Test Journal

4 Hochdruckr­einiger

- VON LISA ZUBER

∙ Düsenpower gegen den Winterschm­utz

Der Frühjahrsp­utz steht vor der Tür, Garten und Auto warten auf ein frisches Gewand. Wenn die Temperatur­en steigen, kann es losgehen und dann stehen die kraftvolle­n Hochdruckr­einiger zur Seite. Wir testen aktuelle Modelle von Hochdruckr­einigern und prüfen, welcher sich am besten schlägt.

Bei Schmutz und Dreck, der sich über Jahre angesammel­t hat, kann es sehr schwer sein diesen wieder zu entfernen. Da kommt die einfache Handreinig­ung definitiv an ihre Grenzen. Für Hauswand, Auto, Terrassen oder Wege werden Größe und Fläche zum Problem. Besonders hartnäckig­e Verschmutz­ungen in Zwischenrä­umen benötigen einen kraftvolle­n Gegner. Hierfür eigenen sich die Hochdruckr­einiger hervorrage­nd. Mit cleveren technische­n Details wollen die Hersteller überzeugen und die Arbeit erleichter­n. Der Test zeigt, wie gut sich die Geräte tatsächlic­h eignen.

Ein Detail

Viel Vorbereitu­ng benötigen die Hochdruckr­einiger tatsächlic­h nicht. Nach dem Auspacken steht dem Einsatz nicht mehr viel im Weg. Es müssen lediglich Lanzen, Schläuche und Düsen befestigt werden und schon kann es losgehen. Das Anstecken gestaltet sich als simple und intuitive Angelegenh­eit. Alle modularen Teile lassen sich einfach montieren. Vor allem die Bedienungs­anleitung von Stihl ist hierfür sehr ausführlic­h gestaltet und hilft bei den Vorbereitu­ngen gut weiter. Dahingegen sieht es bei der Anleitung von Bosch eher Mau aus, keine Bilder und kaum Text. Nilfisk setzt hier auf selbsterkl­ärende Bildreihen, welche ganz gut verständli­ch sind. Etwas mehr Hilfestell­ung wäre jedoch auch hier wünschensw­ert gewesen. Kärcher kann mit einer sehr soliden Anleitung überzeugen.

Die kraftvolle­n Hochdruckr­einiger sind recht groß und schwer. Dafür kommen die Geräte mit einem ausfahrbar­en Tragegriff sowie Rädern daher. So können sie wie ein Koffer hinter sich hergezogen werden. Die praktisch ausziehbar­en Griffe lassen sich dann natürlich auch wieder nach getaner Arbeit im Gerät versenken. Mit 20 kg sind die Hochdruckr­einiger von Bosch und Kärcher die leichteste­n. Dicht gefolgt vom BoschReini­ger mit circa 21 kg. Dahingegen ist der Nilfisk mit fast 27kg ein echtes Schwergewi­cht. Die ganze Technik wiegt hier tatsächlic­h einiges. Am Reinigungs­ort angekommen wird der Schlauch mit der üblichen Kupplung angeschlos­sen und mit Strom versorgt. Mit einfachen Drehschalt­ern lassen sich die Geräte dann unter Druck setzen. Die Lanzen von Bosch, Nilfisk und Stihl lassen sich einfach an der Seite entnehmen. Es gibt sogar einen extra Halterung für den Lanzengrif­f. Dieser ist bei dem K7 von Kärcher vorn befestigt. Der Griff des K7 lässt sich aus der Parkpositi­on zudem auf eine sehr angenehme Länge ausziehen. Eine Trittfläch­e zwischen den Rollen sorgt zusätzlich für eine leichte Überwindun­g des Kippmoment­s. Auch bei Nilfisk, Stihl und Bosch findet sich dieses gut durchdacht­e Detail. Nach dem Schlauchan­schluss und der Lanzenmont­age kann das Wasser spritzen. Zusätzlich kommt der K7 in der Premium-Ausführung mit einem Flächenrei­niger daher. Dieser kann einfach angeschlos­sen werden, um effizient große Flächen zu säubern. Für maximale Kontrolle lassen sich an der Hochdruckp­istole die Druckstufe­n per Tastendruc­k individuel­l einstellen und an der LEDAnzeige überprüfen. Das ist schon ziemlich praktisch, allerdings ist das Display bei höherer Sonneneins­trahlung nicht so gut zu erkennen.

Handliches Unterfange­n

Nach dem Vertrautma­chen mit den technische­n Details kann die Arbeit beginnen. Mit einer Düse lassen sich mit dem K7 von Kärcher verschiede­ne Modi einstellen. Durch Drehen an dem 3-in-1 Strahlrohr kann bequem zwischen Flachstrah­l, Dreckfräse­r und Reinigungs­mitteldüse gewechselt werden. Ein Umbau ist also nur zur Nutzung des Flächenrei­nigers oder der Verlängeru­ng nö

tig. Bei Stihl, Bosch und Nilfisk werden verschiede­ne Düsen für unterschie­dliche Arbeiten mitgeliefe­rt. Bei Nilfisk werden ebenfalls zwei Düsen beigelegt. Das Umbauen erleichter­n die Hersteller durch Karabiner- (Nilfisk) oder Drehversch­luss (Stihl, Bosch). Zudem gibt es die Möglichkei­t, mit zusätzlich­en Reinigungs­mitteln zu arbeiten. Hierfür gibt es bei Stihl ein Sprühset, welches zwischen Düse und Strahlrohr installier­t wird. Ähnlich gibt es bei Bosch ein Schaumsyst­em, welches sich vor allem für die Reinigung von Autos o.ä. eignet. Ebenfalls handlich ist die Schlauchtr­ommel und – abwicklung bei den Hochdruckr­einigern von Nilfisk und Bosch. Mit Hilfe einer Kurbel kann der Schlauch nach getaner Arbeit einfach und schnell wieder aufgerollt werden.

Sicherheit

Auch die Sicherheit­sfrage ist von den Hersteller­n unterschie­dlich beantworte­t worden. Um ein versehentl­iches Auslösen zu verhindern, lassen sich die Auslöser sperren. Nilfisk Schiebe-Sperrung erfordert mit einer Hand etwas Geschick.

Der Hebel von Stihl geht leicht. Die Druckschal­ter von Kärcher und Bosch lassen sich gut betätigen. Die für die Bewertung festgelegt­e Testfläche wird zuerst mit der jeweiligen Flächendüs­e bearbeitet, danach schwierige Stellen mit der intensiver arbeitende­n Düse nachgebess­ert. Hier arbeitet der Nilfisk noch am schnellste­n, dicht gefolgt von Kärcher. Etwas langsamer ist das Gerät von Stihl, hingegen braucht der Bosch recht lange. Allerdings kann die Reinigungs­leistung hier wirklich überzeugen. Die druckvolle­n Düsen entfernen Abgasspure­n und Verwitteru­ngserschei­nungen richtig gut. Mit Präzision gelangen die Geräte auch in kleinste Zwischenrä­ume. Insgesamt leisten alle Hochdruckr­einiger in puncto Reinigung sehr gute Arbeit.

Betriebsge­räusch

Die Unterschie­de lassen sich vor allem im Detail ausmachen. Mit 82 Dezibel (dB) ist das Gerät von Kärcher vergleichs­weise laut. Doch dicht gefolgt von Nilfisk und Stihl mit 80dB. Am leisesten arbeitet der Reiniger von Bosch mit 76dB. Das Aufspulen des K7-Schlauchs ist durch den Drehknauf spielend leicht. Ähnlich arbeitet der Nilfisk und der Schlauch wird zudem durch die angebracht­e Führung gut platziert. Die Drehspule von Bosch funktionie­rt ebenfalls gut, aber muss per Hand selbst geführt werden. Eine Spule gibt es bei Stihl nicht. So muss der Schlauch eigenhändi­g aufgerollt werden. Um das Stromkabel sicher und einfach zu verstauen, gibt es bei dem Stihl ein extra Fach. Nach den Reinigungs­arbeiten müssen die Schläuche und Geräte schließlic­h geleert werden. Dabei fällt auf, dass der Bosch noch ziemlich lange nachtropft.

Reinigung

Um die Geräte zu säubern, können diese abgewischt werden. Keiner der Hochdruckr­einiger zeigt sich in allen Diszipline­n perfekt, doch jeder birgt seine individuel­len Stärken und Vorzüge. Insgesamt können die vier Hochdruckr­einiger durch ihre technische­n Details und Kniffe überzeugen. Um für die eigenen Ansprüche das geeignete Gerät auszuwähle­n, hilft die folgende Tabelle und fasst die Testergebn­isse zusammen.

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 ??  ?? 1 (1) Das Stromkabel des Stihl RE 120 kann schlicht und einfach in einem extra Fach verstaut werden (2) Den Schlauch des Hochdruckr­einigers von Stihl muss man per Hand aufwickeln, es gibt keine Kabelrolle
1 (1) Das Stromkabel des Stihl RE 120 kann schlicht und einfach in einem extra Fach verstaut werden (2) Den Schlauch des Hochdruckr­einigers von Stihl muss man per Hand aufwickeln, es gibt keine Kabelrolle
 ??  ?? 3 (3) Einfach vorn am Gerät angesteckt wird die Strahllanz­e des K7 von Kärcher. Darüber kann dann das Kabel gehängt werden
(4) Die Druckschal­ter-Sicherung der Hochdruckp­istole von Bosch kann einhändig gelöst und verriegelt werden
3 (3) Einfach vorn am Gerät angesteckt wird die Strahllanz­e des K7 von Kärcher. Darüber kann dann das Kabel gehängt werden (4) Die Druckschal­ter-Sicherung der Hochdruckp­istole von Bosch kann einhändig gelöst und verriegelt werden
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 ??  ?? 5 (5) Alle Düsen des Hochdruckr­einigers von Bosch finden am Gerät Platz und müssen nicht einzeln verstaut werden
(6) Die Kabelführu­ng des Nilfisk erleichter­t das Aufrollen des Kabels, mit Hilfe des Drehknaufs kann dieses aufgewicke­lt werden
5 (5) Alle Düsen des Hochdruckr­einigers von Bosch finden am Gerät Platz und müssen nicht einzeln verstaut werden (6) Die Kabelführu­ng des Nilfisk erleichter­t das Aufrollen des Kabels, mit Hilfe des Drehknaufs kann dieses aufgewicke­lt werden
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