5 Bodenventilatoren
∙ Volle Windkraft
Nicht von ungefähr bezeichnet man Bodenventilatoren auch als „Windmaschinen“– denn sie können lange Haare in Unordnung, Schwitzende zum Frösteln, Gardinen zum Wehen und frische Luft in Null-Komma-Nix bringen. Wir haben den „Kampf“mit fünf Geräten aufgenommen.
So ein großer Bodenventilator sieht schon etwas nach Abenteuer aus. Mancher sieht sich vielleicht schon in rauer, stürmischer See? Aber das Gerät soll ja nur die Sommerhitze aus der Wohnung rasch vertreiben. Und anschließend für eine angenehme Wohlfühl-Atmosphäre sorgen. Wenn die Gäste beeindruckt sind von der Größe der Windmaschine – dann kann das dem Ego auch nicht schaden.
Bis zu Sturmstärke
Wer Wert auf ein Statussymbol und viel Wind legt, wird mit dem Cool Breeze 5000 BV von Suntec gewiss zufrieden gestellt. Das größte der drei Testgeräte verfügt über eine Maximalleistung von 145 Watt (W), einen Propellerdurchmesser von 50 Zentimeter (cm) und bringt es auf einen Wind von maximal 23,7 Metern pro Sekunde (m/s), was einem ausgewachsenen Sturm entspricht. Gemessen wurde dies allerdings in 2 Meter (m) Entfernung. In einem Abstand von 6 m ist der Wind schon stark abgeflaut, seine Stärke beträgt nur noch ein Drittel. Etwas gemäßigter geht es mit der Windmaschine 45 cm (Zahlenangabe entspricht dem Propeller-Durchmesser) von Brandson zu. Das 120-W-Gerät bringt es auf eine Windstärke von 21,7 m/s in einer Distanz von 2 m. In 6 m Entfernung bläst es aber noch mit beachtlichen 10 m/s. Die große Brandson-Windmaschine kann die Raumluft offensichtlich etwas nachhaltiger in Bewegung versetzen als es die von Suntec vermag. Die Brandson-Windmaschine 30 cm, der kleine Bruder des zuvor Genannten, liegt bei 9,5 m/s. Das entspricht einer frischen Brise. In 6 m Entfernung ist nur noch eine leichte Brise von 2,6 m/s zu spüren. Zwischen beiden Brüdern einordnen lässt sich der Bestron DFA 40, sowohl nach der Größe als auch nach der Leistung.
Begleiterscheinungen
Die Suntec-Windmaschine steht mit einem Gewicht von nahezu 7 Kilogramm natürlich sicher auf dem Fußboden. Allerdings beginnt das Gerät zu vibrieren, sobald der Propeller auf Touren kommt. Schon in der niedrigsten Windstufe macht sich ein starkes Laufgeräusch bemerkbar. Und in der höchsten Stufe kommt ein lautes Brummen hinzu. Wir messen in 2 m Distanz einen Geräuschpegel von 66,8 Dezibel (dB(A)). Ab 65 dB(A), so wurde es in Untersuchungen festgestellt, stellt Lärm bereits einen Stressfaktor für die Menschen dar. Allerdings kann der große Suntec mit seinem extra langen Kabel von knapp 2 m und Ösen an der Rückseite des Korbes zum Aufwickeln des Kabels einen Pluspunkt einfahren. Und die Funktionstasten erweisen sich als etwas leichter bedienbar als die der Brandson-Geräte.
Bei den beiden „Brüdern“von Brandson und dem Bestron-Bodenventilator vibriert nichts, sie geben während des Laufes keine störenden Nebengeräusche von sich. Allerdings ist der große Bruder mit einem maximalen Geräuschpegel von 64,4 dB(A) auch nicht gerade leise, wenn man bedenkt, dass eine normale Unterhaltung mit 60 dB(A) veranschlagt wird. Da muss man bereits die Stimme heben, um den Ventilator zu übertönen, will man sich im Zimmer unterhalten. Die Bodenventilatoren sind so konstruiert, dass sie um rund 90 Grad vertikal schwenkbar sind. Damit kann man den starken Wind sogar an die Decke lenken und ist damit nur noch einem indirekten Luftstrom ausgesetzt, was die für manche sicher unangenehme Zugluft vermeiden kann. Allerdings muss man ein wenig auf seine Finger (oder die Finger der lieben Kleinen) aufpassen, weil man sich beim Schwenken des Ventilator-Korbes leicht quetschen könnte. Ansonsten bietet der Schutzkorb um die rotierenden Ventilatorflügel in jedem Fall ausreichend Sicherheit vor Verletzun
gen. Auch die Montage eines Bodenventilators macht den geringsten Aufwand im Verhältnis zu vielen anderen Ventilator-Varianten, weil sie zumeist bereits weitgehend vormontiert sind und über weniger Einzelteile verfügen wie Tischoder Standventilatoren. Sie verfügen ja auch prinzipiell über eine Funktion weniger als andere Ventilatoren, sie können sich nicht selbständig hin und her bewegen.
Für den Dauerbetrieb geeignet?
Die großen Propellerflügel sind natürlich in der Lage, im Raum schnell für einen wirksamen Luftaustausch zu sorgen. Sobald eine annehmbare Raumtemperatur erreicht ist, kann der Ventilator langsamer laufen. Doch möchte man über Stunden der Windmaschine ausgesetzt sein? Wir messen Wind und Geräuschpegel sowie den Energieverbrauch auch beim Betrieb in der niedrigsten Stufe. Das kräftigste Testgerät, der Suntec, erzeugt selbst in der ersten Stufe eine frische Brise von 13 m/s, der große Brandson sogar 13,5 m/s und der kleine Brandson nur eine schwache Brise von 5,3 m/s, das lässt sich aushalten. Der Bestron DFA 40 liegt wieder zwischen den beiden Brandson-Brüdern. Und wie sieht es mit der Lautstärke aus? Der Suntec und der große Brandson machen ein Geräusch von rund 57 dB(A) und übertreffen damit bereits eine leise Unterhaltung. Der kleine Brandson punktet mit 41,3 dB(A), was in etwa leiser Musik entspricht. Und auch hier liegt der Bestron wieder in der Mitte. Alle Angaben sind auf 2 m Entfernung bezogen.
Bei größerem Abstand vom Ventilator wird das Geräusch natürlich erträglicher. Nicht zu vernachlässigen ist der Stromverbrauch bei stundenlangem Betrieb. Der kleine Brandson verbraucht in der niedrigsten Betriebsstufe 31 Watt (W), Als größter Stromfresser erweist sich der große Brandson mit 101 W.
Komfort beim Camping
Eine tolle Idee stellt ein Akku-betriebener Ventilator für Campingfreunde dar, wie der Bestron AOD 12 ACCU. Er ist leicht, leise und stufenlos regelbar. Und vor allem ist er so ausgestattet, dass er auch im Freien aufgestellt werden kann, er scheint zumindest gegen Spritzwasser geschützt zu sein. Beim Einschalten kann er im Raum (bzw. im Zelt oder Wohnwagen) einen so geringen Luftzug erzeugen, dass er kaum messbar – aber allerdings bereits angenehm fühlbar – ist. In der höchsten Stufe übertrifft sein Luftzug sogar den der gleich großen Brandson-Windmaschine 30 cm. An diesem Ventilator kann man sich auch nicht die Finger klemmen, denn er kann mit Drehgriffen komfortabel in der Vertikalen ausgerichtet werden.
Die kleine Akku-Windmaschine ist zünftig mit einem matt schimmernden, olivgrünen Lack überzogen. Zudem hat sie einen praktischen USB-Anschluss, man kann damit z. B. das Smartphone aufladen oder eine LED-Lampe anschließen. Wie aus der Bedienanleitung zu erfahren ist, braucht es bis zum vollen Aufladen des Akkus etwa zwei Stunden. Ein Netzadapter gehört natürlich zum Lieferumfang. Eine Reihe Ladekontrollleuchten zeigt den Ladezustand des Akkus an. Zur Reinigung des Ventilators – was nach einer heißen Camping-Saison sicher angesagt ist – soll man Handfeger oder Staubsauger einsetzen. Es wird offenbar nur von lose sitzendem Staub ausgegangen, denn davon, den Ventilator auseinander zu nehmen, um die Flügel abwischen zu können, ist nicht die Rede. Das bringt uns noch auf die Idee, auf die außergewöhnlich lange Garantie von fünf Jahren zu verweisen, die von Bestron gewährt wird. Schäden durch unsachgemäße Behandlungen werden aber garantiert nicht kostenlos behoben.