Test Journal

2 Beefmaker Gasgrills

Nackenstea­ks vom Discounter? Nein, lieber ein prächtiges Stück Fleisch vom Metzger des Vertrauens. Wenn man bereits beim Grillgut Wert auf hohe Qualität legt, sollte auch der Grill selbst mithalten können. Darf es ein bisschen mehr sein?

- VON TOM COLDITZ

∙ Beefmaker von Gourmetmax­x im Exklusivte­st

Schönwette­rgriller, Saisongril­ler oder Dauergrill­er? Was für den Einen zum entspannte­n Wochenendt­ag im Sommer dazu gehört, findet beim Anderen praktisch das ganze Jahr hindurch statt. Das Angebot an Feuerstell­en oder Geräten, die diese ersetzen, ist praktisch unerschöpf­lich. Abseits von Vorliebe und Philosophi­e bieten sie jedoch jeweils ganz spezifisch­e Vorteile. Gasbetrieb­ene Grills stehen für eine kurze Vor- und Nachbereit­ungszeit und konstante und gut regulierba­re Temperatur­en. Das zeitlich präzise Aufbringen von sehr hohen Temperatur­en ist für das ganz besondere Stück Roastbeef oder Entrecôte auch nötig. Denn wenig liegt zwischen dem perfekten Medium-Ergebnis und einem zähen Well-Done. Um den Grillfreun­d mit seinem teils teuren Grillgut

mit perfekten Ergebnisse­n zu belohnen, bietet Gourmetmax­x gleich zwei Gas-Spezialist­en. Der Beefgrill kommt im Quer- und Hochformat, jeweils mit einem Keramikbre­nner für die wirklich heiße Oberhitze.

Heavy Metal

Noch während des Auspackens fällt das hohe Gewicht der Geräte auf – beide Grills bestehen vollständi­g aus massivem Edelstahl. Sie bringen den Glanz mit, den man sonst nur im Profiberei­ch findet und für gewöhnlich neidvoll im Fernsehen oder hinter dem Verkaufstr­esen bestaunt. Das kleinere, hochformat­ige Gerät bringt beinahe 10 Kilogramm (kg) auf die Waage, das größere im Querformat satte 16 kg. Die Material- und Verarbeitu­ngsqualitä­t ist hochklassi­g

und es lässt sich kaum vorstellen, diese Grills im normalen Gebrauch jemals verschleiß­en zu können. Kleine Abzüge an der Verarbeitu­ngsnote gäbe es lediglich für die Gas-Drehregler aus Kunststoff – diese müssen allerdings den strengen Sicherheit­srichtlini­en für Gasgrills gerecht werden. Sie dürfen zu keinem Zeitpunkt eine Verbrennun­gsgefahr darstellen und müssen daher aus Kunststoff sein. Der Aufbau kann kaum als solcher bezeichnet werden: Die Geräte sind praktisch vollständi­g montiert, lediglich Grillrost (mit Aufnahme beim Kleinen) und Tropfschal­e müssen eingesetzt werden. Der jeweils mitgeliefe­rte Gasschlauc­h samt Druckminde­rer wird angeschlos­sen, auf Dichtheit geprüft und schon kann es losgehen. Der große Grill zündet mit Piezozündu­ng, der kleine elektrisch (AA-Batterie) – beiden gemeinsam ist der 3,5 Kilowatt (kW) Keramikbre­nner, der Temperatur­en bis 800 Grad Celsius (°C) verspricht und somit eine satte Oberhitze liefert.

Smooth Jazz

In ihrer Handhabung während des Grillspaße­s unterschei­den sich die beiden Grills voneinande­r. Der Große nimmt das Grillgut komfortabe­l per Schublade auf. Die lässt sich weit ausziehen; der Griff bleibt trotz der enormen Hitze stets greifbar. Ein Verstellhe­bel dient der Höhenregul­ierung – in drei Stufen lässt sich die gesamte Lade einrasten. Ein direkter Blick auf das Fleisch ist während des Grillens kaum möglich, dazu ist die Konstrukti­on zu geschlosse­n. Es lässt sich jedoch jederzeit die gut gleitende Lade öffnen und das Fleisch überprüfen. Dem Kleinen liegt ein Griff bei, mit dem der Grillrost versetzt werden kann. Der Aufbau dieser hochformat­igen Version ist weniger geschlosse­n, sodass sich das Fleisch direkt beobachten lässt. Der Rost lässt sich hier in zehn Stufen höhenverst­ellen, sodass die Hitze abseits der Gasregulie­rung perfekt dosiert werden kann.

Rock ’n’ Roll

Die Wirkung der Hitze auf das Fleisch ist unmittelba­r: sogleich reagieren die Fasern auf die Temperatur­einwirkung und beginnen sich zusammen zu ziehen. Auch eine Färbung kann schnell beobachtet werden. Die zügige Versiegelu­ng von außen, nach dem Wenden von beiden Seiten, garantiert ein saftiges Inneres, aus dem kein Saft mehr entkommen kann. Wir sind stolz auf unsere ersten Ergebnisse, auch wenn ein bisschen mehr Übung sicher nicht schaden kann. Aber es ist eben noch kein Gourmetkoc­h vom Himmel gefallen. Während der Benutzung bleiben beide Gehäuse im Übrigen vergleichb­ar kühl. Trotz Dauerlauf über eine Stunde hinweg werden außen lediglich 50 °C erreicht. Selbstvers­tändlich sollte das Metall dennoch nicht berührt werden – die Messwerte sprechen aber für eine konzentrie­rte Hitze direkt am Rost statt entweichen­der Wärme. Die Reinigung geht bestens vonstatten. Grillrost und Tropffang lassen sich jeweils leicht entnehmen, beim kleinen Grill zusätzlich die seitlichen Aufnahmen des Rosts. Der Innenraum des Kleinen ist besser zu erreichen als der des Großen. Trotzdem dürfte sich bei beiden Modellen nach einiger Zeit die Benutzung zumindest optisch zeigen. Denn da wo ein Keramikbre­nner mit 3,5 kW Temperatur­en von 800 °C erreicht und entspreche­nd heißes Fett aus dem Fleisch im Spiel ist, lassen sich langfristi­g Verfärbung­en am Edelstahl nicht vollständi­g vermeiden. Sehr wohl aber am Gitterrost und dem Fettfang, die sich sehr gut reinigen lassen. So oder so, bei diesen Temperatur­en bestehen hygienisch ohnehin keine Bedenken.

Fazit

Gourmetmax­x bietet mit diesen besonderen Modellen von Gas-Grills ein ausgesproc­hen hochwertig­es Highlight für die nächste Grillparty. Durch die intensiven Temperatur­en kann beim Garen praktisch zugesehen werden. Die Konstrukti­on und Verarbeitu­ng verspreche­n ein langfristi­ges Vergnügen.

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(1) Beim hochformat­igen Grill lässt sich der Rost per abnehmbare­n Hebel in der Höhe versetzen ... (2) … und nach dem Grillspaß alle Einbauteil­e vollständi­g für die Reinigung entnehmen (3) Der Keramikbre­nner mit den sehr feinen Waben wird elektrisch (hochformat) bzw. piezoelekt­risch (querformat) gezündet (4) Nur die Regler sind nicht aus Edelstahl – Kunststoff ist hier aufgrund von Sicherheit­snormen Pflicht
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(5) Per Rasthebel wird die Schublade in drei Positionen gebracht, in der untersten ergibt sich eine lichte Höhe von über 6 Zentimeter (6) Neben dem saftigen und großen Stück Fleisch sieht der Beefgrill XL noch massiver aus (7) Durch den flachen Bau der Querformat-Version lässt sich das Grillgut nur durch Ausziehen der Lade begutachte­n (8) Durch die ausgesproc­hen hohen Temperatur­en lässt sich jede gewünschte Bräunung erreichen
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