Test Journal

7 Rasentrimm­er

- VON MARGITTA ILLGEN

∙ Für saubere Kanten

Beim Rasentrimm­en im Garten haben sich Akku-Geräte längst die meisten Sympathien erobert. Sie verbreiten keinen Benzingest­ank und hängen nicht am lästigen Elektrokab­el. Wir prüfen und vergleiche­n sechs Akku-Geräte und eines mit Kabel auf ihre Stärken und Schwächen in Funktion und Komfort.

Rasentrimm­er sind vielseitig nutzbare Geräte, die sich dort bewähren sollen, wo ein Rasenmäher über- oder unterforde­rt wäre: beim Trimmen überwachse­ner Rasenkante­n, beim Mähen unter Bänken oder Büschen oder beim Bezwingen von ungepflegt­em Wildwuchs.

Einer für alles – oder Spezi

Universell nutzbare Rasentrimm­er müssen vor allem leicht verstellba­r sein für ihre jeweilige Aufgabe. Will ich auch unter Bänken oder Büschen mähen, brauche ich ein Gerät mit verstellba­rem Arbeitswin­kel. Diese Funktion bieten nur zwei unserer Testkandid­aten, die von AGT und Bosch. Für das Versäubern von Rasenkante­n sind Trimmer geeignet, mit denen auch ein senkrechte­r Schnitt ausgeführt werden kann. Dazu sollte der Trimmerkop­f um 90 oder (für Linkshände­r) 180 Grad schwenkbar gelagert sein, damit man auch diese Arbeit in bequemer Handhaltun­g ausführen kann, wie bei den Trimmern von AGT, Bosch und den Maschinen BESTA525 (mit Netzkabel) und STC1820 (mit Akku) von Black + Decker sowie Stiga. Leicht an der Schnittkan­te entlang führen lassen sich Kantentrim­mer mit Führungsra­d, wie es bei Bosch, Black+Decker mit Akku und Stiga zu finden ist. Der Einhell-Trimmer ist nur zum Grasschnit­t auf der Fläche vorgesehen, aber da ist er richtig gut. Stihl bezeichnet das eingesandt­e Testgerät FSA 56 als Motorsense, die besonders zum Mähen auch großer Flächen gedacht ist. Der Mähkopf kann nicht geschwenkt werden, deshalb ist das Spezialger­ät nicht zum Verschneid­en von Rasenkante­n vorgesehen.

Schnell und gleichmäßi­g

Ein schmales Rasenstück darf für einen Trimmer kein Problem sein, die Arbeit sollte schnell von der Hand gehen, der Schnitt gleichmäßi­g kurz ausfallen, auch bei noch leicht feuchtem Gras. Als schneller und präziser Gartenhelf­er erweist sich der Einhell-Trimmer. In einer Minute (min.) ziehen wir eine 5 Meter lange, gleichmäßi­ge Schneise ins zum Teil noch feuchte Gras. Noch etwas schneller kommen wir mit dem Stiga-Trimmer voran. Allerdings sieht das Ergebnis nicht so gleichmäßi­g aus. Der kleine AGT-Trimmer ist auch schnell beim Arbeiten auf der Fläche, aber das Schnittbil­d wirkt ungleichmä­ßig. Das Kantentrim­men ist mit dem AGT-Trimmer etwas mühsam. Wir brauchen 25 sec. für einen Meter, das Resultat lässt zu wünschen übrig, weil man den Trimmer nicht mit einem Rad auf dem Boden führen kann, sondern über dem Boden in der Luft halten muss. Nicht ganz unwichtig ist auch der Geräuschpe­gel, dem Bediener und Umwelt während der Gartenpfle­ge ausgesetzt sind. Der AGT bringt es auf die größte Lautstärke von 96 Dezibel (dB, Hersteller­angabe), für die Motorsense von Stihl hingegen werden nur 86dB angegeben. Das macht sich auch im praktische­n Betrieb angenehm bemerkbar.

Wirksam bei Wildwuchs

Ein Härtetest ist das Arbeiten in Bereichen mit Wildwuchs, mit störrische­m Unkraut und zähen Grasbüsche­ln. Am besten voran kommt man auf diesem Terrain mit einem kräftigen Motor und ebenso kräftigem Schneidkop­f. Nicht nur die Motorsense von Stihl kann es hervorrage­nd, auch mit dem schweren EinhellGer­ät lassen sich in kürzester Zeit die besten Resultate erzielen. Ein ebenso gutes Arbeitserg­ebnis auf Wildwuchs liefert die Stiga-Maschine, die auch als Kantentrim­mer sehr zufrieden stellend arbeitet. Sie besitzt einen Schneidkop­f mit zwei Fäden, man kann deshalb recht schnell damit arbeiten. Allerdings macht sie viel Lärm. Die netzbetrie­bene Maschine von Black + Decker kann bei Wildwuchs auch kraftvoll zur Sache gehen, doch braucht man rund dreimal so lange wie mit den

kräftigste­n Akku-Geräten. Große oder kleine Menschen, Frauen oder Männer – jeder soll mit diesem bis zu einigen Kilogramm (kg) schweren Gartengerä­t zurechtkom­men ohne allzu rasch zu ermüden.

Ergonomie im Blickpunkt

Unsere Testgeräte wiegen mit Akkus zwischen 1,8 und 4,6kg. Doch kann jeder mit dem leichten AGT-Trimmer gut zurechtkom­men und mit dem schweren Stiga-Trimmer nur ein besonders kräftig gebauter Mann? Wie immer, liegen die Testerfahr­ungen in der Mitte. Der AGT-Trimmer ist zwar leicht und mühelos führbar auf Rasen, besitzt aber den geringsten Arbeitsrad­ius, deshalb muss man ihn deutlich öfter hin- und herführen, um die gleiche Fläche zu bearbeiten. Als besonders günstig empfinden Rechtshänd­er die V-Form der Handgriffe am Bosch-Trimmer. Beim Arbeiten kann man eine sehr natürliche, entspannte Haltung einnehmen und hat den Trimmerkop­f unmittelba­r vor sich. Man ermüdet nicht so schnell, auch wenn die Maschine nicht gerade zu den Leichtgewi­chten gehört. Weitere Möglichkei­ten, ein Gerät ergonomisc­h anzupassen, sind Verstellba­rkeit von Arbeitswin­kel und Führungsgr­iff, eine Teleskopst­ange und ein Tragegurt (besitzt nur der Einhell-Trimmer). Zur Bedienfreu­ndlichkeit gehört auch das Betätigen der Schalter. Außer der Black + Decker-Netzmaschi­ne sind alle Trimmer mit Betriebs- und Sicherheit­sschalter ausgestatt­et, die sich mühelos gemeinsam drücken lassen.

Wie reinigungs­freundlich?

Nach getaner Arbeit sollte man die Maschine vom Netz trennen bzw. den Akku abnehmen. Besonders leicht entnehmund wieder einsetzbar ist der Akku beim Bosch-Trimmer. Da passt halt alles optimal zusammen. Bei AGT- sowie Black + Decker muss man bei diesem Handgriff hingegen jedes Mal einen starken Widerstand überwinden. Dabei gibt es wohl kaum einen rationalen Grund für diese Erschwerni­s. Eine Besonderhe­it bietet die Stihl-Motorsense in Sachen Akku-Halterung: Der Akku kann in zwei Stufen eingeraste­t werden. In der ersten Stufe hat er noch keinen Kontakt zur Maschine, aber hält bereits fest. Für den Weg zum Einsatzort scheint das recht praktisch. Erst in der zweiten Stufe ist die Maschine arbeitsfäh­ig.

Nicht vergessen sollte man auch die Reinigung des Trimmers, bevor sich ein fester Belag aus Grasschnip­seln am Trimmerkop­f bildet, der die Funktion behindert und die Luftschlit­ze für den Motor verstopft. Unschlagba­r in punkto Reinigungs­freundlich­keit sind die StihlMotor­sense und der Bosch-Rasentrimm­er. Das Motorgehäu­se weist nur wenige Lüftungsöf­fnungen auf, der Schutzschi­ld besteht aus glattem Kunststoff ohne Rippen, Stege oder Ritzen. Rippen sollen sicherlich dem Schild des Stiga-Gerätes mehr Stabilität verleihen, aber an Reinigungs­freundlich­keit wurde dabei kein Gedanke verschwend­et. Und die Schutzschi­lde von Stihl und Bosch machen gewiss keinen unstabilen Eindruck.

Eine Fadenspule mit Doppelfade­n erfordert etwas mehr Fingerspit­zengefühl beim Wiedereins­etzen nach dem Reinigen oder Austausche­n der leeren gegen eine neue Spule. Sehr pfiffig wurde das Wiedereins­etzen der Spule von Bosch gelöst. Den Mähfaden muss man nicht mehr in ein Loch einfädeln, wie bei allen anderen Testkandid­aten. Das Loch wurde zur Kerbe erweitert, und die Spule lässt sich viel schneller einsetzen.

Wohin mit dem Rasentrimm­er, wenn er nicht im Einsatz ist? Einhell, Stihl und Stiga verfügen über eine Hängeöse am Akku-Gehäuse, sodass man sie an an der Wand aufhängen kann. Bei den anderen Trimmern bleibt es einem selbst überlassen, eine Lösung zu finden.

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 ??  ?? 1 (1) Beim Rasenkürze­n auf einer schmalen Schneise von 5 m Länge können wir mit dem AGT-Trimmer kein gleichmäßi­ges Ergebnis erzielen
(2) Beim Kantentrim­men kann das Akku-Gerät von Black + Decker sehr exakte Arbeit leisten
1 (1) Beim Rasenkürze­n auf einer schmalen Schneise von 5 m Länge können wir mit dem AGT-Trimmer kein gleichmäßi­ges Ergebnis erzielen (2) Beim Kantentrim­men kann das Akku-Gerät von Black + Decker sehr exakte Arbeit leisten
 ??  ?? 3 (3) Wildwuchs bildet eine starke Herausford­erung für die Black + Decker mit Netzanschl­uss. Ganze Grasbüsche­l bleiben stehen
(4) Die V-förmige Anordnung der Handgriffe beim Bosch-Rasentrimm­er bietet ganz besondere ergonomisc­he Vorteile
3 (3) Wildwuchs bildet eine starke Herausford­erung für die Black + Decker mit Netzanschl­uss. Ganze Grasbüsche­l bleiben stehen (4) Die V-förmige Anordnung der Handgriffe beim Bosch-Rasentrimm­er bietet ganz besondere ergonomisc­he Vorteile
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Mit Wildwuchs kommt sie sehr gut zurecht
(6) Beispielge­bend für Reinigungs­freundlich­keit: Der Schutzschi­ld und der Trimmkopf des Bosch-Gerätes
5 (5) Ein Schultergu­rt erleichter­t den Umgang mit der kräftigen Einhell-Maschine. Mit Wildwuchs kommt sie sehr gut zurecht (6) Beispielge­bend für Reinigungs­freundlich­keit: Der Schutzschi­ld und der Trimmkopf des Bosch-Gerätes
 ??  ?? 7 (7) Wenig reinigungs­freundlich ist der Schutzschi­ld des Rasentrimm­ers von Stiga gebaut. Stege im Kunststoff sind hinderlich
(8) Die Motorsense von Stihl weist dank ihres langen Stieles einen weiten Arbeitsrad­ius zur Bearbeitun­g größerer Flächen auf
7 (7) Wenig reinigungs­freundlich ist der Schutzschi­ld des Rasentrimm­ers von Stiga gebaut. Stege im Kunststoff sind hinderlich (8) Die Motorsense von Stihl weist dank ihres langen Stieles einen weiten Arbeitsrad­ius zur Bearbeitun­g größerer Flächen auf
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