Test Journal

5 mechanisch­e Fugenkratz­er

- VON LISA ZUBER

∙ Gegen unliebsame­n Wildwuchs

Wenn die Temperatur­en steigen, ruft es nach Gartenarbe­it und Pflege von Haus und Hof. Im Frühjahr entsteht vor allem in kleinen Ritzen und Rillen unliebsame­r Wildwuchs. Um diesen schnell und einfach beseitigen zu können und gepflegt in den Sommer zu starten, sollen die Fugenkratz­er helfen.

Der Sonnensche­in lädt zum Entspannen im Garten ein. Doch das wuchernde Unkraut kann einem schnell die Aussicht vermiesen. Pflanzen werden als Unkraut bezeichnet, wenn sie: mit einer gezielt angebauten Nutzpflanz­e in Konkurrenz treten oder zwischen Bodenplatt­en oder am Wegrand wachsen, wo man sie nicht haben möchte. Die Entstehung von Unkraut kann man leider kaum verhindern, da es aus dem Samenpoten­tial des Bodens, über Wurzelausl­äufer oder über Zuflug der Samen zur Entwicklun­g kommt. Die Fugenkratz­er sollen Hilfestell­ungen leisten, das lästige Gewächs schnell und einfach aus Zwischenrä­umen zu entfernen. Dafür sollten die manuellen Geräte präzise genug sein, um gut in Fugen zu kommen, angenehm in der Hand liegen und einfach zu führen sein. Wichtig ist zudem, dass die Kratzer das Fugenmater­ial nicht zu sehr beschädige­n. Demnach sollte die Klinge gut verarbeite­t sein. Wie gut die neuen Fugenreini­ger funktionie­ren, zeigt der Test.

Montage und Zubehör

Die doch eher einfach gestaltete­n Gartengerä­te bieten nicht viel Drumherum. Die Montagen sind wirklich einfach zu absolviere­n. Sie kommen entweder vorinstall­iert wie bei Toom, oder sind mit Schraub- bzw. Stecksyste­m versehen. Bei Gigant muss man jedoch einen auffällige­n Kraftaufwa­nd betreiben, um die Schneide auf das Teleskopro­hr zu drehen. Das scheint unnötig aufwendig zu sein, wenn man im Vergleich die einfachen Steck-/Schraubsys­teme von Wolf Garten und Gardena betrachtet. Das Combisyste­m von Gardena kommt mit einer Klinge, die entweder auf den langen Teleskopst­ab oder den kurzen Handstab gesteckt werden kann. Dabei lässt sich der Holzstiel nicht ausziehen, sondern ist 130 Zentimeter (cm) lang. Auch Wolf Garten bietet ein einfaches Klicksyste­m, welches sehr benutzerfr­eundlich und einfach zu bedienen ist. Der mitgeliefe­rte Stiel ist hier 140cm lang und lässt sich nicht verstellen. Der Teleskopst­iel von Gigant ist zwischen 105 und 160cm lang. Dabei lässt sich das Rohr einfach ein- und ausfahren. Tooms lackierter Holzstiel ist 165cm. Demnach bieten Teleskopro­hre mehr Spielraum für größere oder kleinere Menschen, was die Anwendung durchaus erleichter­n kann. Ein längerer Stab bietet mehr Schonung für die Haltung und somit den Rücken. Dies kann die Gartenarbe­it durchaus erleichter­n. Bei der Form lässt sich zwischen einer kleinen sichelförm­igen Klinge und einer rautenförm­igen Schneide unterschei­den.

Form und Funktion

Alle Klingen/Schneiden sind aus Edelstahl gefertigt und sollen damit rostfrei bleiben. Die Rautenschn­eide des Gigants soll für präzises Arbeiten sorgen und dabei einfach zu führen sein. Die schmale Klinge gelangt tatsächlic­h sehr gut in Zwischenrä­ume sowie Kanten. Dabei lässt sich der praktische Teleskopst­ab schnell und einfach verstellen. Der Vorteil: Die spitze V-Form der Klinge passt in bis zu 2 Millimeter breite Fugen Doch im Vergleich schafft die Schneide nicht so viel Unkraut auf einmal zu entfernen, wie die Geräte mit Sichelklin­ge. Zwar lassen sich mit dem Gigant Moose wirklich genau entfernen, doch um hartnäckig­e Unkräutern an den Kragen zu gehen, sollte man doch eher den Handgriff verwenden. Mit diesem kann mehr Kraft aufgebrach­t werden. Die Sichelklin­gen sind durch ihre längere Schneide also durchaus besser geeignet, um mehr Fläche in kurzer Zeit zu bearbeiten. Die Klinge von Wolf Garten bietet eine gute Fläche, um in kürzester Zeit viele Zwischenrä­ume zu reinigen. Dabei liegt der Stiel gut in der

Hand und ermöglicht ein kontrollie­rtes Arbeiten. Die Ergebnisse sind präzise und schnell zu erreichen. Die Schneide des Fugenreini­gers von Toom ist etwas kleiner und schmaler. Trotz der Vorinstall­ation am Holzgriff wirkt die Klinge etwas instabil und wackelig. Der Toom Fugenkratz­er lässt sich trotz dessen gut und einfach führen. Unkraut und Moos lassen sich schnell entfernen. Gardenas Teleskopro­hr kann einfach ausgefahre­n werden. Jedoch wirkt die Klinge unten am Fugenkratz­er unbeständi­g. Mit eingefahre­nem Stiel hat man etwas bessere Kontrolle über den Gardena Fugenkratz­er. Doch im Vergleich zu den anderen scheint Gardenas Schneide nicht so scharf zu sein. Hier muss man durchaus öfter durch die Fugen gehen, um diese komplett unkrautfre­i zu bekommen. Nicht nur die Instabilit­ät des Stabs von Gardena macht die Anwendung schwierige­r, sondern ebenfalls die Dicke. Für kleinere Hände kann der Stiel schwer zu greifen sein und schnell aus der Hand rutschen. Die glatte Oberfläche des lackierten Holzstiels von Toom kann mit dreckigen Händen ebenfalls schnell rutschig werden. Der Fugenkratz­er von Wolf Garten ist ebenfalls mit einem rutschiger­en Holzstab versehen. Da kann der Gigant mit seiner Kunststoff­oberfläche

durchaus punkten. Alternativ zur Klinge bietet Wolf Garten zudem eine Fugenbürst­e an. Die Stahlborst­en passen sich den Fugen flexibel an und beseitigen Schmutz ohne Spuren auf den Platten zu hinterlass­en. Die Handhabung dieser ist ähnlich wie beim Fugenkratz­er selbsterkl­ärend. Allerdings lässt sich durch den Holzbürste­nkopf von oben kaum erkennen, wo man arbeitet. Zwar ist der Kopf ziemlich breit, aber ein präzises Arbeiten ist hiermit nicht möglich. Zumal mit der Bürste lediglich oberflächl­ich gearbeitet wird. Wenn man dem Unkraut jedoch auf den Grund gehen will und eine mögliche Widerkehr verhindern möchte, bleiben die Fugenkratz­er das beste Mittel. Denn wenn man das Unkraut nicht samt Wurzel entfernt, so wuchert es schnell und fröhlich weiter. Doch um einen schnellen Effekt zu erzielen ist die Fugenbürst­e gut geeignet.

Sauber und haltbar

Nach der groben Arbeit bleibt noch die Reinigung der Geräte. Wer seinen Fugenkratz­er lange erhalten und mit scharfer Klinge möchte, sollte ihn dementspre­chend pflegen. Dafür braucht es nicht viel. Nach der Arbeit können die Klingen einfach mit einem feuchten

Tuch oder Lappen abgewischt werden. Bei den Sicheln gestaltet sich das tatsächlic­h als schnelle Angelegenh­eit. Die V-Schneide des Fugenkratz­ers von Gigant sammelt an ihrer Verschraub­ung hingegen schneller Schmutz an, welcher gut entfernt werden sollte. Wenn die Klinge dann doch mal stumpf werden sollte, gibt es oft die Möglichkei­t, die alte Klinge wieder zu schärfen oder gegen eine Neue auszuwechs­eln. Die Pflege des alten Fugenkratz­ers lohnt sich – Neuanschaf­fungen sind viel teurer als zum Beispiel ein Wetzstein oder ein Messerschä­rfer. Dazu kommen die Geräte mit einem Klingen- bzw. Verschleiß­schutz daher. Dieser sorgt zusätzlich für mehr Sicherheit bei der Lagerung.

Preislich gut?

Beim Preis gibt es in unserem Testfeld keine großen Abstufunge­n. Toom ist mit knapp 13 Euro das günstigste Gerät, dicht gefolgt von dem Gardena mit 15 Euro. Je nach Anbieter bekommt man die Werkzeuge von Wolf Garten bereits für je 12 Euro. Bei Gigant muss man nochmal ein paar Euro drauflegen und ist mit um die 25 Euro dabei. Im Test fällt auf, dass der Preis keinen direkten Rückschlus­s auf Hochwertig­keit oder Stabilität zulässt.

 ??  ?? 1 (1) Das einfache Stecksyste­m des Wolf Garten Fugenkratz­ers ist wirklich gut in der Handhabung
(2) Die Fugenbürst­e von Wolf Garten eignet sich hervorrage­nd um schnell und gründlich oberflächl­iches Unkraut zu entfernen
1 (1) Das einfache Stecksyste­m des Wolf Garten Fugenkratz­ers ist wirklich gut in der Handhabung (2) Die Fugenbürst­e von Wolf Garten eignet sich hervorrage­nd um schnell und gründlich oberflächl­iches Unkraut zu entfernen
 ??  ?? 3 (3) Der Verschleiß­und Klingensch­utz von Toom hilft das Leben des Fugenkratz­ers zu verlängern, indem es die Klinge schützt
(4) Der kurze Handgriff des Gardena Fugenkratz­ers ermöglicht mehr Kontrolle und Kraft für hartnäckig­es Unkraut
3 (3) Der Verschleiß­und Klingensch­utz von Toom hilft das Leben des Fugenkratz­ers zu verlängern, indem es die Klinge schützt (4) Der kurze Handgriff des Gardena Fugenkratz­ers ermöglicht mehr Kontrolle und Kraft für hartnäckig­es Unkraut
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 ??  ?? 5 (5) Der Schutz der Gardena Klinge ist leicht anzubringe­n. Leider wirkt die Klinge im Vergleich nicht so scharf
(6) Die V-Schneide des Gigant sammelt schnell Dreck an und sollte gut gereinigt werden, um scharf zu bleiben
5 (5) Der Schutz der Gardena Klinge ist leicht anzubringe­n. Leider wirkt die Klinge im Vergleich nicht so scharf (6) Die V-Schneide des Gigant sammelt schnell Dreck an und sollte gut gereinigt werden, um scharf zu bleiben
 ??  ?? 7 (7) Im Vergleich lassen sich die Größenunte­rschiede der Klingen gut erkennen: Wolf Garten, Gigant, Toom, Gardena (v.o.n.u.)
(8) Der Schutz der Gigant Klinge lässt sich einfach aufstecken und abziehen
7 (7) Im Vergleich lassen sich die Größenunte­rschiede der Klingen gut erkennen: Wolf Garten, Gigant, Toom, Gardena (v.o.n.u.) (8) Der Schutz der Gigant Klinge lässt sich einfach aufstecken und abziehen
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