einsatz bereit.