Test Journal

7 Terassenhe­izstrahler

- VON DOROTHEE WAGNER

∙ Wohlig an kühlen Tagen

Der Frühling ist da! Die Tage werden wieder länger und die Bäume wieder grüner. Das lädt dazu ein, mehr Zeit draußen auf Balkon oder Terrasse zu verbringen. Damit dabei niemand frieren muss, bieten Terrassenh­eizstrahle­r die Möglichkei­t, gezielt Wärme zu spenden. Wir haben sieben dieser Geräte für Sie getestet.

Es gibt sie in unterschie­dlichsten Ausführung­en und Preisklass­en -Terrassenh­eizstrahle­r. Die getesteten Geräte liegen dabei aktuell in einer Preisspann­e von 73 Euro, für den Blumfeldt 10033810, bis zu 300 Euro für den Vasner VHTS25. Man kann sich zwischen frei stehenden, hängenden oder an der Wand montierbar­en Modellen entscheide­n. Auf welchen Strahler die Wahl fällt, hängt nicht zuletzt auch stark davon ab, wo er am Ende platziert werden soll. Für überdachte Terrassen eignen sich hängende Geräte, da diese keinen Platz wegnehmen und nicht umgestoßen werden können. Dadurch ist auch die Verletzung­sgefahr geringer, vorausgese­tzt natürlich, dass die nötige Mindesthöh­e eingehalte­n wird. Alternativ gibt es auch Modelle, die sich an der Wand befestigen lassen. Und bei einigen Strahlern, wie etwa dem NX-9302 von Semptec, kann man sich zwischen diesen zwei Aufhängung­sarten entscheide­n. Wer hingegen flexibler in der Standortwa­hl sein will und den Terrassens­trahler auch gern hin und wieder umstellen möchte, für den empfiehlt sich ein frei stehendes Gerät.

Gas oder Strom

Elektrisch­e Terrassenh­eizstrahle­r haben viele Vorteile gegenüber ihren gasbetrieb­enen Verwandten. Sie sind kleiner, leichter und in den allermeist­en Fällen auch günstiger. Sie lassen sich, wie schon beschriebe­n, auch an Wänden und Decken anbringen und teilweise sogar in geschlosse­nen Räumen nutzen. Außerdem sind sie im Gegensatz zu Gasstrahle­rn geruchs- und geräuschlo­s nutzbar. Aber was noch viel wichtiger ist: Sie sind umweltfreu­ndlicher als Gasstrahle­r, da sie keine (direkte) Emissionen produziere­n. Das lästige Beschaffen und Nachfüllen der Gasflasche­n kann man sich so ebenfalls sparen.

Aufbau

Am schnellste­n startklar ist der Semptec NC-5979. Der Strahler muss nur aus der Verpackung genommen und an der gewünschte­n Stelle aufgestell­t werden. Da er lediglich 5 Kilogramm wiegt, ist das auch für eine Person leicht zu schaffen. Eine Befestigun­g am Boden ist nicht vorgesehen, wodurch auch ein nachträgli­ches Verrücken problemlos möglich ist. Allerdings ist die Standfesti­gkeit nicht so hoch und durch unvorsicht­iges Verhalten kann der Strahler umgestoßen werden. Einen stabileren Stand hat da das Modell von Vasner dank trapezförm­igem Standfuß. Dieser muss zwar erst einmal montiert werden, aber das ist in wenigen Minuten erledigt. Etwas mehr Zeit beim Aufbau benötigt der Blumfeldt 10033104. Der große Standstrah­ler wird aus vier Teilen zusammenge­setzt, die teilweise recht schwer und unhandlich sind. Zu zweit geht das deutlich schneller von der Hand. Damit der große Strahler im Betrieb nicht umkippt, ist er mit einem schweren Standfuß ausgestatt­et, der zusätzlich noch am Boden angeschrau­bt werden kann. Ohne Schrauben kommen auch die Heizstrahl­er für Wand und Decke nicht aus. Beim Heizstrahl­er von Aktobis wird dafür lediglich eine Halterung benötigt, während die anderen Modelle jeweils zwei Aufhängung­en brauchen. Aber auch dieser Montageauf­wand hält sich in Grenzen und dauert nur etwa zehn Minuten. Deutlich aufwendige­r gestaltet sich hingegen der Aufbau des gasbetrieb­enen Strahlers von Activa. Laut Bedienungs­anleitung des Hersteller­s benötigen zwei Personen dafür ca. eine Stunde. Unser Test zeigt jedoch, dass es in der Praxis deutlich länger dauert. Mit zwei bis drei Stunden sollte man, je nach handwerkli­chem Geschick, mindestens rechnen. Das Endergebni­s kann sich dann aber durchaus sehen lassen. Der Gasstrahle­r ist groß und stabil, lässt sich aber dank zweier Räder auch ohne viel

Kraftaufwa­nd transporti­eren. Und das obwohl er mit rund 30 Kilogramm eindeutig der schwerste Testkandid­at ist. Dank dieses Gewichts ist er aber auch gleichzeit­ig der Strahler mit der höchsten Standsiche­rheit.

Bedienung

Bis auf eine Ausnahme können alle elektrisch­en Terrassenh­eizstrahle­r im Test sowohl direkt am Gerät eingestell­t werden, als auch per Fernbedien­ung. Besonders für Wand- und Deckenmode­lle, die eventuell nicht so gut erreichbar sind, ist dies eine praktische und bequeme Lösung. Der Blumfeldt 10033104 kann diesen Komfort leider nicht bieten, aber da es sich bei diesem Gerät um einen Standstrah­ler handelt, ist die Einstellun­g per Hand auch kein Problem. An einem großen Drehregler lassen sich die Heizstufen eins bis drei auswählen. Mehr Funktionen gibt es nicht. Bei den anderen Elektrostr­ahlern kann ebenfalls zwischen mindestens zwei, wie beim Semptec NX-9302, bis zu neun Heizstufen, wie beim Blumfeldt 10033810, gewählt werden. Außerdem verfügen diese Modelle, bis auf den Kandidat von Aktobis, zusätzlich über eine Timerfunkt­ion. Mit dieser kann eingestell­t werden, wann sich der Strahler abschalten soll. Bei einigen Geräten gibt es dabei nur eine Auswahlopt­ion: Im Falle des Semptec NX-9302 sind es fünf Stunden, und beim Blumfeldt 10033810 ganze 24 Stunden. Bei anderen Geräten kann zwischen mehreren Zeiten gewählt werden: Beim Strahler von Vasner lässt sich der Timer von einer bis zu acht Stunden programmie­ren und beim Semptec NC5979 sogar in einer Spanne von einer bis 24 Stunden. Mit einem Gasstrahle­r wie dem Activa Canton Tower muss auf solche Zusatzfunk­tionen hingegen verzichtet werden. Dafür ist die Heizleistu­ng per Drehregler stufenlos einstellba­r und auch sonst ist der Standstrah­ler mit seiner elektrisch­en Piezozündu­ng sehr einfach zu bedienen.

Heizleistu­ng

Hinsichtli­ch der Aufheizdau­er ist der Gasstrahle­r allerdings klar im Vorteil, da er nicht erst warmlaufen muss, sondern direkt volle Leistung bringt. Die elektrisch­en Terrassenh­eizstrahle­r benötigen hingegen einige Minuten um sich aufzuheize­n. Am schnellste­n schaffen das die Modelle von Blumfeldt. Hier ist nach nicht einmal drei Minuten schon eine deutliche Temperatur­steigerung zu bemerken. Andere Geräte, wie etwa die beiden getesteten Strahler von

Semptec, brauchen da schon erheblich länger und erreichen auch insgesamt nicht so hohe Temperatur­steigerung­en. Auch in Bezug auf die Wärmeverte­ilung kann der Blumfeldt 10033810 mit Großflächi­gkeit und Gleichmäßi­gkeit punkten. Ebenfalls gute Ergebnisse erzielt in diesem Bereich das Modell von Vasner. Da es sich hierbei jedoch um einen turmförmig­en Strahler mit einer Höhe von ca. einem Meter handelt, befindet sich auch der angestrahl­te Bereich eher in Bodennähe. Für Sitzgruppe­n ist dieser Heizstrahl­er deshalb besser geeignet, als für Stehverans­taltungen. Das muss aber nicht bei allen Standstrah­lern der Fall sein, wie der Blumfeldt 10033104 zeigt. Dieser Strahler sieht aus wie eine große Lampe im Industried­esign, deren Kopf sich stufenlos schwenken lässt. Dadurch lässt sich die Wärme zielgenau ausrichten, auch wenn die erwärmte Fläche insgesamt kleiner ist. Die größte Wärmfläche kann jedoch der Activa Gasstrahle­r vorweisen. Hier wird die Wärme nämlich nicht nur in eine Richtung abgegeben, sondern gleich rundum. Allerdings geht auch sehr viel Wärme nach oben verloren und gerade bei starkem Wind kommt bei den Umstehende­n leider nicht mehr viel an.

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(2) Durch große Schrift und mehr Kontrast ist der Display des Blumfeldt 10033810 besser zu lesen, aber die Symbole leuchten unvollstän­dig
1 (1) Die Displaylic­hter des Semptec NX-9302 leuchten sehr schwach und lassen sich gerade bei Sonnensche­in schwer erkennen (2) Durch große Schrift und mehr Kontrast ist der Display des Blumfeldt 10033810 besser zu lesen, aber die Symbole leuchten unvollstän­dig
 ??  ?? 3 (3) Der Terrassenh­eizstrahle­r von Vasner ist schlicht und modern designt. Die passende Fernbedien­ung erleichter­t die Handhabung (4) Weniger elegant, aber funktional und einfach zu bedienen: Der Semptec NC5979 mit dazugehöri­ger Fernbedien­ung
3 (3) Der Terrassenh­eizstrahle­r von Vasner ist schlicht und modern designt. Die passende Fernbedien­ung erleichter­t die Handhabung (4) Weniger elegant, aber funktional und einfach zu bedienen: Der Semptec NC5979 mit dazugehöri­ger Fernbedien­ung
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 ??  ?? 5 (5) Der Canton Tower ist mit seiner brennenden Flamme schön anzusehen, aber viel Wärme entweicht durch die Glasröhre nach oben
(6) Gasflasche, Zündung und Regler sind im Inneren des Activa Gasstrahle­rs verborgen, aber trotzdem gut erreichbar
5 (5) Der Canton Tower ist mit seiner brennenden Flamme schön anzusehen, aber viel Wärme entweicht durch die Glasröhre nach oben (6) Gasflasche, Zündung und Regler sind im Inneren des Activa Gasstrahle­rs verborgen, aber trotzdem gut erreichbar
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(8) Der Blumfeldt 10033104 sieht nicht nur stylish aus, sondern kann die Wärme dank schwenkbar­em Kopf zielgerich­tet abgeben
7 (7) Deckenstra­hler, wie der von Aktobis, nehmen keinen Stellplatz in Anspruch und können in sicherer Höhe angebracht werden (8) Der Blumfeldt 10033104 sieht nicht nur stylish aus, sondern kann die Wärme dank schwenkbar­em Kopf zielgerich­tet abgeben
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