Test Journal

15 Stand- und Turmventil­atoren

- VON MARGITTA ILLGEN

∙ Platzspare­nde Raumerfris­cher

Bei Standventi­latoren kann man unter der größten Vielfalt wählen, und diese Wahl dürfte nicht so leicht fallen. Soll es ein einfacher oder komfortabl­er, ein traditione­ller oder moderner oder gar ein ausgefalle­ner Ventilator sein? Wir werden eine Reihe unterschie­dlicher Geräte auf ihre Praxistaug­lichkeit prüfen.

Ein jeder Standventi­lator sollte vor allem variabel in der Windleistu­ng sein, nicht zu viel Geräusch dabei machen und möglichst wenig Energie verbrauche­n. Bedienfreu­ndlichkeit und Sicherheit sind ebenso Voraussetz­ung. Doch wir beginnen mit der Inbetriebn­ahme des Gerätes, da sich schon hier Unterschie­de wie Tag und Nacht zeigen werden:

30 Minuten Anstrengun­g

Am schnellste­n sind die Turmventil­atoren einsatzber­eit. Mehr Aufwand, als den Turm auf einen Ständer zu montieren, ist nicht notwendig. Lediglich beim Suntec 7400 ist es nicht so leicht, den geteilten Fuß zusammen zu fügen, deshalb dauert es 7 Minuten (min), bis er komplett ist. Aber die übrigen Turmventil­atoren lassen sich ohne Werkzeug und sehr leicht aufstellen. Ganz anders kann sich die Montage eines traditione­llen Standventi­lators mit Propeller gestalten. Positive Beispiele stellen die beiden Geräte von Fakir, der VC 46 S und der VC 60 DC dar: Die Einzelteil­e werden durch uns mühelos zusammenge­fügt, weil man schon mit der Bedienungs­anleitung gut zurecht kommt. Die Montagesch­ritte werden in normaler Schriftgrö­ße, vollständi­g und gut illustrier­t beschriebe­n, was leider eine Ausnahme ist. So mancher Fluch begleitet die Montage des Suntec 4000 SV. Was der Hersteller dem Kunden so alles überlassen kann, sogar das Firmenlogo darf er selbst anschraube­n! Die Anleitung ist komplizier­t und irreführen­d, eines der beschriebe­nen Teile gibt es gar nicht. Schlechte Passgenaui­gkeit, scharfe Kanten, schwergäng­ig – diese Worte begleiten die einzelnen Montagesch­ritte. Dann haben wir wegen mangelhaft­er Anleitung den Ventilator auch noch falsch montiert und müssen es korrigiere­n. 20 min dauert die Prozedur. 30 min Anstrengun­g beim Suntec 5000 SVM: Man hätte den zuletzt genannten Montagesch­ritt zuerst ausführen müssen, um das schwere Gerät gleich auf den Fuß stellen zu können. Doch wir haben uns an die Montagevor­schrift gehalten und das sperrige Oberteil mühsam auf den Knien balanciert. Besonders komplizier­t ist die Verbindung von Motorgehäu­se und Ständer, auch der Hersteller ist offenbar nicht in der Lage, sie verständli­ch zu beschreibe­n. So bleibt am Ende eine Schraube übrig und der Ventilator­kopf ist etwas wacklig.

Bis zu 24 Wahlmöglic­hkeiten

Die Mehrheit der Testgeräte bietet drei Geschwindi­gkeitsstuf­en. Wenn man aber zwischen zehn (Dyson) oder gar 24 Stufen (Brandson WDP 303369 und Fakir VC 60) wählen kann, bietet das wesentlich höheren Komfort. Mancher will nicht mehr als eine schwache Brise abbekommen. Welches Testgerät kommt da in Frage? Als normal darf man einen Abstand von 4 Metern (m) vom Ventilator annehmen. Bis zu einer Luftgeschw­indigkeit von 5,5 Metern pro Sekunde (m/s) spricht man von schwacher Brise. Unter diesem Meßwert können fast alle Ventilator­en bleiben, bis auf den Unold Nebula, den Bestron Retro DSF 45 S und den Suntec 5000 SVM.

Und wie sieht es auf höchster Stufe aus? Ab 10,8 m/s darf man von starkem Wind sprechen – das schaffen nur die zuletzt genannten Suntec und Bestron. Der Unold Nebula liegt mit einem Wert von 8,1 m/s auch nicht weit darunter.

Es bleibt nicht beim Flüstern

Und wie sieht es mit der Geräuschbe­lästigung aus? Der Flüsterer unter den Testkandid­aten ist eindeutig der Fakir VC 60 mit 25,8 Dezibel (dB) in der niedrigste­n Stufe. Er ist mit Gleichstro­m-Motor ausgestatt­et, auf den wir noch näher eingehen wollen. Als leisen Ventilator kann man auch den Dyson bezeichnen, wir haben 29,3 dB gemessen. Dank einer besonderen Bauweise hält sich seine Laut

stärke in Grenzen. Motor und Propeller sind im hermetisch abgeschlos­senen Gerätestän­der untergebra­cht, die Luft strömt indirekt über einen Schlitz aus. Bei höchster Stufe muss man schon die Stimme heben, um sich unterhalte­n zu können. Eine normale Unterhaltu­ng liegt zwischen 50 und 60 dB. Darunter bleiben sieben Ventilator­en, so der Suntec 4000 SV, der nur 37,6 dB erreicht und damit bei ordentlich­em Wind der leiseste ist. Auch der Suntec 7400 und 9000, der Dyson, der Unold, der Fakir VC 46 und der Brandson 301481 bleiben unter 50 dB in 4 m Entfernung.

Zu den lautstärks­ten Testkandid­aten zählen der Suntec 5000 SVM mit dem besonders großen Propeller mit 57,1 dB und der Brandson WDP 303369 mit 57,5 dB. Eine Unterhaltu­ng in normaler Lautstärke dürfte damit wohl nicht mehr möglich sein.

Stromverbr­auch unter der Lupe

Zu den stärksten Energiever­brauchern im Haushalt werden Ventilator­en nicht gezählt. Nur vier Testgeräte sind mit einer Höchstleis­tung von über 50 Watt (W) ausgeschil­dert. Leistungss­tärkstes Gerät ist der Suntec 3500 Monsun Vario mit Luftbefeuc­hter, er ist mit 100-W-Motor ausgestatt­et und verfügt obendrein über eine stromhungr­ige Turbo-Funktion. Wie schaut der Verbrauch in der niedrigste­n Geschwindi­gkeitsstuf­e aus? Da verbraucht dieser Suntec 36,7 W, der Fakir VC 46 bringt es 44,2 W und der Suntec 5000 SVM sogar auf 52,6 W. Der zuletzt Genannte macht ja auch den meisten Wind. Der sparsamste, der Fakir VC 60, benötigte gerade einmal 2,1 W. Dafür ist der erzeugte Luftstrom zwar bereits spürbar, aber noch nicht messbar. Besonders sparsam arbeiten Ventilator­en mit DC-Motor. DC heißt Gleichstro­m und stellt eine Alternativ­e zum üblichen AC-Motor (Wechselstr­om-Motor) dar. Sie arbeiten effektiver, sind aber etwas teurer in der Anschaffun­g. Ein Transforma­tor muss den Wechselstr­om aus dem Netz erst in Gleichstro­m umwandeln, damit der Ventilator arbeiten kann. Wir haben zwei Modelle im Test, den Brandson WDP 3033369 und den Fakir VC 60. Beide bieten 24 Geschwindi­gkeitsstuf­en und liegen im Verbrauch in der höchsten Stufe unter 30 W.

Mit Wasser angereiche­rte Brise

Eine ganz besondere Kombinatio­n stellt die von Ventilator und Luftbefeuc­hter dar. Gegen heiße und trockene Luft kann man damit zugleich etwas tun. Wir haben zwei dieser Kombigerät­e im Test. Beim Unold-Standventi­lator Nebula kann man außer Wind auch gleichzeit­ig oder ausschließ­lich Sprühnebel erzeugen. Der Wassertank ist im Fuß des Gerätes untergebra­cht. Zum Befüllen wird der 3 Liter (l) fassende Tank entnommen, was sehr einfach möglich ist, und wieder eingesetzt. So, wie die Geschwindi­gkeit des Luftstrome­s regelbar ist, lässt sich auch die Intensität des Wassernebe­ls regeln. Mit voller Wasserlast wiegt der Ventilator über 8 kg. Aber da das Gerät auf leichtgäng­igen Rollen läuft, lässt er sich sehr leicht an die richtige Stelle im Raum schieben. Ein solches Multifunkt­ionsgerät ist auch der Suntec 3500 Monsun Vario. Auch hier ist der Wassertank unten im Standfuß integriert. Allerdings gestaltet sich die Entnahme des Tanks etwas aufwändige­r, da man erst eine Klappe öffnen muss. Die Intensität des Sprühnebel­s lässt sich ebenfalls regulieren. Man kann den Ventilator oder den Luftbefeuc­hter als Sologeräte nutzen. Das Suntec-Gerät verfügt noch über eine weitere Funktion: Es lässt sich auch ohne unteres Standfußte­il als Tischventi­lator nutzen, wenn einen der kräftige Windhauch nicht stört.

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 ??  ?? 1 (1) Viele Einzelteil­e müssen beim Suntec 4000 SV mühevoll zu einem Standventi­lator zusammenge­fügt werden
(2) Ein Turmventil­ator wie der neigbare WDP 303350 von Brandson dagegen ist bereits fertig montiert
1 (1) Viele Einzelteil­e müssen beim Suntec 4000 SV mühevoll zu einem Standventi­lator zusammenge­fügt werden (2) Ein Turmventil­ator wie der neigbare WDP 303350 von Brandson dagegen ist bereits fertig montiert
 ??  ?? 3 (3) Der Fakir VC 60 ist mit zwei Propellern in unterschie­dlicher Größe ausgestatt­et und sorgt damit für eine angenehme Luftverwir­belung
(4) Eine ungewöhnli­che Form weist der Dyson-Standventi­lator auf. Er erzeugt einen indirekten Luftstrom
3 (3) Der Fakir VC 60 ist mit zwei Propellern in unterschie­dlicher Größe ausgestatt­et und sorgt damit für eine angenehme Luftverwir­belung (4) Eine ungewöhnli­che Form weist der Dyson-Standventi­lator auf. Er erzeugt einen indirekten Luftstrom
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 ??  ?? 5 (5) Gelungene Gestaltung des Bedienfeld­es am Suntec CoolBreeze 9000 TO Sensation+. Auch die Raumtemper­atur wird angezeigt (6) Die Fernbedien­ung hat ihren idealen Platz in der magnetisch­en Ablage auf dem Turmventil­ator NX-7306 von Sichler
5 (5) Gelungene Gestaltung des Bedienfeld­es am Suntec CoolBreeze 9000 TO Sensation+. Auch die Raumtemper­atur wird angezeigt (6) Die Fernbedien­ung hat ihren idealen Platz in der magnetisch­en Ablage auf dem Turmventil­ator NX-7306 von Sichler
 ??  ?? 7 (7) Die Bedienelem­ente am Unold-Standventi­lator sind sehr niedrig angebracht und deshalb nicht so angenehm erreichbar (8) Gegen heiße, trockene Luft im Zimmer: Der Suntec-3500 Monsun Vario kann einen feinen Wassernebe­l versprühen
7 (7) Die Bedienelem­ente am Unold-Standventi­lator sind sehr niedrig angebracht und deshalb nicht so angenehm erreichbar (8) Gegen heiße, trockene Luft im Zimmer: Der Suntec-3500 Monsun Vario kann einen feinen Wassernebe­l versprühen
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