4 Gartenhäcksler
∙ Welcher mulcht am besten?
Nicht alle Gartenabfälle passen auf den Komposthaufen, denn der klassische Grünschnitt verrotet hier nicht. Zur Verwertung eignen sich Gartenhäcksler ideal, denn aus Zweigen und dünnen Ästen wird hier der perfekte Rindenmulch gehäckselt, der zum Beispiel auf Blumenbeeten das Unkraut fernhält.
Vier Geräte stellen sich dem fairen Vergleich, wobei ein Modell in diesem Jahr aus der Reihe fällt. Neben den drei Walzenhäckslern von Black+Decker, Bosch und Stihl, sind beim Modell Alpina die Messer auf einer rotierenden Scheibe montiert. Das gehäckselte Material fällt darüber hinaus auch nicht in eine Kunststoffkiste wie bei den anderen drei Probanden, sondern füllt einen Sack, der schneller entleert werden kann. Aber der Reihe nach...
Kinderleichter Aufbau
Auch bei den Gartengeräten geht die Entwicklung in großen Schritten voran, was uns schon beim Aufbau bewiesen wird: Stihl macht es Kunden am einfachsten und liefert seinen Häcksler komplett fertig aufgebaut. Die Arbeitseinheit ist eingeklappt im Auffangbehälter verstaut und wird einfach nach oben gezogen und verriegelt. Schon kann es losgehen. Fast genauso schnell geht es beim Bosch AXT 25 TC, hier liegt nur der Einfülltrichter nach dem Auspacken im Fangkorb und wird einfach an der Oberseite des Häckslers festgeklippt. Beim Biomaster von Alpina muss das „Fahrgestell“mit zwei Schrauben fixiert werden. Lediglich der Black+Decker muss vom Kunden aufgebaut werden. Aber auch hier sind es nicht mehr als acht Schrauben bzw. Muttern und schon kann das große Häckseln starten.
Walze mit „Turbine Cut“
Die Funktion der Walzenhäcksler ist schnell erklärt: Die genannte Walze steckt im Inneren des Gerätes und drehtsich Richtung Fangbehälter. Von oben eingeschobene Zweige und Äste werden also nach unten durchgezogen. Da die Walze aber nicht glatt ist, sondern seitlich eher wie ein Stern mit extrem scharfen Spitzen, den Messern, aussieht, wird der Grünschnitt in ca. zwei Zentimeter dicke Häppchen gehäckselt. Ist ein Ast zu dick, bleibt die Walze gern einmal stecken und das Gerät schaltet automatisch ab. Auf Knopfdruck kann die Walze aber in die entgegengesetzte Richtung drehen und das zu feste Material wird wieder nach oben transportiert. Steckt es zu fest, kann über ein seitliches Rad das Schneidwerk, also die gegenüberliegende Wand zur Walze gelockert werden und schon läuft wieder alles. Ist das Schneidwerk bzw. die Andruckplatte zu locker eingestellt, dann werden die Zweige nicht komplett gehäckselt. Ist es zu fest angezogen, kann sich die Walze nicht drehen und die Messer bleiben an der Platte hängen und stumpfen ab. Hier ist etwas Fingergefühl gefragt. Bosch hat beim AXT die Walze nicht zylindrisch mit durchgehend gleichem Durchmesser gestaltet, sondern konisch. Somit werden die Zweige nicht gleichmäßig geschnitten, sondern durch den immer kleiner werdenden Umfang der Walze scheinbar gleich noch weiter aufgerissen (Bild 2). Bosch selbst bezeichnet dies als „Turbine-Cut“, denn der Abfall kann zudem zwischen den Messern durchfallen, was ein Verstopfen gut zu verhindern weiß (Bild 7).
Rotierende Messer
Die rotierende Scheibe des Alpina ist mit zwei Messern ausgestattet und arbeitet ähnlich einer Küchenmaschine, mit der man Gurken in Scheiben schneidet. Mit einer hohen Drehzahl und voller Kraft werden die Zweige und Äste in schöne, wenige Millimeter dünne Scheiben zerschnetzelt (Bild 2). Ist ein Ast doch mal zu dick, erhöht der Motor seine Leistung und die Drehzahl geht hörbar nach oben. Kraftvoll arbeitet der Alpina sich durch den Grünschnitt. Da die Messer im Winkel von ca. 45 Grad rotieren, rutscht das Material fast von allein nach unten. Achtung ist geboten, werden Äste per Hand nachgeschoben: Das
Hacken der Messer versetzt das Schnittgut in Vibrationen und starke Stöße können bei allzu dicken Ästen spürbar werden, wenn keine Handschuhe verwendet werden.
Sicherheit geht vor
Damit keine Hände von unten in den Häcksler greifen und verletzt werden, sind die Geräte mit Auffangbehälter extra gesichert. Sie funktionieren nur bei eingeschobener und verriegelter Box. Bis auf Stihl haben die Hersteller ihren Modellen auch einen Stopfer beigelegt, mit dem das Schnittgut nachgeschoben werden kann, ohne dass die Hände in die Nähe der Messer gelangen.
Fazit
Am besten funktioniert der Bosch AXT 25 TC, er bleibt im Test auch bei größeren Durchmessern kaum stecken und zerkleinert den Grünschnitt optimal. Am platzsparendsten von allen Modellen lässt sich der GHE 140 L von Stihl verstauen und der Black+Decker kann vor allem mit seinem guten Preis punkten. Leicht und günstig ist der Alpina CH 2.2 E, der mit einem rotierenden Messersystem ausgestattet ist, welches dem Bediener etwas mehr Arbeit abfordert, da das Schnittgut manuell nachgeschoben werden muss. Generell gilt, dass alle Gartenhäcksler prima Mulch für die Beete herstellen.