10 Kettensägen
∙ Kraftvoll in den Frühling
Eine Kettensäge ist bei Kleingärtnern sehr beliebt. Doch bei vielen Interessenten dieser Geräte stellt sich die Frage: Welches Modell soll ich nehmen und welche Technologie ist die passende? Wir haben zehn Kettensägen geprüft und stellen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Antriebe vor.
Erst sehr jung im Markt sind die Akku-Kettensägen. Vier unserer Modelle sind aus dieser Gattung. Der Vorteil ist, dass diese Kettensägen ähnlich flexibel einsetzbar sind wie ein BenzinModell, gleichzeitig die einfache Wartung der Elektro-Kettensägen aber mit sich bringt. Doch auch bei den AkkuModellen gibt es Unterschiede. Die im Test befindliche Stihl MAS 140 C-B ist ein solides, sehr kraftstarkes Modell mit einfacher Bedienung. Schnell wird ein weiterer Vorteil gegenüber der ebenfalls aus dem Hause Stihl stammenden Benzin-Säge im Test deutlich, denn Vibrationen sind bei den Akku-Geräten auch beim Sägen von Hartholz kaum spürbar. Ein weiteres Akku-Modell im Test kommt von Husqvarna und trägt den Artikelnamen 120i. Die Besonderheit dieser Akku-Säge ist ein Energiesparmodus, in dem die Kettensäge nur mit begrenzter Leistung sägt und somit den Akku schont. Arbeitet sie mit voller Leistung, ist die Nutzung der Akku-Modelle nämlich nur maximal 40 Minuten möglich, was beim Baumfällen und dem anschließenden Zerkleinern des Gehölzes schon recht wenig sein kann. Steht hier kein Wechselakku bereit, sind teilweise Pausen von bis zu zwei Stunden für die Wiederaufladung einzurechnen. Beim
Energiesparmodus der Husqvarna-Säge kann die Laufzeit erweitert werden. Dies ist besonders dann sinnvoll, wenn gerade nicht die komplette Kraft – beispielsweise, wenn kleinere Äste abgeschnitten werden oder ausgeästet wird – benötigt wird.
Licht und Schatten
Natürlich gilt auch bei den Akku-Modellen „Kein Licht ohne Schatten“: Durch die Akkus am Gerät erhöht sich das Gesamtgewicht der Sägen. Dies hat zur Folge, dass der Arm schon einmal schwer werden kann. Die Firma Al-ko hat dies zum Anlass genommen, um über eine Alternative nachzudenken. Beim Modell Solo by Al-ko CS 4235 ist der Akku ausgelagert. Dieser befindet sich an einer Weste und somit am Körper des Benutzers, wo er einfach mitgetragen wird. Im Test war diese Lösung äußerst praktisch und der große 7,5 Amperstunden (Ah) große Akku sorgte zudem für eine lange Laufzeit. Der Preis von knapp 578 Euro für das Set ist allerdings recht hoch, kann aber durch den Einsatz von kleineren Akkus reduziert werden. Al-ko bietet auch 4 Ah und 5 Ah Energiespeicher, die ebenfalls ausgelagert an der Weste getragen werden. Die Akkus sind im Übrigen, wie auch bei den anderen Testkandidaten,
für weitere Gartengeräte des jeweiligen Herstellers nutzbar. Eine weitere besondere Kettensäge unter den Akkumodellen stellt die Bosch UniversalChain 18 dar. Hierbei handelt es sich um die kleinste Kettensäge im Testfeld, die sich durch ihre Kompaktheit und das geringe Gewicht gerade zum Ausästen von Obstbäumen perfekt eignet. Im Test konnte sie auch bequem auf einer Leiter vom Hobbygärtner eingesetzt werden.
Benzinsägen
Die zweite Kategorie im Testfeld stellen die Benzinsägen dar. Zweifellos, noch immer sind Kettensägen mit Berzin-Antrieb die Kraftprotze. Die Modelle Stihl MS 181 C-BE, Husqvarna 135 Mark II und Einhell GC-PC 1435 TC überzeugten mit extremen Kettengeschwindigkeiten und Schnittkraft. Gerade zum Fällen von ganzen Baumgruppen sind diese Modelle perfekt geeignet. Doch Benzin-Kettensägen sollten nur von geschulten und geübten Nutzern bedient werden. Einerseits ist die Wartung der Geräte ungleich schwieriger, außerdem sind sie auch schwieriger zu handhaben, da mehr Kraft und Vibrationen vorkommen. Bei der Wartung ist zu beachten, dass ein Zweitakt-Benzin-Öl-Gemisch angefertigt werden muss und auch eine
kontinuierliche Motorwartung inklusive Zündkerzenkontrolle von Nöten ist. In Sachenr Bedienung beginnen die Schwierigkeiten oft schon beim ersten Anwerfen der Säge. Der Kickstart ist deutlich schwieriger zu bedienen als es beispielsweise bei Akku- und kabelgebundenen Geräten der Fall ist. Hinzu kommt der Geruch. Der Zweitakt-Kraftstoff gepaart mit der deutlich höheren Geräuschkulisse der Geräte ist speziell und Kleingartenanlagen nicht gern gesehen. Wer allerdings Brennholz im Wald zurechtschneiden möchte, findet in dieser Gerätekategorie den idealen Helfer.
Strippe mitnehmen
Die drei kabelgebunden Modelle im Testfeld sind allesamt sehr ähnlich und unterscheiden sich vor allem bei der Leistung. Während die Stihl MSE 141 C nur 1400 Watt Energie aufnimmt, sind es bei der Bosch UniversalChain 40 immerhin 1800 Watt und das AlpinaModell EA 2000 Q benötigt 2 000 Watt. In unserem Schnitttest mit Apfel Obstgehölz wurden nur sehr geringe Unterschiede deutlich. Spürbar ist aber, dass
Stihl die geringere Maximalleistung sehr gut in Kraft umwandelt und deshalb das Modell sich nur ganz knapp den anderen beiden Testkandidaten beim Sägetest geschlagen geben muss. Am deutlichsten konnte in diesem Testbereich das Bosch-Modell überzeugen, während die günstige Alpina-Säge solide Ergebnisse liefert. Der große Nachteil dieser Kategorie ist und bleibt die Unflexibelheit. Am Standort muss ein Netzanschluss vorhanden sein und zudem muss während des Sägevorgangs nicht nur die eigene Sicherheit, sondern auch die Unversehrtheit der Zuleitung beachtet werden.
Ölstand prüfen
Wichtig ist bei allen Modellen – egal ob mit Elektroantrieb, Akkubetrieben oder Benzinbetrieben – dass alle Kettensägen Sägekettenöl benötigen. Ist dieses nicht ausreichend eingefüllt – viele der Testkandidaten bieten dafür sogar ein Sichtfenster am Kettenölbehälter selbst – kann die Kette wegen des fehlenden Schmierfilms überhitzen oder gar reißen. Leider wurden nur die drei aus dem Fachhandel stammenden Stihl-Geräte mit Kettenöl geliefert. Alpina legt seinen Gerät das Kettenöl bei. Wer sich für eines der anderen Modelle entscheidet, muss dies unbedingt als Zusatzzubehör mit erwerben um die Sägen effektiv nutzen zu können.
Fazit
Die Modelle mit Akku und Netzkabel verrichten ihren Dienst zuverlässig, solange nicht gleich ein ganzer Wald gerodet werden soll. Die Akku-Modelle von Stihl, Husqvarna und Solo by Al-ko eignen sich perfekt für Hobbygärtner und erlauben sogar das Fällen des einen oder anderen Baumest. Wer hier aufrüsten möchte, wird von keinem Hersteller enttäuscht. Je mehr Akkus in der Werkstatt auf Lager liegen, desto länger kann auch die Säge genutzt werden. Auch die schnurgebundenen Modelle überzeugen. Alle drei Sägen bringen ordentlich Leistung und schneiden zuverlässig und ohne auf Akkuverbrauch oder Benzinnachschub denken zu müssen gefällte Bäume klein. Einzig an den Nachschub an Kettenöl muss gedacht werden.