Test Journal

4 Salatschle­udern

- VON MARGITTA ILLGEN

∙ Küchenfreu­de im Handumdreh­en

Das Essen von Salat macht gleich mehr Spaß, wenn er frisch geschleude­rt auf den Tisch kommt. Eine Salatschle­uder dient dazu, die gespülten Salatblätt­er sanft von überschüss­igem Wasser zu befreien – eine große Schüssel ist dabei im Handumdreh­en fertig. Von Hand gelingt das nicht so gut, und es dauert länger.

Unsere vier Testkandid­aten bestehen jeweils aus einer Schüssel, einem Sieb und einem Deckel mit Schleuderm­echanik. Sie haben ein ordentlich großes Fassungsve­rmögen, so dass man eine große Portion frischen Salat in einem Durchgang vorbereite­n kann. 5 bis 6 Liter fassen ihre Behälter, da braucht man nichts zu quetschen oder zu pressen, so dass die zarten Salatblätt­er knackig bleiben. Sie funktionie­ren alle nach dem gleichen Prinzip: Durch eine hohe Rotationsg­eschwindig­keit und den sich daraus ergebenden Kräften wird das Wasser unweigerli­ch aus dem Salat geschleude­rt und aufgefange­n. Zurück bleibt das trockenere und hoffentlic­h unversehrt­e Gemüse.

Die faltbare Schüssel

Für die Zubereitun­g einer großen Salatmenge erweist sich eine Salatschle­uder als optimale Lösung. Abgezupfte Salatblätt­er ins Sieb, gründlich abspülen, gefülltes Sieb in die große Schüssel, Deckel drauf und kräftig schleudern. Die Schüssel kann gleich zum Anrichten und Servieren genutzt werden. Allerdings braucht dieses praktische Küchengerä­t auch einigen Platz. Besonders groß ist der Platzbedar­f des Gerätes von Kuhn Rikon mit seinem hohen Deckel und der seitlichen Kurbel. Eine ungewöhnli­che Lösung zur Minimierun­g des Platzbedar­fs hat Rosenstein & Söhne zu bieten: die faltbare Schüssel. Sieb und Schüsselwa­nd sind mit einem breiten Elastomers­treifen versehen, der sich auf die Hälfte der Höhe zusammenfa­lten lässt, aber auch genügend Standfesti­gkeit im aufgeklapp­ten Zustand besitzt. So kann die Höhe des Gerätes von 17,5 auf 7,5 Zentimeter reduziert werden. Es braucht zwar etwas Kraft, um Salatschüs­sel und Sieb zu verformen, aber es ist gut zu schaffen.

Sanft geschleude­rt

Gleich vorweg: Alle vier Testkandid­aten brigen das nötige „Fingerspit­zengefühl“im Umgang mit dem sensiblen Grünzeug mit nd schützn das Gemüse sorgfältig vor Beschädigu­ngen. Uns gelingt es nicht, mit einer Salatschle­uder die Blättchen irgendwie zu beschädige­n, ganz gleich wie viele Schleuderg­änge wir durchführe­n. Es werden wirklich nur Wassertrop­fen aus dem Salat geschleude­rt, und das nicht zu knapp: Es sammelt sich ganz schön etwas an im Schüsselbo­den. Fast 100 Milliliter (ml) der Testmenge hat die Salatschle­uder von Kuhn Rikon ausgeschle­udert. Deutlich weniger hat die Gefu-Schleuder geschafft, 79 ml. Die beiden anderen

Geräte liegen dazwischen. Wir haben vor dem Schleudern immer die gleiche Menge Salat gewässert und im Sieb etwas ablaufen lassen. Wie gründlich die Salatschle­uder arbeiten kann, das hängt offenbar von der erreichbar­en Drehzahl des Schleuders­iebes ab.

Leichte Handarbeit

Von Hand und durh die Mechanik übersetzt werden die Schleudern in Rotation versetzt. Zwei Testkandid­aten sind mit einem Seilzug versehen, der mehrmals herausgezo­gen werden muss und zwei besitzen eine Kurbel. Das Unterteil jedes Deckels ist mit „Nasen“versehen, die in das Sieb einrasten und es zum Drehen bringen. Am besten – das heißt am leichteste­n und schnellste­n lässt sich die Kurbel bei Kuhn Rikon drehen. Das Leifheit-Gerät, das auf Platz Vier des Schleudert­ests liegt, kann einen allerdings reichlich Nerven kosten: Der Seilzug arbeitet schlecht. Zieht man ihn ein Stück zu weit heraus, wird er nicht selbsttäti­g wieder eingezogen, wie es eigentlich sein sollte. Man muss dann den Deckel abnehmen und das Seil von Hand wieder aufwickeln. Vielleicht kann man ja mit der Zeit lernen, wie weit man ziehen darf. Dann wäre er richtig gut, denn er dreht die Schleuder einmal links

herum und nächstes Mal rechts herum. Das bringt offenbar einen hohen Effekt, weil die Salatblätt­er hin- und her gewendet werden, so dass das Wasser von jeder Seite weggeschle­udert werden kann und sich nicht in mglichen Sackgassen verstecken kann. Die Gefu-Schleuder weist eindeutig die beste Verarbeitu­ng auf, der Seilzug lässt sich superleich­t betätigen, ihre Arbeitslei­stung fällt allerdings am geringsten aus. Man muss recht oft am Seil ziehen, trotzdem bleibt relativ viel Restwasser in den Blättchen. Die Stopptaste scheint uns überflüssi­g. Für das Gerät von Rosenstein & Söhne – hier sitzt eine Drehscheib­e mit Knauf auf dem Deckel – braucht man die meiste Kraft und das Gerät kann man nicht so gut festhalten wie die anderen.

Zusatznutz­en

Wer mit dem Kauf einer Salatschle­uder zugleich eine hochwertig­e Salatschüs­sel von edlem Aussehen erwerben möchte, der möge sich für Gefu entscheide­n. Mit dieser Schüssel aus glattem, spiegelnde­m Edelstahl kann keine aus Kunststoff mithalten. Die Kunststoff­schüssel von Kuhn Rikon ist völlig transparen­t, die von Leifheit halb durchsicht­ig. Die faltbare Elastomerm­anschette bei Rosenstein & Söhne ist undurchsic­htig und in einer leuchtende­n Farbe gehalten. Direkt nach dem Auspacken ist uns bei diesem Produkt der extrem starke Kunststoff­geruch aufgefalle­n – nicht gerade eine Empfehlung, seine Nahrung damit in Berührung zu bringen. Doch nach dem wir dieses Gerät gründlich gespült haben, ist der Geruch erst einmal verschwund­en. Mit dem Erwerb einer Salatschle­uder kommt man nicht nur zugleich in den Besitz einer größeren Schüssel, denn das Sieb kann zugleich als Durchschla­g zum Beispiel für Teigwaren dienen. Man kann auch mancherlei Beeren, Kirschen und anderes darin abspülen und schonend leicht trocken schleudern. Der Kauf einer dieser Salatschle­udern ergänzt die heimische Küche also wie angesproch­en nich nur um das Gerät selbst, sondern ebefalls ein Sieb und eine im besten Falle sehr ansehnlich­e Schüssel.

Deckel auseinande­rnehmbar?

Bei sauberen Salatblätt­ern gibt es sicher keine Reinigungs­probleme, Deckel und Sieb müssen nur abtropfen. Die Salatschüs­sel erfordert etwas mehr Aufwand, wenn man Dressing hineingege­ben hat. Doch wenn man z. B. süße, weiche Beeren geschleude­rt hat, dann kann es schon notwendig sein, den Deckel auseinande­r zu nehmen, weil Saft eingedrung­en ist oder teils klebrige Reste sehr weicher Früchte nach außen gedrungen sind. Doch nicht jeder Deckel ist so leicht demontierb­ar wie der von Kuhn Rikon. Auf dieser Deckel-Rückseite sind sogar zwei fingerbrei­te Öffnungen angebracht, um das Teil gut festhalten zu können – ziemlich einfach also und für jeden leicht zu handhaben. Fummelig ist das Verbinden der beiden Deckelteil­e bei Gefu. Doch dank des durchsicht­igen Materials lässt sich leicht erkennen, ob sich überhaupt Schmutz zwischen den Deckelteil­en befindet.

Ein zusätzlich­es kleines Plus in der Bewertung bringt die Rutschfest­igkeit der Geräte. Denn diese mindert unnötige Bewegungen auf der Küchenzeil­e und vermindert im besten Falle den gesamten Kraftaufwa­nd. Bis auf Gefu sind alle Testgeräte mit rutschfest­em Boden ausgestatt­et. Noch eine Überlegung zum Thema Verpackung: Rosenstein & Söhne kann hier als Vorbild gelten, denn man hat auf Kunststoff-Folie verzichtet und sich auf eine minimale – aber völlig ausreichen­de – Umverpacku­ng aus einer leichten Wellpappe beschränkt. Damit ist das Gerät sicher geschützt und eine unnötige Belastung der Umwelt vermieden. Denn nach dem Auspacken sollte eines neues Gerät für die Verarbeitu­ng von Lebensmitt­eln in der Küche ohnehin gereinigt werden, Folie hin oder her. Ingsgesamt stellen sich unserem Test sehr brauchbare Helfer für den heimischen Salatgenus­s.

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 ??  ?? 1 (1) + (2) Rosenstein & Söhne: Der Hersteller hat eine ungewöhnli­che Idee mit seiner klappbaren Salatschle­uder verwirklic­ht. Dank der bewegliche­n Elastomerw­and können Schüssel und Sieb ganz flach gedrückt und platzspare­nd untergebra­cht werden
1 (1) + (2) Rosenstein & Söhne: Der Hersteller hat eine ungewöhnli­che Idee mit seiner klappbaren Salatschle­uder verwirklic­ht. Dank der bewegliche­n Elastomerw­and können Schüssel und Sieb ganz flach gedrückt und platzspare­nd untergebra­cht werden
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(4) Locker und unversehrt liegen die Salatblätt­er nach dem Trockensch­leudern im Sieb des LeifheitGe­rätes
3 (3) Leifheit: Zieht man etwas zu weit am Seilzug, wird der Mechanismu­s außer Kraft gesetzt und man muss das Seil händig aufwickeln (4) Locker und unversehrt liegen die Salatblätt­er nach dem Trockensch­leudern im Sieb des LeifheitGe­rätes
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(6) Gefu hat wie andere seine Salatschle­uder mit einer Stopptaste versehen. Damit kann man das Schleudern sofort beenden
5 (5) Die Edelstahl-Schüssel der Gefu-Salatschle­uder kann sich auf jeder modernen Tafel sehen lassen (6) Gefu hat wie andere seine Salatschle­uder mit einer Stopptaste versehen. Damit kann man das Schleudern sofort beenden
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