19 Elektrogrills
∙ Für den Grillspaß ohne Rauch
Der Sommer ist angebrochen und die Lust auf saftiges Grillfleisch ist groß. Doch häufig ist Holzkohle ausverkauft. Hier kommen die Elektrogrills zur Rettung. Aufgestellt und eingesteckt kann das Grillvergnügen losgehen, ohne das Schleppen der Kohle. Die neuen Elektrogrills bieten Vielseitigkeit und Auswahl.
Der Elektrogrill scheint immer mehr zur Ablöse des Holzkohlegrills zu werden. Trotzdem gibt es Vorurteile gegenüber der Grillergebnisse und der Verwendung. Elektrogrills gelten bisweilen als bessere Bratpfannen anstatt als tatsächliche Grillalternative. Dabei ist die Auswahl bei Elektrogrills wirklich groß. Hier kann zwischen Kontakt-, Tisch- und Standgrill unterschieden werden. Je nach Verwendungsart kommen die Vor- und Nachteile der Gerätegruppen zum Tragen. Im Test zeigt sich wie praktisch die Geräte sind und ob die Grillergebnisse überzeugen können.
Beidseitiger Grillspaß
Kontaktgrills sind vor allem für ihr typisches Riffelmuster bekannt, welches sie auf Sandwiches hinterlassen. Doch sie können durchaus zum Grillen von Fleisch oder Gemüse verwendet werden. Denn die heiße Riffelplatte soll nicht nur Aussehen sondern auch Geschmack verleihen. Durch die heißen Eisen entstehen Röstaromen, die zum Geschmackserlebnis beitragen können. Die Geräte stellen auf leicht unterschiedliche Prinzipien ab. Wohingegen sich die Grillplatten des Sage komplett zusammenpressen, bleibt bei den anderen Kontaktgrills immer eine kleine Lücke. Das hat insofern Auswirkungen,
dass beispielsweise Gemüse beim Caso recht dick geschnitten werden muss, um überhaupt Kontakt zur oberen Platte zu haben. Bei der Dicke von Fleisch spielt das zumeist keine so entscheidende Rolle, da diese hoch genug sind. Zudem lassen sich bei Gastroback, Cuisinart und Sage feste Abstände einteilen. Bei der Temperaturverteilung zeigt sich bei Severin ein Ungleichgewicht zwischen Hitzekern und kälterem Außenteil. Zudem ist dieser Grill im Vergleich zu den anderen viel kleiner und scheint nicht so heiß zu werden, um schnelle und gute Grillergebnisse zu liefern. Bei Caso und Gastroback ist die Wärmeverteilung sehr gleichmäßig. Bei der Grillqualität machen die Kontaktgrills von Caso, Sage und Gastroback eine gute Figur. Cuisinart funktioniert besser mit Fleisch als Gemüse. Auffallend ist bei Caso, dass das Kondenswasser anscheinend nicht entweichen kann und so bildet hinter dem Gerät eine kleine Pfütze. Bei der ökologischen Effektivität besteht für Caso und Severin durchaus Optimierungspotenzial. Die Reinigung der Kontaktgrills gestaltet sich jedoch einfach, da man die Platten abnehmen und im Waschbecken reinigen kann. Die Tischgrills können vor allem durch schlichtes Design
überzeugen. Doch auch hier bieten die Hersteller verschiedene Varianten.
Auf die Platte, los!
Wer ein richtiges Grillfeeling bevorzugt und auf einen Rost setzen möchte, kann mit dem kleinen und großen Severin sowie dem Weber gut bedient sein. Weber und der große Severin bieten zudem einen Deckel zum Schutz vor Wind und zum Hitzeerhalt. Weber schneidet hier bei der Wärmeverteilung mit am besten ab. Rommelsbacher, Gastroback und Rosenstein und Söhne bieten Auswahl durch eine geteilte Grillplatte, geriffelt und glatt. Dabei können die Platten des Gastroback sogar individuell eingeschaltet werden. Auch der Rosenstein und Söhne Tischgrill hat einen Deckel, welcher ebenso entfernt werden kann. Dieser ist allerdings wirklich unpraktisch, da er beim Grillen im Weg ist. Das Gerät liefert solide Grillergebnisse. Geroge Forman kommt mit dem schlichten Design einer typischen Riffelgrillplatte daher. Die Hitze verteilt sich hier wirklich gut, doch für Fleisch benötigt man lange. Cuisinart setzt auf eine flache Platte, welcher aber ebenfalls einseitig betrieben werden kann. Zudem überzeugt dieser Tischgrill durch sehr guten Grillergebnissen bei Fleisch und Gemü
se. Der andere Rommelsbacher setzt auf eine Cerangrillplatte, welche mit ihrer Vielseitigkeit wirbt. Tatsächlich gelingen Gemüse und Fleisch hierauf problemlos. Einzig die enorme Rauchentwicklung kann vor allem in geschlossenen Räumen störend sein. Doch Rommelsbacher weist in seiner Bedienungsanleitung auf eine korrekte Verwendung für eingelegtes Grillgut hin. Vor allem in Sachen Ökologie könnten die Tischgrills allerdings effektiver sein. Grundsätzlich lassen sich alle Geräte gut verwenden. Die Grillergebnisse sind hingegen eine Frage der Zeit.
Sicherer Stand
Für ein ultimatives Grillgefühl, minus des Holzkohleaufwands, bieten die Standgrills eine gute Alternative. Weber und der große Severin geben durch ihre Masse vor allem Standfestigkeit. Der kleine Severin scheint da schon wackliger auf den Beinen. Doch Kalorik und Suntec wirken im Vergleich noch instabiler. Hier muss beim Aufbau besonders auf festgezogene Schrauben geachtete werden. Für den Transport kommen Suntec, Weber und der große Severin mit Rädern daher. So soll man den Suntec auch einfach zusammenklappen und transportieren können. Allerdings funktioniert das nur bedingt gut. Kalorik und Suntec kommen mit einer Grillplatte alla Tischgrill daher, was zum Reinigen durchaus praktisch ist. Der Weber muss zur Reinigung fast komplett abgebaut werden, was das Ganze als ziemlich aufwendig gestaltet. Die Roste der Sverins können ohne großen Aufwand entfernt werden. Bei den Grillergebnissen liegen die Rostgrills vorn, vor allem Fleisch gelingt besonders gut. Das Grillen auf dem Kalorik gelingt ebenfalls gut. Suntec benötigt ewig, um solide Grillergebnisse zu erzeugen. Die beste Hitzeverteilung liefert hier eindeutig der Weber. Die Wärme verteilt sich außerdem gleichmäßig. Bei den Severins, Kalorik und Suntec ist die Wärme solide bis gut verteilt. Der Aufbau der Grills gestalte sich im Vergleich zum Tischgrill viel aufwendiger. Doch einmal aufgebaut können sie stehen bleiben. Bei der Ökologie sowie den Bedienungsanleitung besteht noch Verbesserungspotenzial. Beim Öffnen sollte man bei den Kandidaten mit Deckeln immer vorsichtig sein. Denn durch die Rauchentwicklung kann man sich beim Heben des Deckels durchaus verbrennen. Das fällt vor allem beim Gerät von Kalorik auf. Hier scheint sich enorm viel Dampf zu bilden. Ein Hexenwerk sind die Bedienkonzepte nicht. Man schließt das Thermostat mit Temperaturregler an die Platte oder den Rost an und steckt den Stecker in die Dose.
Einfach und sicher
Nun muss man nur einschalten und warten, bis der Grill vorgeheizt ist. Hier empfehlen die Hersteller jeweils fünf bis zehn Minuten Vorheizzeit, um gute Grillergebnisse zu gewährleisten. Zudem müssen die Grills vor der Nutzung ausgeberannt werden. Bei der sicheren Handhabung spielt vor allem der Deckel eine Rolle. Bei den großen schweren (vor allem Stand-) Grills sollte der Deckel nicht mit Schwung geöffnet werden. Auch die massiveren Kontaktgrills müssen eher vorsichtig geöffnet werden. Ansonsten drohen die Geräte nach hinten zu kippen. Wer sich für einen elektrischen Grill entscheidet, muss keine geschmacklichen Einbußen bei Fleisch, Gemüse oder Fisch machen. Zudem kann die Temperatureinstellung von Vorteil sein, um noch mehr Grillgutvarianten zuzubereiten. Außerdem lassen sie sich genauso leicht bedienen, wie ein Holzkohlegrill. Ob Tisch-, Kontakt- oder Standgrill ist individuelle Entscheidungssache. Alles in allem liefern die Testgeräte sehr gute bis gute Ergebnisse.