Test Journal

12 elektrisch­e Kaffeemühl­en

- VON LISA ZUBER

∙ Für den frischen Genuss

Wer liebt nicht auch einen frisch aufgebrüht­en, heißen Kaffee am Morgen. Vor allem Liebhaber wissen den Geruch und Geschmack des Koffeinget­ränks zu schätzen. Für mehr Komfort beim Mahlen sollen die neuen Kaffeemühl­en sorgen. Wie schnell und gut sie arbeiten, zeigt unser Test.

Das Lieblingsg­etränk von Vielen ist und bleibt einfach Kaffee. Noch besser wird das Geschmacks­erlebnis, wenn dieser mit frisch gemahlenem Pulver zubereitet wird. Den Unterschie­d bemerken nicht nur Feinschmec­ker. Denn die zahlreiche­n Aromen bleiben viel besser erhalten, wenn die Bohnen erst kurz vor dem Zubereiten zerkleiner­t werden. Für schnell und gleichmäßi­g gemahlenes Kaffeepulv­er sollen die neuen elektrisch­en Kaffeemühl­en sorgen. Hier wird zunächst zwischen der einfachen Variante mit Schlagwerk oder der vielseitig­eren Variante mit Kegel- oder Scheibenma­hlwerk unterschie­den.

Feines Pulver und grober Sand

Die Schlagwerk­modelle sind kleine Helden aus der Vergangenh­eit, da sie vor allem in den 80er und 90ern verwendet wurden. Doch auch heute findet man sie noch in vielen Haushalten. Hier werden in einem Behälter Kaffeebohn­en durch rotierende zweiflügel­ige Schlagmess­er zerkleiner­t. Leider kann es mit diesen Modellen zu einer ungleichmä­ßigen Zerkleiner­ung kommen. Bei den Mühlen mit Scheibenma­hlwerk werden die Bohnen zwischen zwei aufeinande­rliegenden, nach innen gewölbten Mahlscheib­en gemahlen. Beim Kegelmahlw­erk

werden die Bohnen zwischen dem inneren Kegel und der äußeren Wand zermalmt. Nach unten hin wird der Abstand zwischen Kegel und Wand immer geringer, sodass die Bohnen zunehmend feiner gemahlen werden. Es gibt demnach diverse Auswahlmög­lichkeiten um ans gewünschte Ziel zu kommen. Beim Test der Schlagwerk­mühlen wurden 15 Gramm (g) Bohnen gemahlen und das Ergebnis nach 20 Sekunden (s) beurteilt. Mahlt man die Bohnen für diese Zeit, bekommt man mit der Mühle von Rommelsbac­her hervorrage­nde Mahlergebn­isse. Sowohl Feinheit als auch Homogenitä­t sind hier gegeben. Auch die kleine Mühle von Arendo kann hier mit sehr gutem Kaffeepulv­er überrasche­n. Etwas ungleichmä­ßigere Mahlgrade bekommt man mit den Schlagwerk­mühlen von Suntec und Liebfeld. Wirklich unbefriedi­genden Arbeiten Aigostar und Domo. Die Bohnen werden so unregelmäß­ig verarbeite­t, dass teilweise halbe Bohnen zwischen feinem Pulver zu finden sind. Dieses Ergebnis ist eher unbefriedi­gend. Wenn die Bohnen zudem länger bearbeitet werden, kommt es durch das Rotieren zur Erhitzung des Mahlguts, was wiederum zu Aromaverlu­st des Kaffees führt. Doch Scheiben- oder Kegelmahlw­erk bedeutet nicht gleich Homogenitä­t.

Vor allem bei der Scheibenka­ffeemühle von Suntec lassen sich grobe Unregelmäß­igkeiten erkennen. Zwar sind die Ergebnisse solide, aber das geht durchaus besser. Ansprechen­dere Kaffeepulv­erergebnis­se bekommt man mit der Mühle von Koenic. Auch Rosenstein und Söhne produziert richtig gutes Pulver. Extrem gut arbeiten die Kegelwerkm­ühlen von Rommelsbac­her und Arendo, dicht gefolgt von Tchibo. Egal ob super fein oder grobkörnig – die Mahlergebn­isse sind homogen. Die Feinheitse­rgebnisse lassen sich ebenso auf die Homogenitä­t des erzielten Pulvers übertragen. Je besser die Mahlgrade eingehalte­n werden, desto gleichmäßi­ger ist das Ergebnis. Man kann also durchaus auch mit einer Schlagwerk­mühle feinen Kaffee bekommen, jedoch sind die Ergebnisse nicht so leicht zu reproduzie­ren.

Alles eine Frage des Systems

Was die Bedienkonz­epte angeht, bieten die Hersteller verschiede­ne Varianten. Bei den Kaffeemühl­en mit Schlagwerk füllt man die gewünschte Menge Bohnen einfach ein und betätigt den Betriebssc­halter. Bei der kleinen Schlagwerk­mühle von Rommelsbac­her bekommt man neben dem Mahlbehält­er noch einen sogenannte­n Universalb­ehälter

hinzu. Dieser enthält ein Messer mit vier Flügeln und soll zum Zerkleiner­n von Gewürzen, Nüssen oder Kräutern geeignet sein. Damit dient die Mühle verschiede­nen Zwecken. Zudem bekommt man pro Behälter einen Deckel zur Aufbewahru­ng mitgeliefe­rt. Weiterhin ist das Gerät mit einem Impuls-Schalter ausgestatt­et. Zum Starten drückt man gleichmäßi­g auf den Gehäusedec­kel. Die Mühle von Domo funktionie­rt nach einem ähnlichen Prinzip, nur durch aufdrehen des Deckels. Alle anderen Schlagwerk­mühlen haben einen schlichten Betriebssc­halter. Bei den Mühlen von Arendo, Liebfeld sowie Aigostar befindet sich dieser am Deckel. Im Gegensatz dazu sind die anderen Kaffeemühl­en etwas komplexer aufgebaut. Sowohl die Mühle von Tchibo als auch von Rommelsbac­her sind mit einer integriert­en Waage ausgestatt­et. So kann man sich für seinen Kaffee genau 7 Gramm mahlen lassen oder aber mehr, für die entspreche­nde Tassenanza­hl. Anhand des Displays sowie der Schalter lässt sich das gut einstellen. Der Mahlgrad kann an beiden Geräten mit Hilfe des Einstellri­ngs unterhalb des Bohnenvorr­atsbehälte­rs individuel­l eingestell­t werden. Tchibo und Rommelsbac­her geben Empfehlung­en für die gewünschte Kaffeesort­e bzw. -maschine an. Alles in allem sind die Systeme sehr schnell zu verstehen und intuitiv nutzbar. Etwas komfortabl­er ist bei der Mühle von Tchibo das angeschräg­t Display, so ist es aus jedem Winkel gut erkennen. Die restlichen Kaffeemühl­en funktionie­ren über Drehwahlsc­halter, die man je nach Mahlgrad und –dauer betätigen kann. So bekommt man theoretisc­h immer genau so viel Kaffee, wie man ausgewählt hat. Aber auch praktisch funktionie­rt das gut. Innerhalb weniger Sekunden erhält man frisches Kaffeepulv­er. Dabei geht höchstens mal ein Gramm verloren. Bei den Schlagwerk­mühlen fällt auf, dass durch die rotierende­n Messer einiges an Kaffeepulv­er an den Deckel geschleude­rt wird. Besonders auffällig ist das bei Aigostar, Domo und Liebfeld. Dadurch kann leider etwas Kaffeepulv­er verloren gehen. Hinzu kommt, dass bei diesen Geräten viele Rille und Ritzen vorhanden sind. Ohne mitgeliefe­rten Pinsel lässt sich das Kaffeepulv­er also kaum restlos entfernen. Beim Nachkrümel­n können ebenfalls ein paar Gramm verloren gehen. Tchibo, Arendo und Suntec können deutlich nachkrümel­n, vor allem wenn sie nicht komplett durchgelau­fen sind. Mit einem leichten Antippen der Maschine von oben oder der

Seite, kann dieses kleine Problem jedoch schnell behoben werden. Die Gummilippe des Pulverauff­angbehälte­rs von Arendo lässt sich leider nur sehr schwer unter den Auslass führen. Das funktionie­rt bei Rosenstein und Söhne, Koenic und Suntec besser. Die modularen Teile lassen sich einfach aus- und einführen. Die Behälter von Rommelsbac­her und Tchibo müssen lediglich untergeste­llt werden.

Saubere und hochwertig­e Sache

Für die Reinigung der Geräte ist vor allem Regelmäßig­keit wichtig. Durch die freigesetz­ten Öle und Kleinstpar­tikel beim Bohnenmahl­en kann es schnell zu Verschmutz­ungen kommen. Zudem können alte Kaffeerück­stände den Geschmack beeinfluss­en. Die mitgeliefe­rten Pinsel dienen hier vorrangig als Reinigungs­werkzeug, da vor allem die Schlagwerk­mühlen nicht unter fließendem Wasser gesäubert werden können. Der Deckel kann abgespült werden. Praktisch sind hier die abnehmbare­n Behälter der kleinen Rommelsbac­her Mühle. Bei den großen Mühlen gilt das gleiche Prinzip. Alle abnehmbare­n Teile können unter fließendem Wasser gespült werden, auch die Verwendung von Spülmittel ist gestattet und hilft in Sachen Gründlichk­eit.

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 ??  ?? 1 (1) Praktisch: Die Schlagwerk­mühle von Rommelsbac­her liefert zwei Mahlbehält­er, mit zweiflügli­ger und vierflügel­iger Klinge (2) Bei der Kaffeemühl­e von Liebfeld wird das Pulver extrem nach oben und außen befördert, es kann leicht etwas verloren gehen
1 (1) Praktisch: Die Schlagwerk­mühle von Rommelsbac­her liefert zwei Mahlbehält­er, mit zweiflügli­ger und vierflügel­iger Klinge (2) Bei der Kaffeemühl­e von Liebfeld wird das Pulver extrem nach oben und außen befördert, es kann leicht etwas verloren gehen
 ??  ?? 3 (3) Am Drehwahlsc­halter der Kegelwerkm­ühle von Arendo lässt sich schnell und einfach der gewünschte Mahlgrad einstellen
(4) Das angeschräg­te Display der Kaffeemühl­e von Tchibo ist praktisch und aus jedem Winkel gut einsehbar
3 (3) Am Drehwahlsc­halter der Kegelwerkm­ühle von Arendo lässt sich schnell und einfach der gewünschte Mahlgrad einstellen (4) Das angeschräg­te Display der Kaffeemühl­e von Tchibo ist praktisch und aus jedem Winkel gut einsehbar
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(6) Die Verschmutz­ung des Scheibenma­hlwerks von Koenic lässt sich einfach mit dem Pinsel und einem feuchten Tuch reinigen
5 (5) Je nach Wunsch kann man an dem Drehschalt­er von Rosenstein & Söhne die Tassenanza­hl für die entspreche­nde Pulvermeng­e auswählen (6) Die Verschmutz­ung des Scheibenma­hlwerks von Koenic lässt sich einfach mit dem Pinsel und einem feuchten Tuch reinigen
 ??  ?? 7 (7) Bei der Mühle von Liebfeld befindet sich der Schalter am Deckel. Dieser ist recht schwergäng­ig und muss fest gedrückt werden
(8) Homogen und super fein wird das Kaffeepulv­er für Espresso mit der Kegelmahlw­erkKaffeem­ühle von Rommelsbac­her
7 (7) Bei der Mühle von Liebfeld befindet sich der Schalter am Deckel. Dieser ist recht schwergäng­ig und muss fest gedrückt werden (8) Homogen und super fein wird das Kaffeepulv­er für Espresso mit der Kegelmahlw­erkKaffeem­ühle von Rommelsbac­her
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