15 Stand- und Turmventilatoren
∙ Platzsparende Raumerfrischer
Bei Standventilatoren kann man unter der größten Vielfalt wählen, und diese Wahl dürfte nicht so leicht fallen. Soll es ein einfacher oder komfortabler, ein traditioneller oder moderner oder gar ein ausgefallener Ventilator sein? Wir werden eine Reihe unterschiedlicher Geräte auf ihre Praxistauglichkeit prüfen.
Ein jeder Standventilator sollte vor allem variabel in der Windleistung sein, nicht zu viel Geräusch dabei machen und möglichst wenig Energie verbrauchen. Bedienfreundlichkeit und Sicherheit sind ebenso Voraussetzung. Doch wir beginnen mit der Inbetriebnahme des Gerätes, da sich schon hier Unterschiede wie Tag und Nacht zeigen werden:
30 Minuten Anstrengung
Am schnellsten sind die Turmventilatoren einsatzbereit. Mehr Aufwand, als den Turm auf einen Ständer zu montieren, ist nicht notwendig. Lediglich beim Suntec 7400 ist es nicht so leicht, den geteilten Fuß zusammen zu fügen, deshalb dauert es 7 Minuten (min), bis er komplett ist. Aber die übrigen Turmventilatoren lassen sich ohne Werkzeug und sehr leicht aufstellen. Ganz anders kann sich die Montage eines traditionellen Standventilators mit Propeller gestalten. Positive Beispiele stellen die beiden Geräte von Fakir, der VC 46 S und der VC 60 DC dar: Die Einzelteile werden durch uns mühelos zusammengefügt, weil man schon mit der Bedienungsanleitung gut zurecht kommt. Die Montageschritte werden in normaler Schriftgröße, vollständig und gut illustriert beschrieben, was leider eine Ausnahme ist. So mancher Fluch begleitet die Montage des Suntec 4000 SV. Was der Hersteller dem Kunden so alles überlassen kann, sogar das Firmenlogo darf er selbst anschrauben! Die Anleitung ist kompliziert und irreführend, eines der beschriebenen Teile gibt es gar nicht. Schlechte Passgenauigkeit, scharfe Kanten, schwergängig – diese Worte begleiten die einzelnen Montageschritte. Dann haben wir wegen mangelhafter Anleitung den Ventilator auch noch falsch montiert und müssen es korrigieren. 20 min dauert die Prozedur. 30 min Anstrengung beim Suntec 5000 SVM: Man hätte den zuletzt genannten Montageschritt zuerst ausführen müssen, um das schwere Gerät gleich auf den Fuß stellen zu können. Doch wir haben uns an die Montagevorschrift gehalten und das sperrige Oberteil mühsam auf den Knien balanciert. Besonders kompliziert ist die Verbindung von Motorgehäuse und Ständer, auch der Hersteller ist offenbar nicht in der Lage, sie verständlich zu beschreiben. So bleibt am Ende eine Schraube übrig und der Ventilatorkopf ist etwas wacklig.
Bis zu 24 Wahlmöglichkeiten
Die Mehrheit der Testgeräte bietet drei Geschwindigkeitsstufen. Wenn man aber zwischen zehn (Dyson) oder gar 24 Stufen (Brandson WDP 303369 und Fakir VC 60) wählen kann, bietet das wesentlich höheren Komfort. Mancher will nicht mehr als eine schwache Brise abbekommen. Welches Testgerät kommt da in Frage? Als normal darf man einen Abstand von 4 Metern (m) vom Ventilator annehmen. Bis zu einer Luftgeschwindigkeit von 5,5 Metern pro Sekunde (m/s) spricht man von schwacher Brise. Unter diesem Meßwert können fast alle Ventilatoren bleiben, bis auf den Unold Nebula, den Bestron Retro DSF 45 S und den Suntec 5000 SVM.
Und wie sieht es auf höchster Stufe aus? Ab 10,8 m/s darf man von starkem Wind sprechen – das schaffen nur die zuletzt genannten Suntec und Bestron. Der Unold Nebula liegt mit einem Wert von 8,1 m/s auch nicht weit darunter.
Es bleibt nicht beim Flüstern
Und wie sieht es mit der Geräuschbelästigung aus? Der Flüsterer unter den Testkandidaten ist eindeutig der Fakir VC 60 mit 25,8 Dezibel (dB) in der niedrigsten Stufe. Er ist mit Gleichstrom-Motor ausgestattet, auf den wir noch näher eingehen wollen. Als leisen Ventilator kann man auch den Dyson bezeichnen, wir haben 29,3 dB gemessen. Dank einer besonderen Bauweise hält sich seine Laut
stärke in Grenzen. Motor und Propeller sind im hermetisch abgeschlossenen Geräteständer untergebracht, die Luft strömt indirekt über einen Schlitz aus. Bei höchster Stufe muss man schon die Stimme heben, um sich unterhalten zu können. Eine normale Unterhaltung liegt zwischen 50 und 60 dB. Darunter bleiben sieben Ventilatoren, so der Suntec 4000 SV, der nur 37,6 dB erreicht und damit bei ordentlichem Wind der leiseste ist. Auch der Suntec 7400 und 9000, der Dyson, der Unold, der Fakir VC 46 und der Brandson 301481 bleiben unter 50 dB in 4 m Entfernung.
Zu den lautstärksten Testkandidaten zählen der Suntec 5000 SVM mit dem besonders großen Propeller mit 57,1 dB und der Brandson WDP 303369 mit 57,5 dB. Eine Unterhaltung in normaler Lautstärke dürfte damit wohl nicht mehr möglich sein.
Stromverbrauch unter der Lupe
Zu den stärksten Energieverbrauchern im Haushalt werden Ventilatoren nicht gezählt. Nur vier Testgeräte sind mit einer Höchstleistung von über 50 Watt (W) ausgeschildert. Leistungsstärkstes Gerät ist der Suntec 3500 Monsun Vario mit Luftbefeuchter, er ist mit 100-W-Motor ausgestattet und verfügt obendrein über eine stromhungrige Turbo-Funktion. Wie schaut der Verbrauch in der niedrigsten Geschwindigkeitsstufe aus? Da verbraucht dieser Suntec 36,7 W, der Fakir VC 46 bringt es 44,2 W und der Suntec 5000 SVM sogar auf 52,6 W. Der zuletzt Genannte macht ja auch den meisten Wind. Der sparsamste, der Fakir VC 60, benötigte gerade einmal 2,1 W. Dafür ist der erzeugte Luftstrom zwar bereits spürbar, aber noch nicht messbar. Besonders sparsam arbeiten Ventilatoren mit DC-Motor. DC heißt Gleichstrom und stellt eine Alternative zum üblichen AC-Motor (Wechselstrom-Motor) dar. Sie arbeiten effektiver, sind aber etwas teurer in der Anschaffung. Ein Transformator muss den Wechselstrom aus dem Netz erst in Gleichstrom umwandeln, damit der Ventilator arbeiten kann. Wir haben zwei Modelle im Test, den Brandson WDP 3033369 und den Fakir VC 60. Beide bieten 24 Geschwindigkeitsstufen und liegen im Verbrauch in der höchsten Stufe unter 30 W.
Mit Wasser angereicherte Brise
Eine ganz besondere Kombination stellt die von Ventilator und Luftbefeuchter dar. Gegen heiße und trockene Luft kann man damit zugleich etwas tun. Wir haben zwei dieser Kombigeräte im Test. Beim Unold-Standventilator Nebula kann man außer Wind auch gleichzeitig oder ausschließlich Sprühnebel erzeugen. Der Wassertank ist im Fuß des Gerätes untergebracht. Zum Befüllen wird der 3 Liter (l) fassende Tank entnommen, was sehr einfach möglich ist, und wieder eingesetzt. So, wie die Geschwindigkeit des Luftstromes regelbar ist, lässt sich auch die Intensität des Wassernebels regeln. Mit voller Wasserlast wiegt der Ventilator über 8 kg. Aber da das Gerät auf leichtgängigen Rollen läuft, lässt er sich sehr leicht an die richtige Stelle im Raum schieben. Ein solches Multifunktionsgerät ist auch der Suntec 3500 Monsun Vario. Auch hier ist der Wassertank unten im Standfuß integriert. Allerdings gestaltet sich die Entnahme des Tanks etwas aufwändiger, da man erst eine Klappe öffnen muss. Die Intensität des Sprühnebels lässt sich ebenfalls regulieren. Man kann den Ventilator oder den Luftbefeuchter als Sologeräte nutzen. Das Suntec-Gerät verfügt noch über eine weitere Funktion: Es lässt sich auch ohne unteres Standfußteil als Tischventilator nutzen, wenn einen der kräftige Windhauch nicht stört.