3 Dampfglätter
∙ Glatte Textilien im Handumdrehen
Wichtige Termine erfordern gepflegte und optisch ansprechende Kleidung. Genau dafür bieten sich Dampfglätter an, die ohne Bügelbrett und somit im freihandbetrieb Falten und Knicke aus Hemden & Co. entfernen. Wir schauen uns drei Modelle unterschiedlicher Preisklassen genauer an.
Rein äußerlich betrachtet wirken die Geräte zunächst einmal gleich: Alle 3 Modelle bestehen aus einem Kunststoff-Gehäuse mit Griff, bieten einen abnehmbaren Wassertank und haben ein fest installiertes Netzkabel. Das Zubehör unterscheidet sich in Menge und Funktion, wobei wir uns zunächst einmal nur dem Grundgerät widmen.
Die Grunddaten
Vor dem Glätten muss zunächst einmal der Wassertank befüllt werden, wozu dieser bei allen Geräten durch Schieben entriegelt werden muss. Als erster deutlicher Unterschied überrascht uns das unterschiedliche Fassungsvermögen der Wassertanks: Die Geräte von Philips und Melissa nehmen 60 Milliliter (ml) Wasser auf, der Grundig-Glätter 230 ml. Um diese Wassermenge zu klassifizieren, setzen wir die Wassertanks ein und heizen alle drei Testkandidaten auf. Nach 20 bis 45 Sekunden (s) sind alle Glätter betriebsbereit und wir bestimmen die Wassermenge, die pro Betriebsminute (min) verdampft wird. Hierbei hat der Philips-Glätter mit 24 ml/min die Nase vorn, dicht gefolgt von seinem GrundigKollegen mit 21ml/min. Die geringere Dampfmenge bei Melissa mit nur 15 ml/ min zeigt sich auch im Bild vom Dampfausstoß.
Wir wenden uns nun dem eigentlichen Zweck der Dampfglätter zu und versuchen uns an einem ungebügelten Hemd aus dem Schrank, das wir auf einen Kleiderständer hängen.
Die Bedienung
Es stellt sich heraus, dass Dampfdruck und -menge des Melissa-Glätters nicht ausreichen, um ein wirklich gutes Glättungs-Ergebnis zu erzielen. Außerdem gelangen beim Dampfen regelmäßig Wassertropfen auf die Kleidung, was bei Philips und Grundig nicht passiert. Wir vergleichen nun das geglättete Hemd mit einem Hemd, das auf herkömmliche Weise mit einem Dampfbügeleisen gebügelt wurde. Philips und Grundig schlagen sich wacker und glätten ähnlich wie ein Bügeleisen, das gefällt uns richtig gut. Wir wollen gerade schon den Grundig-Glätter als „recht schwer“bezeichnen – immerhin wiegt er 30 % mehr als das Philips-Modell – als der Testablauf in der Philips-Ecke stockt: Immer nach gut 2 Minuten Dampfproduktion ist der Wassertank leer. Hier rächt sich der 60ml kleine Tank, der zwar leicht aber eben auch winzig ist. Und gerade bei häufigem Nachfüllen macht sich der auch hier fehlende Standfuß bemerkbar: wir müssen immer einen hitzebeständigen Ort suchen, um das heiße Gerät zum Nachtanken abzulegen. Da fühlen wir uns bei Grundig besser aufgehoben. Je nach Leistungsstufe reicht dort der Wasservorrat für 10 oder sogar 20 Minuten, wobei die einrastbare Dampftaste sehr hilfreich ist. Und für kleinere GlättSessions muss man ja auch nicht volltanken, was Gewicht spart.
Die Heizplatte
Zwei der getesteten Modelle (Philips und Grundig) besitzen eine Heizplatte, die ähnlich einem Bügeleisen erhitzt wird und die Dampfwirkung unterstützt. Die Platte heizt sich dabei auf 120 Grad auf und aufgrund des Keramik-Materials gleitet sie leicht über das zu glättende Kleidungsstück. Das Melissa-Modell hat diese Extra-Funktion nicht und dies kostet Punkte beim Glätt-Ergebnis.
Die Kontroll-Leuchten
Alle Geräte besitzen eine KontrollLeuchte, die anzeigt, ob das Gerät gerade aufheizt. Nach Erreichen der Arbeitstemperatur hat diese Leuchte nur noch informativen Charakter, denn das Nachheizen erfolgt automatisch und man muss die Arbeit dazu nicht unterbrechen. Grundig liefert noch weitere Informationen über den Geräte-Status,
sodass auch Wassermangel und ECOModus ablesbar sind. Außerdem wird angezeigt, dass aufgrund von 8 Minuten Nichtbenutzung eine automatische Abschaltung erfolgt ist.
Das Zubehör
Philips und Grundig liefern einiges an Zubehör mit, was das Arbeiten mit dem Dampfglätter erleichtert: Handschuh, Bürstenaufsatz, Aufbewahrungsbeutel und Einfüllhilfe sind nette Zugaben für den Käufer, die man bei Melissa vergeblich sucht. Mit einem Bürstenaufsatz lassen sich dicke Stoffe besser dämpfen und mit dem mitgelieferten Handschuh kann man das Kleidungsstück beim Dämpfen ausrichten und läuft nicht Gefahr, sich am Dampf zu verbrühen. Im hitzebeständigen Aufbewahrungsbeutel von Philips lässt sich der Dampfglätter hervorragend mit auf Reisen nehmen – ein echter Pluspunkt!
Die Sicherheit
Bei Geräten mit über 1000 Watt Leistungsaufnahme richten wir unser Augenmerk natürlich auch auf die Sicherheitsaspekte, denn überhitzte oder trockengelaufene Elektrogeräte sind eine häufige Brandursache in Haushalten. Vorbildlich erscheint uns der Grundig
Glätter hierbei, da dieser als einziger Kandidat eine zeitgesteuerte AbschaltFunktion besitzt. Der praktische Standfuß hält das Gerät bei Nichtgebrauch aufrecht und wir attestieren gerne eine hervorragende Leistung bezüglich der Sicherheitsaspekte. Die beiden anderen Dampfglätter haben keinen eigenen Standfuß und wir ertappen uns dabei, dass wir nach jedem Glätt-Vorgang versuchen, den heißen Teil des Geräts nicht auf den Teppich oder andere empfindliche Materialien zu legen. Geräte dieser Leistungsklasse möchten eigentlich kippsicher abgestellt werden – und das nach jedem Kleidungsstück und nicht nur zum Abkühlen am Ende des Glättens. Das Melissa-Gerät besitzt nicht einmal einen Ausschalter, sodass immer der Netzstecker gezogen werden muss, um das Gerät außer Betrieb zu nehmen.
Die Einsatzgebiete
Für das schnelle Dampfglätten zwischendurch sind alle drei Modelle geeignet, weil sie schneller einsatzbereit sind als ein Bügeleisen und obendrein ohne Bügelbrett auskommen. Will man ein Kleidungsstück für einen Termin vorbereiten oder auffrischen, bieten sich diese unkomplizierten Handgeräte sehr gut an. Dabei muss deren Einsatz nicht nur auf das häusliche Umfeld beschränkt werden. Auch als kleiner Helfer im Büro erweisen sich die schnell verfügbaren Dampfglätter als spontane Helfer.
Das Fazit
Beim genaueren Hinsehen wirkt der Melissa-Glätter eher unvollständig: Fehlendes Zubehör ist dabei noch das geringere Problem, denn wir ärgern uns eher über das mit knapp 1,50 Metern viel zu kurze Anschlusskabel, das stets verlängert werden muss, um genug Bewegungsspielraum zu erhalten. Ebenso stören geringe Dampfentwicklung und ein kleiner Wassertank die Arbeit. Um sich als zuverlässiger Retter in der Not zu behaupten, sind hier Verbesserungen nötig. Daher gefallen uns die Geräte von Philips und Grundig besser und am Ende geht Grundig aufgrund der Abschaltfunktion, des riesigen Wassertanks und der Vielzahl der Kontroll-Leuchten als Testsieger hervor. Das hohe Gewicht des Grundig-Dampfglätters erhöht sich zwar durch die eingefüllte Wassermenge auf 1300g, aber dafür wird dann auch 11 bis 20 Minuten am Stück Dampf produziert. Ein häufiges Nachfüllen am Wasserhahn entfällt also, sodass durchgehend gearbeitet werden kann und man keine Zeit verliert.