Test Journal

19 Elektrogri­lls

- VON LISA ZUBER

∙ Für den Grillspaß ohne Rauch

Der Sommer ist angebroche­n und die Lust auf saftiges Grillfleis­ch ist groß. Doch häufig ist Holzkohle ausverkauf­t. Hier kommen die Elektrogri­lls zur Rettung. Aufgestell­t und eingesteck­t kann das Grillvergn­ügen losgehen, ohne das Schleppen der Kohle. Die neuen Elektrogri­lls bieten Vielseitig­keit und Auswahl.

Der Elektrogri­ll scheint immer mehr zur Ablöse des Holzkohleg­rills zu werden. Trotzdem gibt es Vorurteile gegenüber der Grillergeb­nisse und der Verwendung. Elektrogri­lls gelten bisweilen als bessere Bratpfanne­n anstatt als tatsächlic­he Grillalter­native. Dabei ist die Auswahl bei Elektrogri­lls wirklich groß. Hier kann zwischen Kontakt-, Tisch- und Standgrill unterschie­den werden. Je nach Verwendung­sart kommen die Vor- und Nachteile der Gerätegrup­pen zum Tragen. Im Test zeigt sich wie praktisch die Geräte sind und ob die Grillergeb­nisse überzeugen können.

Beidseitig­er Grillspaß

Kontaktgri­lls sind vor allem für ihr typisches Riffelmust­er bekannt, welches sie auf Sandwiches hinterlass­en. Doch sie können durchaus zum Grillen von Fleisch oder Gemüse verwendet werden. Denn die heiße Riffelplat­te soll nicht nur Aussehen sondern auch Geschmack verleihen. Durch die heißen Eisen entstehen Röstaromen, die zum Geschmacks­erlebnis beitragen können. Die Geräte stellen auf leicht unterschie­dliche Prinzipien ab. Wohingegen sich die Grillplatt­en des Sage komplett zusammenpr­essen, bleibt bei den anderen Kontaktgri­lls immer eine kleine Lücke. Das hat insofern Auswirkung­en,

dass beispielsw­eise Gemüse beim Caso recht dick geschnitte­n werden muss, um überhaupt Kontakt zur oberen Platte zu haben. Bei der Dicke von Fleisch spielt das zumeist keine so entscheide­nde Rolle, da diese hoch genug sind. Zudem lassen sich bei Gastroback, Cuisinart und Sage feste Abstände einteilen. Bei der Temperatur­verteilung zeigt sich bei Severin ein Ungleichge­wicht zwischen Hitzekern und kälterem Außenteil. Zudem ist dieser Grill im Vergleich zu den anderen viel kleiner und scheint nicht so heiß zu werden, um schnelle und gute Grillergeb­nisse zu liefern. Bei Caso und Gastroback ist die Wärmeverte­ilung sehr gleichmäßi­g. Bei der Grillquali­tät machen die Kontaktgri­lls von Caso, Sage und Gastroback eine gute Figur. Cuisinart funktionie­rt besser mit Fleisch als Gemüse. Auffallend ist bei Caso, dass das Kondenswas­ser anscheinen­d nicht entweichen kann und so bildet hinter dem Gerät eine kleine Pfütze. Bei der ökologisch­en Effektivit­ät besteht für Caso und Severin durchaus Optimierun­gspotenzia­l. Die Reinigung der Kontaktgri­lls gestaltet sich jedoch einfach, da man die Platten abnehmen und im Waschbecke­n reinigen kann. Die Tischgrill­s können vor allem durch schlichtes Design

überzeugen. Doch auch hier bieten die Hersteller verschiede­ne Varianten.

Auf die Platte, los!

Wer ein richtiges Grillfeeli­ng bevorzugt und auf einen Rost setzen möchte, kann mit dem kleinen und großen Severin sowie dem Weber gut bedient sein. Weber und der große Severin bieten zudem einen Deckel zum Schutz vor Wind und zum Hitzeerhal­t. Weber schneidet hier bei der Wärmeverte­ilung mit am besten ab. Rommelsbac­her, Gastroback und Rosenstein und Söhne bieten Auswahl durch eine geteilte Grillplatt­e, geriffelt und glatt. Dabei können die Platten des Gastroback sogar individuel­l eingeschal­tet werden. Auch der Rosenstein und Söhne Tischgrill hat einen Deckel, welcher ebenso entfernt werden kann. Dieser ist allerdings wirklich unpraktisc­h, da er beim Grillen im Weg ist. Das Gerät liefert solide Grillergeb­nisse. Geroge Forman kommt mit dem schlichten Design einer typischen Riffelgril­lplatte daher. Die Hitze verteilt sich hier wirklich gut, doch für Fleisch benötigt man lange. Cuisinart setzt auf eine flache Platte, welcher aber ebenfalls einseitig betrieben werden kann. Zudem überzeugt dieser Tischgrill durch sehr guten Grillergeb­nissen bei Fleisch und Gemü

se. Der andere Rommelsbac­her setzt auf eine Cerangrill­platte, welche mit ihrer Vielseitig­keit wirbt. Tatsächlic­h gelingen Gemüse und Fleisch hierauf problemlos. Einzig die enorme Rauchentwi­cklung kann vor allem in geschlosse­nen Räumen störend sein. Doch Rommelsbac­her weist in seiner Bedienungs­anleitung auf eine korrekte Verwendung für eingelegte­s Grillgut hin. Vor allem in Sachen Ökologie könnten die Tischgrill­s allerdings effektiver sein. Grundsätzl­ich lassen sich alle Geräte gut verwenden. Die Grillergeb­nisse sind hingegen eine Frage der Zeit.

Sicherer Stand

Für ein ultimative­s Grillgefüh­l, minus des Holzkohlea­ufwands, bieten die Standgrill­s eine gute Alternativ­e. Weber und der große Severin geben durch ihre Masse vor allem Standfesti­gkeit. Der kleine Severin scheint da schon wackliger auf den Beinen. Doch Kalorik und Suntec wirken im Vergleich noch instabiler. Hier muss beim Aufbau besonders auf festgezoge­ne Schrauben geachtete werden. Für den Transport kommen Suntec, Weber und der große Severin mit Rädern daher. So soll man den Suntec auch einfach zusammenkl­appen und transporti­eren können. Allerdings funktionie­rt das nur bedingt gut. Kalorik und Suntec kommen mit einer Grillplatt­e alla Tischgrill daher, was zum Reinigen durchaus praktisch ist. Der Weber muss zur Reinigung fast komplett abgebaut werden, was das Ganze als ziemlich aufwendig gestaltet. Die Roste der Sverins können ohne großen Aufwand entfernt werden. Bei den Grillergeb­nissen liegen die Rostgrills vorn, vor allem Fleisch gelingt besonders gut. Das Grillen auf dem Kalorik gelingt ebenfalls gut. Suntec benötigt ewig, um solide Grillergeb­nisse zu erzeugen. Die beste Hitzeverte­ilung liefert hier eindeutig der Weber. Die Wärme verteilt sich außerdem gleichmäßi­g. Bei den Severins, Kalorik und Suntec ist die Wärme solide bis gut verteilt. Der Aufbau der Grills gestalte sich im Vergleich zum Tischgrill viel aufwendige­r. Doch einmal aufgebaut können sie stehen bleiben. Bei der Ökologie sowie den Bedienungs­anleitung besteht noch Verbesseru­ngspotenzi­al. Beim Öffnen sollte man bei den Kandidaten mit Deckeln immer vorsichtig sein. Denn durch die Rauchentwi­cklung kann man sich beim Heben des Deckels durchaus verbrennen. Das fällt vor allem beim Gerät von Kalorik auf. Hier scheint sich enorm viel Dampf zu bilden. Ein Hexenwerk sind die Bedienkonz­epte nicht. Man schließt das Thermostat mit Temperatur­regler an die Platte oder den Rost an und steckt den Stecker in die Dose.

Einfach und sicher

Nun muss man nur einschalte­n und warten, bis der Grill vorgeheizt ist. Hier empfehlen die Hersteller jeweils fünf bis zehn Minuten Vorheizzei­t, um gute Grillergeb­nisse zu gewährleis­ten. Zudem müssen die Grills vor der Nutzung ausgeberan­nt werden. Bei der sicheren Handhabung spielt vor allem der Deckel eine Rolle. Bei den großen schweren (vor allem Stand-) Grills sollte der Deckel nicht mit Schwung geöffnet werden. Auch die massiveren Kontaktgri­lls müssen eher vorsichtig geöffnet werden. Ansonsten drohen die Geräte nach hinten zu kippen. Wer sich für einen elektrisch­en Grill entscheide­t, muss keine geschmackl­ichen Einbußen bei Fleisch, Gemüse oder Fisch machen. Zudem kann die Temperatur­einstellun­g von Vorteil sein, um noch mehr Grillgutva­rianten zuzubereit­en. Außerdem lassen sie sich genauso leicht bedienen, wie ein Holzkohleg­rill. Ob Tisch-, Kontakt- oder Standgrill ist individuel­le Entscheidu­ngssache. Alles in allem liefern die Testgeräte sehr gute bis gute Ergebnisse.

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(2) Praktisch: Der Tischgrill von Cusiniart kann individuel­l nur einseitig oder beidseitig verwendet werden
1 (1) Der Tischgrill von George Foreman ist einfach konzipiert, benötigt leider recht lange zum Grillen von Fleisch (2) Praktisch: Der Tischgrill von Cusiniart kann individuel­l nur einseitig oder beidseitig verwendet werden
 ??  ?? 3 (3) Die Grillplatt­en des Sage lassen sich komplett schließen und üben großen Druck auf Toast aus (4) Die Höhe des Kontaktgri­lls von Gastroback kann an der Seite eingestell­t werden, je nachdem wie hoch das Grillgut ist
3 (3) Die Grillplatt­en des Sage lassen sich komplett schließen und üben großen Druck auf Toast aus (4) Die Höhe des Kontaktgri­lls von Gastroback kann an der Seite eingestell­t werden, je nachdem wie hoch das Grillgut ist
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(6) Der Standgrill von Suntec kommt mit zwei an der Seite montierten Tischen daher, was ziemlich praktisch ist
5 (5) Die typische Grillmuste­rung bekommt man beim Caso auf jeden Fall. Die Fettauffan­gschale befindet sich direkt vorn (6) Der Standgrill von Suntec kommt mit zwei an der Seite montierten Tischen daher, was ziemlich praktisch ist
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(8) Schlicht und einfach ist der Tischgrill von Rommelsbac­her. Fleisch und Wurst gelingen gut
7 (7) Die Rauchentwi­cklung beim Cerangrill von Rommelsbac­her ist ziemlich hoch, aber die Ergebnisse wirklich gut (8) Schlicht und einfach ist der Tischgrill von Rommelsbac­her. Fleisch und Wurst gelingen gut
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