5 Waffeleisen
∙ Fluffiges Naschvergnügen
Wer weder Lust noch Zeit zum Kuchenbacken hat, aber trotzdem nicht auf eine süße Nascherei am Nachmittag verzichten möchte, für den sind selbstgemachte Waffeln die ideale Alternative. Sie sind schnell zubereitet und lassen sich nach individuellem Geschmack verfeinern. Mit dem richtigen Waffeleisen ein Kinderspiel.
Über die perfekte Waffel lässt sich streiten. Viele Waffelliebhaber besitzen ihr eigenes Teigrezept, welches über die Jahre optimiert wurde und streng gehütet wird. Die einen schwören auf einen Schuss Mineralwasser für luftigeren Teig, die anderen fügen Buttermilch hinzu oder greifen ganz klassisch zur Milch. Und auch beim Garnieren der fertigen Waffeln sind die Möglichkeiten vielfältig: ob mit Puderzucker, Marmelade, Schlagsahne, Früchten, Apfelmus, Schokocreme oder einfach ohne alles hier kann nach Lust und Laune ausprobiert und kombiniert werden. Wer hier Inspiration braucht, für den finden sich praktischerweise in den Bedienungsanleitungen einige Rezeptvorschläge. Doch nicht nur auf Teig und Topping kommt es an, auch die Form der Waffel spielt eine entscheidende Rolle. Die einen mögen lieber knusprige Herzwaffeln, während die anderen fluffige belgische Waffeln vorziehen. Zum Glück gibt es für jede Vorliebe das richtige Waffeleisen. Wir haben drei Herzwaffeleisen und zwei Modelle für belgische Waffeln für sie getestet.
Auspacken und losbacken
Ist der richtige Teig erst einmal angerührt, kann es auch schon losgehen.
Die Backplatten sollten zu Beginn noch mit ein wenig Butter oder Öl eingefettet werden, um das Ankleben des Teiges zu verhindern. Dank guter Beschichtung ist dies jedoch nicht nach jedem Waffeldurchgang notwendig. Sobald der Stecker in die Steckdose gesteckt wird, fängt das Gerät an vorzuheizen. Das kann, je nach Modell, einige Zeit dauern. Am längsten braucht das Cloer 0189 mit etwa vier Minuten. Ist die erforderliche Betriebstemperatur erreicht, wird dies durch ein Lämpchen angezeigt oder ein Signalton ertönt. Jetzt kann der Teig eingefüllt werden. Gerade am Anfang erfordert dies ein wenig Fingerspitzengefühl, denn jedes Waffeleisen hat ein anderes Fassungsvermögen. Schnell passiert es, dass man zu viel Teig einfüllt, der dann überläuft und unnötige Reinigungsarbeit nach sich zieht. Aber auch zu wenig Teig kann zum Problem werden, was vor allem bei den Modellen für belgische Waffeln am Anfang häufig vorkommt. Im Vergleich zu den Waffeleisen mit Herzform muss hier nämlich deutlich mehr Teig eingefüllt werden. Andernfalls erhält man löchrige Gitterwaffeln.
Neben der richtigen Teigmenge, muss auch die ideale Temperaturregelung erst gefunden werden, je nach gewünschtem Bräunungsgrad. Auch hier ist jedes Waffeleisen
unterschiedlich und erst nach zwei bis drei Durchgängen hat man die für sich persönlich beste Einstellung gefunden. Das ASW217 von Bestron ist das einzige Waffeleisen im Test, welches nicht über einen solchen Temperaturregler verfügt. Durch vorzeitiges Herausnehmen der Waffel oder längeres Nachziehen lassen, kann aber auch hier der Bräunungsgrad angepasst werden.
Waffelhelden
Ist die richtige Teigmenge ermittelt und die Temperaturstufe eingestellt, gelingen die Waffeln fast von alleine. Und das in beachtlichem Tempo: Die beiden Modelle von Cloer brauchen für eine Waffel mit mittlerem Bräunungsgrad nicht einmal zwei Minuten. Etwas länger dauert da die Zubereitung der belgischen Waffeln mit knapp drei Minuten beim Gerät von Rosenstein & Söhne und noch gut einer halben Minute länger beim ASW281 von Bestron. Aber angesichts der größeren Teigmenge und der Dicke der Waffeln ist dieser Zeitunterschied durchaus nachvollziehbar.
Hinsichtlich der Qualität der fertigen Waffeln unterscheiden sich die Testkandidaten nicht so gravierend und können alle gute bis sehr gute Ergebnisse erzielen. Bei den Herzwaffeleisen hat das Mo
dell 1631 von Cloer die Nase vorn und bei den belgischen Waffeln kann das Gerät von Rosenstein & Söhne mit den fluffigsten und gleichmäßigsten Exemplaren punkten. Während der Zubereitung offenbaren sich jedoch einige Unzulänglichkeiten hinsichtlich der Handhabung. So macht sich beispielsweise die weniger gute Verarbeitung beim Cloer 1631 darin bemerkbar, dass der Deckel nicht stabil sitzt und das Gehäuse sehr heiß wird. Auch beim Cloer 0189 hat das Scharnier zu viel Spiel und das Gerät schließt nicht richtig. Außerdem stört hier das nach vorn gehende Kabel und der schrille Piepton, der jedes mal ertönt, wenn eine Waffel fertig ist. Beim Bestron ASW217 fällt neben dem schon erwähnten fehlenden Temperaturregler vor allem die starke Dampfentwicklung auf. Diese führt dazu, dass sich Kondenswasser bildet und der Griff heiß wird. Auch beim ASW281 von Bestron bildet sich Dampf und der Stromverbrauch ist vergleichsweise hoch. Dafür besitzt dieses Gerät aber auch die größte Backfläche und kann gleich vier belgische Waffeln gleichzeitig zubereiten. Am ungewöhnlichsten in der Handhabung erweist sich jedoch das Waffeleisen von Rosenstein & Söhne. Statt bloßem Auf- und Zuklappen wie bei den anderen Modellen muss hier das Gerät gedreht werden. Der richtige Zeitpunkt dafür wird durch eine Kontrollampe angezeigt. Dann wird das Waffeleisen von einer Seite auf die andere geklappt. Ein simpler Handgriff, der aber trotzdem mehr Aufmerksamkeit bei der Zubereitung erfordert, als bei den anderen Waffeleisen notwendig ist und zudem dafür sorgt, dass das Modell von Rosenstein & Söhne doppelten Platzbedarf hat. Belohnt wird man für diese Unannehmlichkeiten mit ebenfalls doppelt so dicken und unschlagbar fluffigen belgischen Waffeln.
Teigreste adé
Nach dem Schlemmen folgt der weniger schöne Part, denn bevor das Waffeleisen wieder im Schrank verstaut werden kann, muss es erst noch gereinigt werden. Dank guter Beschichtung bleiben zwar bei keinem der Testgeräte Teigreste in der Form kleben, was das Säubern erheblich erleichtert. Aber hin und wieder geht eben auch mal etwas daneben und der überschüssige Teig bleibt dann am Gerät kleben. Hier können Modelle mit durchdachter Verarbeitung punkten, wie etwa das Bestron ASW281, bei denen das Gehäuse keine großen Spalten aufweist, in denen sich der Teig festsetzen kann. So lassen sich auch angetrocknete Teigreste mit einem feuchten Lappen ohne viel Aufwand entfernen. Wesentlich schwieriger gestaltet sich die Reinigung hingegen beim Testkandidat von Rosenstein & Söhne. Durch breite Ritzen im Gehäuse, in die der Teig leicht hineinlaufen kann, was durch das ständige Wenden auch nahezu unvermeidlich ist, wird das Säubern zur Geduldsprobe. Mit einer Spülbürste geht es aber schließlich auch hier den hartnäckigen Schmutzstellen an den Kragen.
Fazit
Das perfekte Waffeleisen ist bei unseren Testkandidaten leider nicht dabei. Einige Abstriche hinsichtlich der Bedienfreundlichkeit müssen außer beim Bestron ASW281 in allen Fällen gemacht werden. Aber leckere Waffeln können die fünf Geräte allemal zaubern. Vor allem das Modell von Rosenstein & Söhne mit seiner einfachen aber wirkungsvollen Wendetechnik. Ob diese Waffeln jedoch die aufwendige Reinigung aufwiegen können, muss jeder selbst entscheiden. Immerhin liefert das Bestron ASW281 ebenfalls leckere Waffeln und kann im Gesamtpaket mehr überzeugen und auch das Bestron ASW217 oder das Cloer 1631 sind eine gute Wahl für alle, die lieber Herzwaffeln mögen.